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[It's better to regret sth you have done than to regret not to have done it]

Kapitel 08

Die Fahrt verging schnell da ich in meinen Gedanken versunken war und die Zeit komplett vergessen hatte. Die ganze Zeit versuchte ich zu realisieren was ich in diesen Tagen alles erlebt habe. Alles erschien wie ein Albtraum. Und ich wollte unbedingt aufwachen.

Soll ich diesen Männern vertrauen oder war es ein Fehler mit ihnen mit zu gehen? Ich kenne sie nicht mal und sie behaupten dass ich zur Familie gehöre? Aber wenn es nicht stimmen würde, wieso sollte sie sich eine so große Mühe machen um mich von Sergio zu retten? Ich dachte ebenfalls über diese Akte nach. Was war daran so wichtig? Mein Kopf dröhnte und ich hatte überall Schmerzen. Das einzige was ich jetzt wollte war eine warme Dusche und zu schlafen.

Wir fuhren einen Berg entlang und nicht all zu lange danach erkannte ich zwischen den Bäumen ein großes Anwesen. Dieser sah dem von Sergios ähnlich, war aber definitiv kleiner als seins. Nachdem das Tor geöffnete wurde, fuhr das Auto rein und ich sah mit großen Augen das göttliche Vorgarten an. Dann stoppte der Wagen vor den Treppen die zu den Toren vom Anwesen führten und mir wurde die Autotür geöffnet. Zögernd stieg ich aus und mich umhüllte sofort die kalte Nachtluft.

„Folgen sie mir, Ms.", sagte der Mann, der meine Tür geöffnet hatte und fing an zu laufen. Ich folgte ihm die Treppen hoch und bemerkte dabei all die Männer welche draußen stationiert waren und meine Schritte befolgten. Der Mann blieb plötzlich stehen, weshalb ich leicht gegen ihn stoß.

„Tut mir leid.", sagte ich, doch er ignorierte es einfach und lief, nachdem die Türen geöffnet wurden, ins Innere des Anwesen. Ich folgte ihm und drinnen umhüllte mich sofort eine wunderschöne Wärme und ein liebliches Geruch. Im Gegensatz zu Sergios Anwesen, war dieses warm und man fühlte sich sofort hier wohl. Auch hier waren teilweise Männer stationiert und es ist ziemlich teuer dekoriert aus. Plötzlich hörte ich laute Schritte auf dem Mamor Boden aufprallen und eine zierliche Frau erschien. Als sie mich sah breiteten sich ihre Augen und sie sah mich geschockt an. Die ältere und etwas pummelige Frau kam dann mit offenen Armen auf mich zu und umarmte mich fest.

„Lucia...", flüsterte sie und atmete meinen Duft ein. Als sie sich dann wieder von mir gelöst hatte, sah sie mich mit glasigen Augen an und schniefte leise. Da ich die Frau nicht kannte, sah ich sie etwas unbeholfen an.

„Tut mir leid. Ich hab dich nur so sehr vermisst, mein Kind. Endlich bist du wieder da. Zu Hause.", sagte sie und wischte sich ihre Tränen weg. Als sie bemerkte dass ich nicht wusste wer sie war, nahm sie meine Hand und drückte sie leicht.

„Ich arbeite seit 20 Jahren für deinen Vater und kenne dich daher seit dem du geboren bist. Ich hab dich groß gezogen und wie meine einige Tochter gesehen.", klärte sie mich auf und ich nickte dann verstanden.

„Schön sie kennen zulernen.", sagte ich und lächelte sie an. Sie boxte leicht auf meine Schulter und kicherte leicht.

„Kind, du sollst mich duzen. Nenn mich einfach Abuela.", sagte sie und ich nickte dann.

„So eine wunderschöne Frau. Genauso wie es deine Mutter damals war.", sagte sie verträumt und strich mir eine Strähne hinters Ohr.

„Du kanntest meine Mutter?", fragte ich interessiert und sie nickte eifrig.

„Ich kann dir gern alles erzählen aber wir müssen dich erst wieder richten. Eine warme Dusche und neue Sachen werden dir sicher gut tuen.", sagte sie und führte mich dann die großen Treppen hoch zum zweiten Stock. Sie führte mich dann in ein Zimmer, welches anscheinend mir gehören würde und brachte mich dazu sofort zum Duschen. Das Zimmer was riesig und war ziemlich schön dekoriert. Es hat ein Balkon, welches einen Anblick zum Garten hatte, einen bewegbaren Kleiderschrank und ein Bad.

Nach der Dusche wickelte ich meinen kaputten Körper um ein Handtuch und sofort brachte mir Abuela etwas zum Anziehen. Nachdem ich neue Unterwäsche, eine Jogginghose und einen Pullover angezogen hatte, verließ ich das Bad.

„Komm her, mein Kind.", sagte Abuela, welche auf dem Bett saß und einen Kamm in der Hand hatte. Sie wollte dass ich mich vor ihr aufs Boden setzten sollte und ich tat es auch. Dann kämmte sie mir vorsichtig die Haare und versuchte meine Knoten zu lösen.

„Früher, nachdem ich dich gebadet habe, habe ich mich aufs Bett hingesetzt und habe dir deine wunderschönen braunen Haare gekämmt.", erzählte sie mir.

„Weißt du weshalb ich weggebracht wurde? Wollten meine Eltern mich nicht?", fragte ich verwirrt nach und knetete mit meinen Händen.

„Ach, rede keinen Schwachsinn. Dein Vater und deine Mutter haben dich geliebt.", sagte sie.

„Sag es deinem Bruder nicht. Aber sie haben dich sogar mehr geliebt als ihn.", flüsterte sie und kicherte leicht.

„Meinen Bruder? Ich hab einen Bruder?", fragte ich erschrocken und Abuela drehte meinen Kopf zu ihr um.

„Das wusstest du ihn nicht? Du hast in vergessen.", sagte sie erschrocken und ich zuckte mit den Schultern.

„Ihr müsst einiges nachholen.", sagte sie und sah mich gedankenvoll an.

Plötzlich klopfte es an der Tür und ein junges Mädchen kam in das Zimmer rein. Da sie wie eine Angestelltin angezogen war, nahm ich an dass sie ebenfalls hier arbeiten würde. Aber sie war doch zu jung um zu arbeiten. Sie war vielleicht so alt wie ich oder sogar jünger.

„Das Abendessen ist fertig. Ihr Vater und ihr Bruder warten schon bereits auf sie im Esssaal.", sagte sie schüchtern und ich stand dann auf.

„Kannst du mich dahin begleiten?", fragte ich Abuala, da ich nicht alleine dahin gehen wollte.

„Isabella zeigt dir den Weg, kleines.", sagte sie und stand ebenfalls auf. Ich nickte verstehend und drehte mich dann zu Isabella um.

Ich folgte ihr dann aus dem Zimmer raus und wir gingen wieder die Treppen runter. Isabella ist wirklich ein wunderschönes Mädchen. Sie hatte lange pechschwarze Haare und einen wunderschönen Körper. Sie wirkte etwas schüchtern obwohl man mit so einem Aussehen mit einem
Selbstbewusstsein geprägt sein muss. Plötzlich stoppte sie und zeigte auf ein Raum.

„Hier müssen sie reingehen.", sagte sie.

„Duz mich einfach. Ich bin Lucia.", sagte ich und hielt ihr meine Hand hin. Sie sah erst zögernd meine Hand an aber schüttelte sie dennoch.

„Isabella.", sagte sie und lächelte leicht. Ich bedankte mich dann bei ihr und ging in den Raum rein. Es war ein großes Esssaal mit riesigen Gemälden an den Wänden und eine große Kronleuchter an der Decke. In der Mitte stand ein langes Esstisch mit verschieden Mahlzeiten und Getränken. An diesem Tisch saß der Mann und dieser Junge Mann von vorhin. Der alte Mann bemerkte mich als erstes und stand sofort auf.

„Lucia. Komm setzt sich.",sagte er, kam zu mir und führte mich zu einem Platz. Ich saß gegenüber dem Jungen und der Mann setzte sich an das Ende des Tisches gleich neben mich. Dadurch war er sozusagen zwischen uns.

„Du hast bestimmt Hunger. Iss was.", sagte er und zeigte auf das Essen.

„Ich würde lieber erst ein paar Fragen beantwortet bekommen."

SÓLO TUWhere stories live. Discover now