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[Gute Taten vergessen sich schnell
– deine Fehler nie]

Kapitel 10

Den ganzen Nachmittag verbrachte ich damit das Anwesen durchzulaufen und mir die Räume anzusehen. Da ich mich dafür entschieden habe, hier zu bleiben und mich an meine neue Familie angewöhnen sollte, wollte ich mein neues Heim
besser kennen. Ich konnte mir nicht alles ansehen da es einfach unmöglich war all diese Räume zu sehen und letztendlich brauchte ich eine Pause.

Am Morgen haben Miguel, mein Vater und ich zusammen gefrühstückt und dann mussten beide wegen irgendwas geschäftliches aus dem Haus gehen.

Jetzt bin ich in meinem begehbaren Schrank und durchstöberte die vielen Kleidungen. Dabei dachte ich an die Leute die ich zurück gelassen hatte. Wahrscheinlich machte sich Miley große Sorgen um mich und dreht durch. Ich sollte sie wohlmöglich anrufen oder im Café unbedingt besuchen und ich sagen das es mir gut.

Als ich an Diego dachte und mir schon vorstellen konnte wie er nach mich sucht, musste ich leicht lächeln. Irgendwie unvorstellbar, aber ich glaub ich werde diesen arroganten Spanier tatsächlich vermissen.

Und meine Adoptiveltern? Wahrscheinlich denken sie sich dass ich von zu Hause abgehauen bin. Tatsächlich war es mir egal was sie sich dachten. Ich hab sie komplett abgeschlossen und will sie und meine schlechte Vergangenheit hinter mir lassen.

Plötzlich steckte Miguel seinen Kopf in den kleinen Raum und ich erschrak mich. Er lachte und kam auch in den begehbaren Schrank.

„Und, was machst du?", fragte er mich grinsend und lehnte sich an einem Schrank an.

„Nichts, mir ist langweilig.", sagte ich und schaute mir die ganzen Sonnenbrillen im Regal an, die ziemlich teuer aussahen und ordentlich aufgestellt waren.

„Perfekt! Ich wollte gerade in die beste Disko Los Angeles gehen und dachte mir, du könntest mitkommen.", sagte er und ich sah ihn zweifelt an.

„In eine Disko? Ist es aber nicht gefährlich für jemanden der einen wichtigen Mann als Vater hat? Was wenn Leute dich erkennen, die deinen Vater nicht mögen? Ich spreche aus Erfahrung", fragte ich besorgt nach und lachte ironisch auf.

Er lachte leicht und schüttelte belustigt seinen Kopf.

„Nur weil unser Vater ein wichtiger Geschäftsmann ist, heißt es nicht dass wir zu Hause eingesperrt sind. Wir dürfen unsere Jugend ausleben, solange es keine Gefahr besteht. Außerdem werden wir Schritt und Tritt von unseren Männern gefolgt.", erklärte er mir und ich nickte verstehend.

„Also was meinst du? Willst du mit deinem Bruder feiern gehen?", fragte er und breitete seine Arme aus.

„Ja, wieso nicht. Aber ich würde gerne Isabella mitnehmen.", sagte ich und er sah mich fragend an.
Er überlegte erst und zuckte dann mit den Schultern.

„Von mir aus. Seid in einer Stunde fertig.", sagte er und ich nickte einverstanden.

Dann wollte er aus dem begehbaren Schrank rausgehen und stoß fast gegen meinem Vater, der ebenfalls hier rein wollte.

„Was geht, alter Mann.", sagte er, klopfte auf seine Brust und verließ pfeifend das Zimmer. Mein Vater sah ihm böse hinterher und drehte sich dann zu mir um.

„Er- Er ist besonders", sagte er und ich nickte lachend.

„Wie gehts dir, Lucia?", fragte der Mann mit den weißen Haaren mich.

„Ganz gut. Ich versuche mich an das ganze noch zu gewöhnen.", sagte ich ihm die Wahrheit und zuckte mit den Schultern.

„Ist verständlich wenn du dich noch einleben musst. Natürlich ist es für dich nicht einfach, da sich dein Leben ziemlich verändert hat. Wenn du ein Problem hast, dann ist dein alter Herr für dich da.", sagte er und lächelte mich warm an.

SÓLO TUWhere stories live. Discover now