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[Jungkook]

Obwohl es nicht das erste Mal war, dass ich mich mit einem fremden Mann traf, war ich heute dennoch so unglaublich nervös. Mein Herz schlug mir bis in den Hals hinein. Und so machte ich nur langsame Schritte in das Restaurant hinein, welches definitiv über meiner Preisklasse sein, denn bisher hatte ich mich noch nie in einem Etablissement befunden, in dem jede Tür, die vor mir lag, von jemandem geöffnet wurde, damit ich es nicht selbst tun musste. Ich war vielleicht Edel in meinem Beruf,  hatte mir damit sicherlich auch schon einen Namen gemacht, aber dieses Restaurant war selbst für mich dann eine oder vielleicht auch zwanzig Klassen zu hoch.

,,Herr Jeon, es ist schön Sie zu sehen", sagte ein Mann, der sich plötzlich vor mich gestellt hatte. Er trug einen schwarzen Anzug, der ziemlich teuer aussah, was mich denken ließ, er sei meine Verabredung für den heutigen Abend, jedoch fiel mir relativ schnell ein weißes Tuch ins Auge, das ihm über seinen Arm lag, den er dauerhaft angewinkelt an seinen Körper hielt, so musste dieser Mann also einer der Kellner hier sein. ,,Folgen Sie mir, Herr Kim wartet nämlich schon auf Sie und kann es kaum erwarten, Sie zu treffen", meinte er noch. Letztendlich hätte es mir an seinem Alter auffallen sollen, schließlich schien dieser Kellner maximal in meinem Alter zu sein und somit hätte beim besten Willen nicht jemand sein können, der jemanden wie mich für eine ganze Nacht bucht. 

Wie auch immer.

Während er mich zu unserem Tisch führte, gingen wir fast schon durch das ganze Restaurant und auch wenn ich gedacht hatte, es sei vielleicht überfüllt hier, war zu meiner Überraschung kein einziger Tisch reserviert, noch saßen hier irgendwelche Kunden. Es war leer. 

Wir gingen aus dieser etwas größeren Halle in einen kleinen Flur, weiter nach hinten in einen privaten Bereich, wo die Räume waren, in denen man in Ruhe essen konnte. Anders als in anderen Restaurants, waren sie hier jedoch ziemlich groß. Groß genug, dass bestimmt noch zwanzig Tische hier hineingepasst hätten. Es spielte eine ruhige, klassische Musik im Hintergrund, überall Kerzen statt Glühbirnen, die dennoch genügend Licht spendeten. Statt billiger Plastikpflanzen, stand fast überall auch eine echte Pflanze. Währenddessen lag mir der Geruch genüsslichen Essens die ganze Zeit in der Nase, bis wir im letzten Raum angehalten waren. Nun lag mir nicht mehr der Geruch des Essens in meiner Nase, stattdessen aber der, eines durchaus sehr stark männlich riechendes Parfüms, was mir nur eines sagen konnte.

Kim Taehyung, dort stand er.

Sobald er mich gesehen hatte, legte sich ein breites Lächeln auf seine Lippen und aus irgendeinem Grund brachte es mich dazu, selbst zu lächeln, während mir irgendwie auch ganz warm in der Brust wurde. Vorerst verließ der Kellner, der mich hergebracht hatte, sodass Taehyung sofort zu mir kam, mir seine Hand hinhielt, welche ich wirklich nur zögerlich nahm, natürlich auch unwissend darüber, dass er mich damit in eine halbe Umarmung ziehe, dabei jeweils einen seitlichen Kuss auf die Wange, wie ich es bisher nur aus Hollywoodfilmen über pompöse, reiche Damen aus Amerika kannte.

Ich merkte augenblicklich die unangenehme Hitze auf meine Haut und wusste, ich war gerade wohl knallrot angelaufen, weil ich eine solche Geste noch nie selbst erlebt hatte, gleichzeitig aber fühlte es sich schon gut an, so begrüßt zu werden. Vor allem von einem Mann solcher Präsenz.

