Kapitel 67

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Alles ging so schnell. Jetzt sitze ich neben Luke in einem großen Auto. Am liebsten hätte Luke mich zu Hause gelassen, aber er wusste, dass eine Diskussion aussichtslos wäre. Mit dem Versprechen die ganze Zeit in Lukes oder Ricks Nähe zu bleiben, dürfte ich mit. Nervös drücke ich Luke's Hand noch fester, als ich eigentlich schon tue. Mittlerweile fahren wir schon eine gute Stunde. Weitere Autos haben sich unseren angeschlossen und wie Luke es mir erklärt hat, sind das die anderen Alpha mit ihren Rudeln. Sowohl vor, als auch hinter uns, fahren unsere Rudelmitglieder. Außerdem fährt nicht Luke den Wagen, sondern ein anderer Werwolf, welcher aussieht wie ein Schrank. Neben ihm sitz Rick und Luke und ich sitzen auf der Rückbank. Helen und Sarah wollten auch mit, doch sie konnte Luke umstimmen. Zum Glück, denn wer weiß was passiert. Mit mir wird es schon schwer, aber wenn Luke auch noch auf seine Schwester und Mutter aufpassen muss, wäre viel zu schwer.

"Alpha, wir sind gleich am Ziel. Wir behalten die Halle die ganze Zeit im Auge. Bisher ist nichts passiert", durchbricht der Schrank die Stille. Meine Nervosität verstärkt sich nochmal und mich beschleicht ein komisches Gefühl. Ich weiß nicht was, aber irgend etwas ist los.

*Jimmy. Wir müssen vorsichtig sein. Bitte pass auch. Etwas stimmt hier nicht*, sagt Silver und mein Herz beginnt zu schlagen. Ich weiß nicht warum, aber um so näher wir kommen, um so vertrauter wird mir die Umgebung.

"Baby? Alles in Ordnung?", fragt Luke mich flüsternd. Verwirrt blicke ich ihn an.

"Ja. Ja. Alles in Ordnung", doch scheint Luke meine Antwort nicht zu glauben. Das sehe ich an seinem Blick. Doch er lässt die Sache ruhen und tippt eine Nummer auf seinem Handy.

*Kommt es dir auch hier bekannt vor? So, als wären wir schon mal hier gewesen?*

*Ja... Jimmy ich glaube... Ich glaube... Wir sind hier geboren worden... *

In dem Moment fahren wir auf einen Waldweg. Ein kleines Stück weiter tauchen Häuser auf. Sie sehen unbewohnt und verlassen aus. Mit wird komisch. Als wir dann noch auf einem großen Platz stehen bleiben, traue ich meinen Augen nicht. Ich weiß, wo wir sind. Ich reiße die Tür auf. Luke's Rufe ignorierend, laufe ich auf ein großes Haus zu. Es steht am Rand des Platzes und zieht die Blicke auf sich. Niemald hätte ich gedacht zurück zu kehren. Hier bin ich geboren worden. Das war, nein das ist mein Zuhause. Die Haustür steht weit offen. Vorsichtig drücke ich sie etwas weiter aus und betrete das Haus. Sofort fällt mir das alte Gemälden auf, was prunkvoll im Eingang hängt. Mein Vater, also mein Leiblicher, hat mir erzählt, dass der Mann auf dem Bild mein Vorfahre ist, welcher hier unser Rudel gründete. Ich gehe weiter und gelange ins Wohnzimmer. Die damalige Einrichtung wurde komplett zerstört, doch bei einem Detail wird mir schlecht. Blut. Auf dem Boden und auf der Wand sind Blutspritzer. Ich will nicht wissen, ob das Blut von meiner Familie stammt. Darauf bedacht, nicht das Blut zu berühren, gehe ich Richtung Kamin. Meine Mom hat Bilderrahmen auf diesen gestellt, doch liegen diese nun davor. Vorsichtig hebe ich einen hoch. Das Glas ist zersplittert, doch das Bild ist heile geblieben. Ein Hochzeitsbild meiner Eltern. Zum ersten Mal, erkenne ich meine Mutter und ich sehe ihr sehr ähnlich. Sie sieht sehr glücklich aus, in ihrem weißen, eng anliegendem Kleid. Es war nicht grell weiß, sondern mehr beige und war mit Spitze besetzt. Es sieht wunderschön an ihr aus. Mein Vater schaut sie überglücklich an und strahlt. Er trägt einen schwarzen, perfekt geschneiderten Anzug mit einer roten Fliege. Meine Augen habe ich von ihm. Tränen steigen mir in die Augen und ich reiße mich zusammen nicht zu weinen. Ich entschließe mich das Bild mitzunehmen. Dann nehme ich einen zweiten Bilderrahmen und sehe meine Eltern mit einem kleinen Jungen auf dem Arm. Das bin ich. Doch ein Detail lässt mich geschockt einatmen. Meine Mutter war zu dem Zeitpunkt schwanger! Heißt das, ich habe ein jüngeres Geschwisterkind? Wieso weiß ich das nicht mehr? Ich schätze, auf dem Bild wahr ich drei Jahre alt.

"Was soll das Jimmy? Wir hatten seine Abmachung!", stürmt Luke in das Zimmer. Ihn ignorierend, drängte ich mich an ihn vorbei und renne ins Obergeschoss. Mein Instinkt trägt mich in ein Zimmer. Luke spüre ich die ganze Zeit hinter mir. Mit dem Familienbild in der Hand, drücke ich meine alte Zimmertür auf. Anders wie im Wohnzimmer, sieht es hier normal aus. Wie ein Kinderzimmer halt.

"Jimmy. Komm jetzt! Ich find das echt nicht witzig!", kommt es wieder genervt von Luke. Ich gehe aber nur auf das Kinderbett zu. Auf dem Nachtisch steht ein Babybild von mir und eins wo ich schon etwas älter bin. An den blauen Wänden hängen meine gemalten Bilder und Basteleien. Ich nehme die Bilder hoch und drücke sie Luke in die Hand. Dieser schaut mich nur verwirrt an. Doch als er die Bilder anschaut, stockt ihm der Atmen. Er scheint mich zu erkennen.

"Luke. Das war mein Kinderzimmer. Wir sind in dem Haus, in dem ich aufgewachsen bin. Naja, bis das geschah. Aber... Aber... Schau her. Meine Mom wahr schwanger! Ich habe eine Schwester oder einen Bruder!", berichte ich ihm und Luke zwischen mir und den Bildern geschockt hin und her.

"Jimmy, wir können später wieder kommen, doch jetzt komm", fleht Luke und reicht mir seine Hand. Ergeben nehme ich sie an und wir verlassen mein altes Zuhause.

My Mate and Me (boyxboy) (ABGESCHLOSSEN) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt