Kapitel 26

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Am nächsten Tag hatte sich in der Schule nicht viel verändert.
Es wurde immer noch getuschelt und geredet wenn ich an Schülern vorbei ging.

Aber dafür hatte der plötzliche Beliebtheitsausftieg auch Vorteile.
Ich wurde von gefühlt zehn Leuten auf ihre Party am Wochenende eingeladen. Außerdem redeten auf einmal Leute mit mir, die davor wahrscheinlich nicht einmal wussten das ich existierte.

Zum Glück war ich heute so schlau gewesen und hatte nicht vergessen die beiden Flecken an meinem Hals abzudecken, was aber auch nicht sonderlich half, denn am Tag davor durften die meisten dies ja schon bestaunen.

Da hatte ich gestern völlig umsonst den ganzen Abend auf meinem Bett gesessen und nach Möglichkeiten gegoogelt Knutschflecken schneller verschwinden zu lassen.

Naja, zumindest wusste ich jetzt das Google da nicht sonderlich half, denn selbst nach der praktischen Durchführung der Tipps waren die beiden Dinger am nächsten Morgen immer noch da und dies natürlich auch in voller Größe.

Dafür zählte zumindest das Abdecken der beiden jetzt zu meiner morgendlichen Schminkroutine, wenn man das überhaupt eine Schminkroutine nennen konnte, was ich da morgens machte.

Schließlich waren meine Eltern jetzt ja auch wieder da.
Auch wenn meine Mutter die Flecken wahrscheinlich nicht so sehr stören würde wie meinen Vater.

Dadurch, dass ich heute aber zwei Stunden Ausfall hatte und somit nicht nur früher Schluss, sondern auch dem elendigen Gerüchten entkommen konnte, besserte sich meine Laune schlagartig, als ich nach Hause kam.

Und das obwohl ich sogar Bus fahren musste, weil Tyler noch in der Schule gammeln durfte.

Ich hatte mich zuerst umgezogen und dann die Arbeit im Stall gemacht.
Zumindest den Teil, den ich erledigen sollte.

Danach hatte ich mir Sancho geschnappt und war ausreiten gegangen.
Anschließend hatte ich Liz geschrieben ob sie Lust hatte vorbei zu kommen, um mit Akira und Smokey ausreiten zu gehen, weil Shadow heute seinen Ruhetag hatte.

Da sie jedoch nicht gleich antwortet, lief ich zurück zum Haus, wo ich meinen Dad auf der Terrasse entdeckte.
„Hey Dad was machst du da?", fragte ich ihn und musterte die ganzen Zettel und Notizen, die auf dem Tisch herum lagen.

„Ich plane gerade das Hausturnier weiter", murmelte er, aber dabei klang seine Stimme nicht sehr erfreut.
„Ich dachte damit bist du schon fertig"

„Nein, noch nicht ganz und so wie es aussieht hab ich auch nicht so eine gute Nachricht für dich", hörte ich ihn sagen und konnte schon einen tut-mir-Leid-Blick auf seinem Gesicht sehen.

„Was den?", fragte ich vorsichtig nach.

„Ich hab mehrmals die Kosten für das Turnier ausgerechnet und da wir bei der Bank momentan schon einen ziemlich großen Kredit aufgenommen haben für die ganzen Renovierungsarbeiten, die wir am Haus und Stall mach lassen haben, können wir momentan kein weiteres Geld anfordern. Dadurch liegen die Kosten weit über unserem Budget und absagen kann ich das Turnier auch nicht, dafür ist es leider zu spät", antwortete er und fuhr sich einmal durch seine braunen Haare, die schon leichte graue Strähnen besaßen.

„Und das heißt jetzt?", fragte ich, konnte mir die Antwort jedoch schon irgendwie denken.

„Ich muss wohl eines von den Pferden verkaufen. Vielleicht Chucky er ist ein junges Dressurpferd. Champion würde auch gehen oder ....Smokey", sagte er zögerlich.

„Dad, nein das kannst du nicht machen", entgegnete ich empört und spürte wie in mir Wut und Enttäuschung hoch kam.

„Schätzchen, wie soll ich das Turnier anders finanzieren? Es bleibt mir keine andere Möglichkeit"

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