Kapitel 13

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Die Hochzeit meiner Schwester fand vor einem Monat statt. Vor einem Monat landeten ein bewusstloser Lucifer und ich mitten in Liliths Pavillon, in dem sie sich zum Glück gerade befand.

„Du hattest recht, Lilith. Sie hatten etwas geplant. Lucifer, er ist... er ist bewusstlos!", schrie ich ihr entgegen.

„Ganz ruhig, Ruby. Was ist passiert?", fragte sie mich ruhig und schritt zu Lucifers Kopf, um ihn zu untersuchen.

„Sie haben ihn vergiftet. Sie haben himmlisches Feuer in seinen Wein gegeben. Wird er es schaffen?", fragte ich Lilith verzweifelt.

„Für jeden Dämon wäre es tödlich. Doch Lucifer hat noch immer Engelsblut. Sein Herz ist stark, er wird sich nur für eine Weile in einen tiefen Schlaf befinden. Wann er aufwacht kann ich dir nicht sagen. Es liegt nun an ihm und an dir."

„Was kann ich tun?"

„Sorge dich um ihn, sprich mit ihm, dadurch wird er womöglich schneller wach"

„Danke Lilith." Bedankte ich mich mit Tränen in den Augen.

Seit einem Monat lag Lucifer in seinem Zimmer und schlief. Ich verbrachte fast jede Minute bei ihm. Nur zum Duschen verließ ich das Zimmer. Lilith und die Fürsten kamen mich und Luce fast jeden Tag besuchen. Lilith hat Luce Pflichten übernommen und Do brachte mir Essen, das ich oft verschmähte. Wie an jedem Tag, redete ich auch heute wieder Stunden lang auf ihn ein, ob er nicht wieder aufwachen könnte. Doch wie an jeden Tag, wartete ich auf eine Antwort, die ich nicht bekam, darum legte ich mich heute zu ihm ins Bett und zog ihn in eine Umarmung. Wie sooft schlief ich mit Tränen in den Augen ein. Wie an jeden Tag erwartete mich ein traumloser Schlaf.

Doch plötzlich erwachte ich durch eine Bewegung. Eine warme Hand strich mir lose Haarsträhnen hinters Ohr und als ich die Augen öffnete, grinste mir ein strahlender Lucifer entgegen.

„Lucifer! Bist du es wirklich?", fragte ich ihn verschlafen und ungläubig.

„Wer sollte ich denn sonst sein, meine Schöne?", antwortete er mir mit rauer Stimme, die irgendwie heiß klang. Ich sprang auf vor Freude und umarmte ihn stürmisch.

„Sachte, mein Rubin. Sonst zerdrückst du mich noch!", schrie er mir belustigt entgegen.

„Es tut mir leid, aber ich hatte Angst, dich nie mehr wieder in meine Arme schließen zu können!", nuschelte ich in sein Shirt.

„Warum? Wie lange habe ich geschlafen? Was ist passiert?" Nun war ich es ausnahmsweise, die ihm etwas erklären musste.

„Einen Monat", flüsterte ich und er sprang entsetzt auf.

„Einen Monat?! Was ist mit dem Königreich? Oh Ruby, und du warst die ganze Zeit bei mir?"

„Ja. Ich habe mich um dich gekümmert. Jeden einzelnen Tag. Ich hatte solche Angst, das du nicht mehr aufwachst. Lilith und die Fürsten haben sich derweil um alles gekümmert"

„Was ist auf der Hochzeit passiert?"

„In deinem Wein befand sich himmlisches Feuer. Die Feuerelben wollten dich ergreifen und töten, da meine Familie und Melion dachten, dass sie mich vor dir retten müssen. Ich wurde festgehalten und von dir weggezerrt. Doch ich benutzte meine Kräfte und tötete die Wachen, die mich festhielten, darunter war auch mein Vater. Lilith hatte geahnt, dass etwas schiefgehen könnte, deshalb hat sie mir eine Perle mit extrahiertem Höllenfeuer gegeben. Mit dieser habe ich uns in Liliths Palast gebracht. Meine Mutter und meine Schwester halten mich jetzt für ein Monster und ich hatte solche Angst, um dich." Obwohl es schon einen Monat her war, tat es gut darüber zu reden und Luce hielt mich solange stumm in einer Umarmung, bis ich nicht mehr weinte.

Schattenwesen - Die Hölle ruft dichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt