31

29.1K 983 761
                                    


Kapitel 31

„Wohin bringst du mich?", fragte ich verwirrt als ich erkannte dass wir definitiv nicht zu mir fuhren. Ich blickte zu Marcel, dieser aber sah nur auf die Straße.

„Ich dachte du fährst mich nach Hause.", fragte ich und sah auf sein Seitenprofil.

„Planänderung.", sagte er einfach monoton und bog ab. Meine Kinnlage fiel leicht runter und ich sah ihn geschockt an.

„Du kannst doch nicht einfach den Plan ändern. Du hast mir gesagt dass du mich nach Haus fährst, also tust du das jetzt auch.", sagte ich leicht wütend und aufgebracht. Ich hab die Nase voll dass die Männer denken dass alles danach abläuft wie sie es wollen. Er aber ignorierte mich und fuhr den selben Weg weiter.

„Machst du das mit Absicht? Willst du mich unbedingt wütend machen? Verstehst du nicht dass ich rein gar nichts mit dir etwas zu tun haben will! Ich will nicht mal die selbe Luft wie du einatmen.", sagte ich diesmal lauter und schnaufte sauer auf. Er ignorierte mich aber weiter was mich noch mehr rasend machte.

„Jetzt verstehe ich wieso du so ein schlechtes Verhältnis mit deinem Bruder hast. Wer will schon mit dir Verwandt sein.", sagte ich und ließ meine ganze Wut raus. Das gefiel ihm garnicht, da er plötzlich Gas gab und sich am ganzen Körper anspannte.

„Mach weiter.", knurrte er und drückte noch mehr aufs Gas. Ich blickte überrascht zu ihm aber ich war jetzt zu wütend um mich zu beruhigen.

„Ich soll weiter machen? Soll ich also weiter sagen was für ein Monster du bist und deine eigene Familie dich nicht mal mag.", schrie ich. Plötzlich drückte er auf die Bremse und ich wurde gegen den Gurt gedrückt. Erschrocken schloss ich meine Augen und hielt mich sofort irgendwo fest. Als das Auto nach der Vollbremsung zum stehen blieb, öffnete Marcel die Autotür, stieg aus und knallte diese wieder zu. Er hatte das Auto mitten auf einer verlassen Straße gebremst, wo in jedem Moment ein Auto hinter uns fahren könnte. Ich sah zu wie Marcel aggressiv sich entfernte und sich durch die Haare ging. Ich stieg ebenfalls aus und lief ihm hinterher.

„Marcel! Steig wieder in das Auto und bring uns von hier weg!", befahl ich ihm und stampfte ihm hinter. Er stoppte plötzlich und drehte sich zu mir um.

„Du hast Recht! Ich bin ein Monster und nicht mal meine eigene Familie will mich!", brüllte er mich aggressiv an, worauf ich erschrocken zusammen zuckte.

„Wenn ich doch so ein Monster bin, dann soll ich mich doch einfach umbringen.", sagte er und zückte eine Knarre aus seiner Hose und zielte auf seine Stirn. Erschrocken blickte ich ihn an und musste schwer schlucken.

„Dann ist die Welt doch besser ohne mich!", brüllte er weiter und lud die Waffe auf. Besorgt blickte ich ihn an und meine ganze Wut von vorhin verschwand.

„Leg die Waffe runter, Marcel.", sagte ich ruhig und lief langsam auf ihn zu.

„Wieso?! Nenn mir nur einen Grund weshalb ich diese Knarre runter legen soll! Du willst mich doch los werden?!", sagte er schreiend und bebte mit dem ganzen Körper.

„Marcel, das ist keine Lösung.", sagte ich und blieb kurz vor ihm stehen. Ich blickte auf ihn auf und runzelte mit der Stirn. Dieser Mann zeigt jedem seine kalte Schulter und spielt den unverletzbaren Mafiosi aber er trägt eine große Last auf sich.

Er ist alleine.

Langsam legte ich meine Hand auf die Knarre und drückte ihn leicht mach unten. Meine andere Hand legte ich auf seine Wange und streichelte auf diese Stelle mit dem Daumen. Er seufzte auf, lag seine Stirn gegen meine und schloss seine Augen.

SÓLO TUWhere stories live. Discover now