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Kapitel 26

Nach der hitzigen Diskussion gestern mit Miguel und meinem Vater stürmte ich wieder rein und schloss mich in meinem Zimmer ein. Dann legte ich mich aufs Bett und trat auch nicht einen Schritt mehr nach draußen. Mag ja sein dass ich mich gerade wie ein Kind für eine 18-Jährige verhalte aber ich habe und hatte mich nicht unter Kontrolle. Seit dem ich von Sergio entführt worden bin, wurde meine Welt in kürzester Zeit um 180 Grad umgedreht. Nicht dass es schon reicht das Marcel mich bedroht, kommt noch heraus das meine Familie die Leiter der temidos sind.

Aber wie konnte ich das nicht bemerken? War ich so blind davon endlich eine neu Familie zu bekommen dass ich alles ausgeblendet habe? Wieso sollte sonst mein Vater Kontakt mit Marcels Vater und eine Feindschaft mit Sergio haben, die auch eine Mafia leiten? Oder dass er so oft verreist und überall Männer mit Anzügen zum unseren Schutz dastehen.

Ich bin einfach nur dumm.

Vor allem beschuldige ich meinen Vater als einen Monster aber habe davor Sergio geküsst. Ich bereue meine Worte die ich gesagt habe weil ich auch nicht perfekt bin. Aber diese Tatsache hat mich einfach überwältigt.

Zwar versuchte Miguel mit mir zu reden aber seine Worte trafen auf taube Ohren. Auch mein Vater bemühte sich kurz aber musste dringend wohin gehen. Seitdem hörte ich nichts mehr von ihnen wofür ich mehr als nur froh bin.

Plötzlich klopfte es leise an der Tür und ich setzte mich auf das Bett auf.

„Liebes, ich stell dir jetzt was zum Essen vor die Tür. Bitte nimm es rein und iss was.", sagte Abuela. Ich wartete bisschen und stand von meinem Bett auf. Vor meiner Tür wollte ich sie aufschließen als auf einmal ein Briefumschlag durch meine Tür flog. Verwirrt hob ich sie auf und las meinen Namen darauf. Schnell öffnete ich die Tür und sah außer dem Tablett voll mit dem Essen niemanden. Ich nahm das Tablett in die Hand, schloss wieder die Tür und lief auf mein Bett. Ich setzte mich darauf, stellte das Tablett neben mich und öffnete den Briefumschlag.

Da ich dich nicht auf deinem Handy erreichen kann, muss ich dich wohl immer auf die altmodische Weise erreichen. Ich habe nichts dagegen aber es ist leider anstrengend Männer zu schicken um dir die Briefe zu bringen. Aber ich mache alles für mich.  Da unser letztes Gespräch nicht so ausgegangen ist wie ich es mir erhofft habe, will ich mich nochmal mit dir treffen. Aber in dem Anwesen deines Vaters ist es leider nicht möglich. Also komm heute Nacht um 12 Uhr in die Falterstreet und treffe mich an der Bank. Alleine.

Falls du nicht vorhast zu kommen muss ich dir leider sagen dass ich nicht davon abschrecke schlimme Dinge zu tun. Zum Beispiel deine kleine Freundin weh zu tun die in der Cafeteria arbeitet.

Ich erwarte dich.
~ dein Verlobter.

Mit zittrigen Händen las ich die Wörter die mit handschriftlicher Schrift geschrieben wurden. Ich war total am überkochen und mein Herz pochte wie wild. Mit dem Brief in der Hand stand ich von meinem Bett auf und lief Kreise in meinem Zimmer um mich zu beruhigen. Wie kann dieser Bastard es wagen mich zu bedrohen?! Und das alles nur um mich zu treffen? Sofort sah ich auf die Uhr und bemerkte dass es noch eine Stunde bis zu Mitternacht war.

Ich würde niemals Miley in Gefahr bringen und traue dem Psycho zu dass er, wenn ich nicht auftauche, ihr etwas antun würde. Also blieb mir keine andere Wahl als dahin zu gehen.

Da es schon dunkel war und dementsprechend auch kälter, zog ich mir einen Pullover rüber und wechselte meine Jogginghose mit einer Jeans. Dann steckte ich den Brief in meine Hosentasche, nahm etwas Taxigeld mit und verließ leise das Zimmer. Ich sah mich um und als ich keine Mitarbeiter sah, Schlich ich mich den Flur runter. Es war dunkel und weit und breit war niemand zu sehen.

„Ms. Romerez.", sagte plötzlich eine männliche Stimme und ich blieb ertappt stehen. Ich drehte mich langsam um und erblickte einen Mann im Anzug.

„Wohin gehen sie?", fragte er mich und sah mich skeptisch an.

„Ich wüsste nicht was es sie zu interessieren hat.", sagte ich genervt und wollte wieder gehen.

„Ihr Vater hat den Befehl gegeben sie überall zu begleiten und aufzupassen. Es tut mir leid entweder gehen wir zusammen oder gar nicht.", sagte er und ich seufzte genervt aus. Ich blickte auf die Uhr und sah das ich nicht mehr lange Zeit habe.

„Ich wollte in den Garten gehen und ein bisschen frische Luft schnappen. Darf ich das oder wollen sie mich sogar in meinem eigenen Haus beobachten?", log ich und sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an.

Er schüttelte langsam den Kopf und verschwand dann wieder. Als er weg war, ging ich in den Hintergarten und schloss die Glastür die zum Garten führte ab. Das Problem ist das dieser Garten auch von Männern überwacht wird und ich von hier niemals ungesehen entwischen kann. Ich sah mich um und erkannte zwei Männer die an den Hintertoren standen. Bis jetzt hatten die mich nicht erkannt. Ich ging zu den Büschen und überlegte über diese zu klettern. Als ich mir sicher war dass mich niemand sieht bemühte ich mich über einen Busch auf die andere Seite zu klettern. Auch wenn es mich überall pikste und es höllisch weh tat über die Äste zu klettern, versuchte ich mich zu konzentrieren nicht zu schreien. 

Ich sprang auf die andere Seite und landete mit den Knien auf den Boden. Obwohl es wirklich weh getan hat musste ich schnell wieder aufstehen und mir einen Taxi holen.

———

Ich habe jetzt zwei Kapiteln hintereinander gepostet damit die Spannung bleibt.

Und ich habe noch eine Frage: Würdet ihr mich dolle hassen wenn es eventuell kein Happy End gibt? Ist nur eine Frage😂😳

SÓLO TUWhere stories live. Discover now