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Unser zweiter Kuss endete genauso jäh wie der erste. Diesmal lag zwar keine Entgeisterung in deinem Blick, dafür aber Reue. Und das tat noch viel mehr weh.

Dein Atem prallte noch gegen meine Lippen, während du dich eigentlich schon von mir verabschiedet hattest. Du drehtest dich weg, ich hielt dich zurück und du schautest mich mit deinen großen wasserblauen Augen an als verstündest du nicht, was ich von dir wollte. Es war eine Schmach.

»Sut«, murmeltest du. Die Zerbrechlichkeit in deiner Stimme ließ mich beinah erneut über dich herfallen. Doch die Distanz in deinem Blick hielt mich zurück.

Ich wusste, dass du es wolltest. Niemand küsste so, wenn er es nicht wollte. Doch dein Blick sagte mir etwas ganz anderes. Er sagte mir, dass ich zur Hölle gehen sollte. Dass ich abhauen und nie wieder kommen sollen. Dabei verstand ich nicht wo das Problem lag.

»Bitte, Nash.«

Du schütteltest den Kopf und ich wusste, dass es das war. Der Moment war vorbei und wer wusste schon, wann er jemals wieder aufleben würde. Ob überhaupt jemals wieder.

»Nein.«

Und damit wandtest du dich ab. Du tratest zurück und kehrtest mir den Rücken. Bereits nach wenigen Sekunden warst du aus meinem Sichtfeld verschwunden.

Ich schluckte. Mein Herz sackte mir in den Magen, meine Beine begannen zu zittern und in meiner Brust breitete sich ein Sodbrennen ähnliches Prickeln aus, das mir beinah die Galle nach oben jagte.

In mir keimte eine Angst auf, die mit keiner anderen zu vergleichen war. Sie herrschte in mir und riss jede Hoffnung nieder. Es war die Angst, dass die letzten Monate sich wiederholen würden. Dass du wieder vor mir flüchten würdest, dass du dich weiter von mir distanziertes, um irgendwann ganz aus meinem Leben zu verschwinden.

Dass ich dich irgendwann nicht mehr hatte, wo du doch das Einzige warst, was ich wollte.

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