,,Es freut mich sehr, dass es geklappt hat und du nun hier bist, Jungkook. Ich habe nur Gutes über dich gehört", erzählte der wahrscheinlich ältere Mann zu mir, lächelte dabei stets. Dabei legte er seine Hand an meinen Rücken, scheute somit also nicht vor Berührungen, und leitete mich in die Richtung des Tisches, wo er mir den Stuhl zurückzog und auch wieder etwas heran schob, sobald ich mich hingesetzt hatte. 

,,Dankeschön", murmelte ich kaum hörbar vor mich hin, schaute dann aber zu ihm. So sah ich, dass Taehyung gerade auf mich hinabsah, während er seine Hand an meinen Hinterkopf legte, dabei durch meine Haare ging. Wenig später schon, lag besagte Hand an meiner Wange, wo er ganz sanft mit seinem Daumen über meine Haut stricht, die sich deswegen gerade so anfühlte, als würden mindestens eine Million kleine Explosionen darauf losgehen. 

Er leckte sich einmal über die Lippen, aber nicht, wie ein ekelhafter alter Mann es tat, sondern eher, weil es vielleicht so ein Tick von ihm war, ich wusste es nicht. ,,Auf den Bildern, die mir gezeigt wurden, konnte ich schon kaum glauben, dass es einen Mensch gäbe, der so gut aussehen kann, aber jetzt habe ich dich vor mir und Jungkook? Du bist wirklich mehr als nur wunderschön", sagte er und schien wie in Trance, während er mich regelrecht anstarrte. Ich kannte Männer wie ihn, sie ließen ihren Charme spielen, weil es so ziemlich immer gut ankam. ,,Und deine Augen, sie sind unbeschreiblich. Genauso deine Lippen", meinte er noch und legte seine Hand an mein Kinn, griff dieses, sodass er mich fixierte und ich keine andere Wahl hatte, als ihm direkt in die Augen zu schauen. 

Vielleicht war das ja ein Weg, wie er seine Dominanz zeigen wollte, ich wusste es nicht, aber es ließ mich einmal laut schlucken.

In meinem Beruf war es durchaus nichts Neues, solche Komplimente zu erhalten, schließlich ging es ja letztendlich überwiegend um mein Äußeres und wäre dieses nicht ansprechend, gäbe es auch keine Kunden, die mich buchen würden. Komischerweise schien es bei Taehyung aber ein wirklich ernst gemeintes Kompliment zu sein, was mich wirklich etwas von der Bahn schoss. 

,,Gibt es schon etwas, dass du gerne trinken wollen würdest? Der Wein hier ist gut. Gut gereift, durch Handarbeit in Italien gemacht, auf Feldern die ich besitze", erzählte er stolz, setzte sich dabei wieder an seinen Platz, direkt vor mich. Ich schüttelte nur meinen Kopf.

,,Das klingt sehr verlockend, jedoch mag ich Wein nicht wirklich gerne, also reicht ein Glas Wasser", antwortete ich lediglich, wusste, dass ich ihm gerade direkt ins Gesicht log. Eines in meinem Beruf war wichtig, und zwar sollte man niemals alkoholische Getränke trinken, wenn man außerhalb des Clubs mit Kunden war. Das endete nämlich nie gut. Auch wenn Taehyung nicht wie jemand schien, der so etwas machen würde, blieb ich vorsichtig. Hielt mich natürlich nicht davon ab, ihn noch weiter unter die Lupe zu nehmen, da er dann doch ein durchaus attraktiver Mann war. Kein einziger Makel und eine perfekte, glatte Haut. Sein Augen strahlten im schimmernden Licht der Kerzen, sein fesselndes Lächeln, dass mich in einen Bann zog und obwohl es so liebevoll freundlich schien, wirkte es komischerweise auch etwas beunruhigend. Er hatte, wie Yoongi auch, ein so finsteres Auftreten, aber war gleichzeitig so unbeschreiblich schön, dass ich mir keine Gedanken darüber machte.

Diese Nacht würde wohl noch viel besser werden als ich zu Anfang dachte.

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slut ᵛᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt