29

29K 891 281
                                    


Kapitel 29

„Wieso musste ich unbedingt mitkommen.", sagte ich und sah Miguel unmotiviert an. Dieser ignorierte mich einfach und schloss sein Auto ab. Dann kam er zu mir gelaufen und legte seine Hände auf meine beiden Schultern ab.

„Wenn ich durch die Hölle gehen muss dann ich zieh ich dich mit rein.", sagte er, tätschelte mir auf die Wange und drehte sich dann um. Empört schnappte ich nach Luft und sah ihn bockig an. Ich lief ihm hinterher und gab ihm einen leichten Klatscher auf den Hinterkopf. Er zuckte leicht auf und rieb auf die Stelle. Was ein Baby...

Da mein lieber Bruder mich so gern hat, hat er mich gezwungen aus dem Bett zu steigen und dann hat er mich gezwungen mich schick zu machen. Den ganzen Weg lang hat er mir verheimlicht wohin wir gehen. Ich dachte er würde mir eine süße Überraschung machen aber es stellte sich heraus dass Chloe eine Geburtstagsfeier schmeißt und er nicht alleine hin gehen wollte. Und wie ein normaler Mensch hat er mich auch nicht gefragt ob ich mitgehen will, da er wusste ich würde niemals freiwillig dahin gehen. Ich hab nämlich die Schnauze voll von Partys.

Chloe hat ein ganzes Hotel für ihre Feier gebucht. Meiner Meinung nach etwas zu übertrieben aber es jedem seine Sache wie er seinen Geburtstag feiern will. Dazu noch hat sie gefühlt ganz LA eingeladen und ich könnte wetten dass sie mehr als die Hälfte nicht mal kennt.

Wir gingen in das schon gefüllte fünf Sterne Hotel rein und uns führte man sofort in den Hinterpool. Die Party war schon voll im Gange, es wurde getanzt, getrunken und überall waren halbnackte Menschen unterwegs.

„Baby!", schrie plötzlich Chloe auf und verfiel sich um Miguel's Hals. Sie küsste ihn stürmisch auf den Mund was Miguel überrumpelt erwiderte.

„Endlich bist du da.", sagte sie und schling ihre Arme um seine Hüfte.

„Ja, endlich!", sagte Miguel und lachte nervös auf. Nicht nur ich hatte keine Lust auf diese Party sondern er auch nicht.

„Alles Gute zum Geburtstag Chloe.", sagte ich und lächelte sie an. Sie lächelte kurz zurück und widmete dann ihre ganze Aufmerksamkeit wieder Miguel. Ich pustete genervt unbemerkt Luft aus und blickte mich derweil um. Als ich mich umblickte erkannte ich plötzlich die selbe Frau wieder die mich in der Toilette bedroht hatte. Sie hatte ein schönes Abendkleid an und lachte mit paar Freundinnen. Immer noch konnte ich mir nicht erklären woher sie mich kannte und was sie genau von mir wollte. Wer war dieses Mädchen überhaupt? Als ich sie ziemlich auffällig ansah, blickte ich sofort weg und drehte mich wieder um. Doch plötzlich waren Miguel und Chloe weg. Ich blickte mich panisch um konnte weder ihre roten Haare noch konnte ich meinen Bruder erkennen.

Erst bringt er mich unfreiwillig auf eine Party und lässt mich dann alleine. Tolle Arbeit, Bruderherz.

„Siehst ziemlich verloren aus.", sagte plötzlich ein Junge und stellte sich neben mich. Er war mindestens 1,90 groß und hatte unglaublich pechschwarze Haare.

Da ich jetzt wirklich gar keine Lust auf irgendwelche Typen hatte, sah ich ihn kurz an und blickte dann wieder uninteressiert weg. Ich hoffe er hat ein Gehirn und checkt mein Zeichen.

„Bist wohl nicht so gesprächig.", sagte er jedoch und grinste mich schief an. Ich drehte mich zu ihm und seufzte auf.

„So bin ich.", sagte ich knapp und wollte dann gehen.

„Eigentlich wollte ich dir meine Hilfe anbieten und dir sagen wie du meinen Bruder los werden könntest.", sagte er, weshalb ich wieder stoppte. Ich drehte mich langsam um und konnte erkennen wie er anfing zu lächeln.

„Was meinst du?", fragte ich und sah ihn verwirrt an. Dieser kam zu mir gelaufen und blieb kurz vor mir stehen. Er blickte zu mir runter und grinste schief.

„Soll ich dir dabei helfen Marcel für immer los zu werden?", fragte er mich worauf ich ihn geschockt ansah. Erst jetzt bemerkte ich die Ähnlichkeit die die beiden tatsächlich besaßen. Genauso wie sein Bruder hat er ein teuflisches Grinsen und die selbe Attraktivität.

„Ich brauch nicht noch einen Psycho in meinem Leben.", zischte ich ihn an und wollte gehen. Er aber griff meinen Arm und brachte mich zum stehen. Dann presste er seinen Körper gegen meinen Rücken und kam meinem Ohr zu nahe.

„Leider ist es schon zu spät.", knurrte er in mein Ohr und strich mir eine Strähne hinters Ohr. Wütend stoß ich ihn von mir ab, worauf er ein Schritt zurück trat.

„Keine Sorge, ich will dich nicht heiraten. Du bist nicht mein Typ. Ich will nur einen Deal mit dir eingehen.", sagte er.

„Steck deinen Deal in deinen Arsch rein.", sagte ich wütend und verschwand dann so schnell wie möglich in der tanzenden Menge. Damit er ja auch mich nicht wieder findet, lief ich ins Hotel rein und lief wie eine verrückte durch die Gänge. Als ich mich wieder beruhigt hatte, wollte ich Miguel auf meinem Handy anrufen, bemerkte aber schnell dass ich meine Tasche im Auto vergessen hatte. So lief ich wieder nach draußen wo der Eingang war und suchte nach dem Jeep. Doch als ich mich umsah, bemerkte ich den schwarzen Lamborghini von Sergio. Aus diesem stieg er aus und lief auf die andere Seite. Ich lächelte leicht da ich jetzt endlich die Chance habe um ihm die Wahrheit über meine Gefühle zu sagen. Gerade wollte ich schon zu ihm laufen, als ich das mysteriöse Mädchen wieder sah. Sie lief zu Sergio und umarmte ihn. Sofort blieb ich wieder stehen und sah die beiden geschockt an. Sergio öffnete für sie die Autotür und schloss sie wieder. Dann lief er auf die andere Seite und stieg ebenfalls ein. Geschockt sah ich zu wie er den Motor startete und die beiden weg wegfuhren.

Das Mädchen hat nicht gelogen. Sie ist tatsächlich seine Freundin...

Enttäuscht und wütend zugleich drehte ich mich wieder um und versuchte mich zu beruhigen. Ich nahm tief Luft ein und blendete die laute Musik und die Menschen um mich herum komplett aus. Dieser Idiot erzählt mir etwas von Liebe obwohl er eine Freundin hat? Ist er komplett gestört und besitzt kein Gehirn?! Am liebsten würde ich ihm jetzt einfach seinen Kopf abreißen und es in den Müll werfen.

„Alles Gut, Ms?", fragte mich aus dem nichts ein Angestellter und sah mich besorgt an. Ich nickte leicht und lächelte ihn dankend an. Dann riss ich mich zusammen und fragte ihn ob er einen schwarzen Jeep gesehen hat. Er zeigte mit dem Finger kurz die Stelle und ich bedankte mich. Dann lief ich dorthin und entfernte mich immer weiter vom Hotel. Es wurde leerer und die Musik entfernte sich von mir. Als ich gerade die Autotür öffnen wollte, erkannte ich aus dem nichts einen Mann neben mir. Erschrocken blickte ich zu ihm und trat einen Schritt zurück.

„Ich habe jetzt wirklich keinen Nerv dazu.", sagte ich und sah ihn mahnend an. Der Hulk hörte aber nicht auf mich und ging auf mich zu. Ich schrie laut auf und versuchte mich aus seinem Griff zu befreien. Plötzlich drückte er einen Tuch gegen mein Gesicht und ich verlor langsam mein Bewusstsein.

SÓLO TUWhere stories live. Discover now