Kapitel 19

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Into The Darkness

Kapitel 19

Den Morgen des nächsten Tages verbrachte ich damit, dass Chester mich nüchtern zu unserem Hausarzt schleppte, wo man mir nach einigem Warten gefüllt vom Knurren meines Magens schließlich Blut abnahm, sowie einige andere gesundheitliche Tests machte. Die Ergebnisse würde ich Anfang nächster Woche per Post bekommen. In meinem Kopf begann es langsam zu arbeiten. Wahrscheinlich war darunter auch ein HIV-Test. Und wenn ich plötzlich positiv sein könnte, dann würde Chester verdacht schöpfen. Weil von ihm kann ich es ja nicht haben. Da blieb nur Elliott übrig. Ich hatte zwar für ausreichenden Schutz gesorgt, doch das musste ja nichts heißen. Beunruhigt tippelte ich mit meinen Händen auf dem Lenkrad rum und bekam dafür von Chester besorgte Blicke.

„Alles ok?" ,fragte er mich dann auch schnell.

„Ja. Es ist nur das Fahren." ,log ich hastig, versuchte mich zu beruhigen. Ich könnte bezüglich eines positiven Testes auch einfach lügen, auch wenn das für Tobi ziemlich scheiße wäre und für unser Kind erst recht. Dann müssten wir wohl jemand anderen suchen und Chester ist einfach der Vater, wenn ich ihn nicht schon längst angesteckt habe.

„Wenn du eine Pause brauchst, dann nimm sie dir." Ich nickte, doch wollte einfach nur nach Hause und mich dort dieser noch immer etwas fremden Welt wieder zu entziehen.

„Was machen wir eigentlich, wenn die Tests schlecht ausfallen?" ,fragte er mich.

„Das sehen wir dann, aber ich gehe nicht davon aus. Der Arzt meinte ja auch, dass du top fit bist." ,versicherte er mir, doch das wog mich nicht wirklich in Sicherheit. Ganz im Gegenteil, denn Chester schien zu erwarten, dass alles passen würde. Und ich wollte auch nicht seinen Optimismus brechen. Sobald ich Ruhe dazu habe, muss ich dringend Elliott danach fragen.

„Und gleich arbeiten wir etwas im Garten?" ,fragte er dann, wobei er mit wir sicherlich Mike büffelt im Garten und Chester beobachtete ihn mit einem leckern Drink in der Hand meint. Ich nickte. Da konnte er mich nicht als zu sehr nerven.

„Was soll ich denn zuerst machen?" ,fragte ich ihn dann.

„Vielleicht den Rasen mähen, dann die Hecke schneiden und noch den Pool reinigen." ,erklärte er trocken. Ich brummte und bog in unsere Straße ein, fuhr dann nach wenigen Augenblicken schon die Einfahrt hinauf. Zuerst stieg ich aus, dann half ich Chester mit seinen Krücken und ließ ihn sich zuerst einmal wieder in den Rollstuhl setzten, der in der Diele stand. Inzwischen kam er wieder besser damit klar, dass er auf diesen teilweise angewiesen ist. Wir tranken noch zusammen etwas, dann ging ich nach oben, zog mir eine verschlissene, kurze Cargohose an und schmierte mich am restliche Körper reichlich mit Sonnemilch ein, stopfe die halbleere Tube dann in eine der Taschen. Etwas unsicher lief ich nach unten und bekam von Chester als Antwort nur ein läppisches Pfeifen. Eigentlich wusste er wie unsicher ich bezüglich meinem Körper bin und nun machte er das. Vielleicht sollte ich mir doch ein Shirt anziehen.. Ich drehte um. Chester war derjenige in unserer Beziehung, der am liebsten halbnackt durch die Gegend rennt.

„Hey! Verunsichert dich das jetzt?" ,rief er mir hinterher. Mein Körper ist gar nicht so toll wie jeder denkt. Wahrscheinlich seh ich sogar ziemlich scheiße aus.

„Mike komm du siehst gut aus!" Ich blieb stehen. Drehte mich langsam um.

„Komm setzt dich zu mir." ,befahl er mir, zügig folgte ich und saß neben ihm auf dem Sofa.

„Ich weiß du magst es nicht so gerne oben ohne rum zu rennen. Wenn ich dich zu etwas nötige, dann sag bescheid."

„Du nötigst mich nicht. Ich weiß nur nicht ob ich meinen Körper so mag." ,gestand ich ihm, lief dabei rot an.

Into The DarknessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt