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[Taehyung]

Laut Schluckens schaute ich Jungkook an, war nervös und hatte Angst, fühlte dabei eine Unsicherheit in mir wie noch nie zuvor, passte gleichzeitig aber dabei auf, dass mich meine Trauer nicht überlaufen würde, hielt die Tränen zurück, denn ich wollte nicht schwach vor ihm rüberkommen, immerhin war es meine Aufgabe, der starke Freund zu sein, der für ihn da sein würde.

„Es ist nicht deine Schuld", sagte ich wieder, versuchte ein Lächeln auf meine Lippen zu bringen, aber in diesem Moment viel mir auch nur hier zu sitzen so schwer. Jungkook hingegen war überkommen von Emotionen, weinte schluchzend und krallte sich in meine Arme.

„Tae mir ist so schwindelig", krächzte er, holte immer wieder nach Luft und schien kurz vor einer Panikattacke, konnte sich nicht beruhigen, bis ich ihn wieder an mich zog, seinen Kopf gegen meine Brust drückte. Sanft strich ich währenddessen über seinen Rücken, spürte, dass der Körper der Jüngeren regelrecht bebte.

„Mach dich nicht verantwortlich für das, was deine Eltern getan haben, immerhin warst du viel zu jung, um da überhaupt einen Einfluss drauf haben zu können", flüstere ich ihm zu, schaute ihn nun an. Auch Jungkook schaute nun zu mir, seine Augen bereits gerötet, seine Haut ganz blass und seine Unterlippe zitterte stark.

„Er-", sagte er. „Er-, mein-", stotterte er weiter. „Vater! Er ist mein Vater! Du kannst mich jetzt nur hassen!"

Endgültig griff ich Jungkook unter die Arme, setzte ihn auf meinen Schoß, nahm sein Gesicht in meine Hände und schaute ihn ganz ernst an, wodurch ich augenblicklich seine vollkommene Aufmerksamkeit erlangte.

„Hör mal zu kleiner", sprach ich ihm zu, versuchte letztendlich dann auch ermutigend zu klingen. „Du bist mein Freund, der Mann den ich liebe und den ich mein restliches Leben an meiner Seite haben möchte, nicht etwa dein Vater. All das, was ich gerade erzählt habe, liegt bereits weit in der Vergangenheit und ich bin drüber hinaus gewachsen, außerdem betrifft es dich nicht. Mach dich nicht dafür fertig und denk auch nicht, dass ich dich hasse, denn das werde ich nie können, ja? Und bitte weine nicht mehr, du gefällst mir viel besser, wenn du ein Lächeln auf deinen perfekten Lippen hast."

Somit konnte ich, natürlich mit weitere Zusprache, den jungen Mann irgendwann beruhigen, sodass er einfach auf meinem Schoß saß, den Kopf in meiner Halsbeuge vergraben, die Hände auf meinem Bauch. Dann aber plötzlich setzte er sich auf und schaute mich perplex an.

„Du wirst fett!", meinte der Braunhaarige und fing plötzlich an mit deinen zierlichen Fingern auf meinem Bauch herum zu picken, wo ich tatsächlich ein wenig an Muskelmassen verloren hatte, weil ich in den letzten Tagen so viel Stress hatte, dass ich mehr aß, im Gegenzug dazu aber kein bisschen trainierte.

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slut ᵛᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt