Kapitel 3

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„Hast du gleich Training", fragte mich Liz,
als wir gemeinsam über den Hof schlenderten.
„Ja, aber wahrscheinlich mit Janine"

„Naja ich hab sie bis jetzt noch nicht gesehen, also vielleicht ist ihr ja zufälligerweise was passiert", murmelte Liz mit einem geheimnisvollen Blick.

„Na, glaub ich nicht. Meistens kommt sie immer auf den letzten Drücker"
„Na gut wie du meinst. Ich geh Ben bei den Boxen helfen, wenn du moralische Unterstützung nachher beim Springtraining brauchst, weißt du ja wo ich bin", sagte sie mit einem Zwinkern und bog in den Privatstall ab.

„Ja, ja bis nachher und nicht zu sehr an Ben heran schmeißen", entgegnete ich mit einem Grinsen, aber erhielt nur eine heraus gestreckte Zunge von Liz.

Ben war zwei Stufen über uns beide und somit im gleichen Jahrgang wie mein Bruder.
In seiner Freizeit arbeitete er bei uns, um etwas Geld zu verdienen.

Liz hatte schon von Anfang an ein Auge auf ihn geworfen und Ben mochte sie auch etwas mehr, jedoch wollten sie sich das beide nicht eingestehen. Mit einem Lächeln drehte ich mich um und lief dann den Weg zu den Koppeln hoch.

Zum Glück stand Smokey noch ganz vorne, wodurch ich nicht einmal über die ganze Koppel latschen musste.
Ich krauelte ihn zu Begrüßung etwas und legte ihm das Halfter an.

Anschließend führte ich ihn zurück auf den Hof und band ihm am Putzplatz an.
Ich lief schnell in die Sattelkammer und holte mein Putzzeug sowie die Trense und seine Sattel.

Dann schnappte ich mir noch meine Lieblings Schabracke in hellblau für die ich lange gespart hatte.
Anschließend putze ich Smokey, der dabei aber irgendwie nicht still halten konnte.

Ich konnte vom Putzplatz aus super auf den Waschplatz schauen und sah dort Janine, wie sie einen Wassereimer auffüllte.

Sie trug wie immer eine super kurze Shorts bei der man ihren Arsch sehen konnte und ein bauchfreies Top.
Im Sommer hätte ich vielleicht etwas mehr Verständnis für ihre Klamotten gezeigt, aber wir hatten gerade mal Frühling und nicht Hochsommer.

Ich konnte sehen, wie sich den Schlauch ausdrehte und dann den Wassereimer auf die Schubkarre hob. Im nächsten Moment kam aber mein Bruder aus dem Stall heraus und fing an mit ihr zu flirten.

Ich musste ja schon zu geben, dass mein Bruder mit den braunen verwuschelten Haaren nicht schlecht aussah und auch gut gebaut war, aber irgendwie konnte ich mir Janine und ihn nicht zusammen vorstellen.

Obwohl beide konnten, wenn sie wollten, ziemlich arrogant sein und ein viel zu großes Ego haben. Aber der Gedanke rief bei mir trotzdem einen Würgereiz hervor.

Ich wandte mich von den beiden ab und putze Smokey fertig.
Danach legte ich ihn den Sattel auf und trenste ihn. Anschließend zog ich mir noch meine schwarzen Reitstiefel an und setzte meine Kappe auf.
Janine hatte in der Zeit ebenfalls angefangen ihren Fuchs Dexter zu putzen.

Ich ritt schonmal auf den Springplatz und fing an Smokey warm zu reiten. Nach einer Weile kam irgendwann auch Janine mit Dexter dazu, der komplett in rosa gestylte war.
Von Fliegenohren bis Gamaschen war alles in rosa.

Wir ignorierten uns wie immer und ritten nur stumm an einander vorbei.

Irgendwann kam auch mein Vater auf den Platz. „Fiona ist heute krank deswegen sind wir nur zu dritt", rief er und legte auch schon die ersten Stangen hin.

Fiona war gerade mal 13 Jahre alt und ritt normalerweise mit ihrem kleinen Pony Funky mit, was mindestens genau so verrückt war wie sie.
Wir kannten uns schon ziemlich lange und manchmal war sie für mich wie die kleine nervige Schwester, die ich nie hatte.

Zuerst trabten wir etwas und ritten dabei über Stangen, die mein Vater bereit gelegt hatte.
Dann machten wir ein paar Dehnübungen mit den Pferden und fingen anschließend an zu galoppieren. Zuerst nur über die Stangen zur Aufwärmung und anschließend über Cavalettis.

Im Anschluss sprangen wir auch höhere Sprünge. Smokey war heute super aufmerksam und machte echt gut mit.
„Super gemacht Izzy. Reit nochmal den Steilsprung und lass ihn dann ausgaloppieren", hörte ich meine Vater rufen, als ich über den Oxer sprang.

Ich nickte einmal und ritt dann auf den Steilsprung zu über den Smokey perfekt sprang.

Danach ließ ich ihn eine Runde aus galoppieren und parierte ihn dann in den Trab und letzt endlich in den Schritt.
Janine war noch dabei den Steilsprung zu springen, was ihr auch einigermaßen gelang.

Nachdem auch sie fertig war, fingen wir an unsere Pferde abzureiten.
Mein Vater unterhielt sich in der Zeit mit einer Frau, die am Zaun stand.

Wahrscheinlich war, dass die neue Reitlehrerin von der mein Vater erzählt hatte.
Ich ritt noch ein paar Runden im Schritt auf dem Platz herum, bis mein Vater mich an den Zaun rief.

„Izzy, das ist Victoria Black. Sie ist Reitlehrerin und möchte demnächst bei uns anfangen", sagte mein Vater und stellte mir die unbekannte Frau vor. Victoria hatte einen schwarzen eleganten Bob und sah so aus, als wäre sie so alt wie meine Eltern.

„Hallo", entgegnete ich und reichte ihr die Hand.
„Hi Izzy. Wen reitest du den gerade?", fragte sie mich und musterte Smokey neugierig.
„Das ist Smokey. Wir haben ihn seit einem halben Jahr bei uns stehen und bilden ihn gerade aus.", antwortete ich und strich dem Wallach über den Hals.

„Er ist ja wirklich süß, aber hat bestimmt Tricks auf Lager", erwiderte sie mit einem Schmunzeln.

„Auf jeden Fall, aber Champion ist da noch ein bisschen schlimmer", stimmte ich lächelnd zu.

„Champion war eigentlich für meinen Sohn, aber der hat sich trotzdem geweigert sich in den Sattel zu setzten", mischte sich nun mein Vater wieder ein.

„Ach da kenne ich noch Einen. Ich hab ebenfalls einen 18 jährigen Sohn, der gerade sein letztes Jahr an der High School hat und von Pferden fehlt bei ihm auch jede Spur. Lieber mit Freunden abhängen und auf Partys gehen", erzählte sie.

„Da ähneln sich die beiden ja. Aber jetzt nochmal zum Thema zurück. Victoria wollte diese Woche dir vielleicht etwas Springunterricht geben, aber natürlich nur wenn du willst", richtete er sich nun wieder an mich

„Ja sehr gerne. Wann würde es den gehen"

„Also ich bin wahrscheinlich am Donnerstag nochmal da. Wenn du Lust hast können wir Abends gegen sechs ein bisschen trainieren", fragte sie.

„Natürlich ", antwortet ich und merkte wie Smokey anfing am Zügel zu ziehen.

„Ich glaube, da will jetzt jemand auf die Koppel", murmelte mein Vater und streichelte den Apfelschimmel den Hals.

„Am besten bringe ich ihn gleich, sonst rennt er mir gleich los", entgegnete ich und wendete Smokey einmal, sodass ich jetzt vom Platz herunter reiten konnte.
„Na dann bis Donnerstag", hörte ich Victoria noch sagen.

„Ja bis Donnerstag", erwiderte ich und ritt dann vom Platz herunter.

„Ja bis Donnerstag", erwiderte ich und ritt dann vom Platz herunter

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