Kapitel 20

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Heute Morgen wurde ich geweckt, wie wohl jedes Mädchen geweckt werden möchte. Zwei starke Arme zogen mich näher und seine Wärme umhüllte mich. Plötzlich begann er meinen Hals zu küssen und nuschelte mir mit seiner sexy und rau klingenden Morgenstimme ins Ohr: „Guten Morgen, Süße! Hoffe, du hast gut geschlafen." Ich musste schmunzelnd, es war das erste Mal, das mich jemand so geweckt hatte und ich wollte in Zukunft nur noch auf diese Weise aus dem Schlaf gerissen werden. Ich drehte mich geschickt zu ihm um und strich ihm kitschig grinsend eine Haarsträhne zurück.

„Ja und du?", fragte ich kurz und er grinste zurück. Ich streckte mich ein letztes Mal in seinen Armen und stand auf. Mit lange Schlafen war wohl heute nichts, schließlich war heute ein wichtiger Tag. Still protestierend erhob sich Luce ebenfalls und ich wunderte mich, wie so eine Schlafmütze nur jeden Tag vor mir zum Frühstücksraum kam.

„Ich glaube, du kannst noch etwas liegen bleiben. Ich muss noch duschen", gab ich ihm kurz zu bedenken und wie ferngesteuert legte er sich grinsend wieder ins Bett. So stumm hatte ich ihn selten erlebt, doch er war wirklich kein Morgenmensch. Nachdem ich kurz mit mir rang, ob ich nicht auch noch etwas im Bett bleiben sollte, ging ich schließlich in Luces Badezimmer. Doch bevor ich in die erfrischende Dusche ging, beschwor ich kurz die Schatten und befahl ihnen, mir eine schwarze Leggings, Unterwäsche und einen roten Pulli aus meinem Zimmer zu bringen. Binnen weniger Sekunden tauchten die Kleidungsstücke aus der Dunkelheit. Eine halbe Stunde später trat ich frisch und bekleidet ins Zimmer, wo Luce immer noch schlummerte. Wie spät es wohl war? Ich blickte auf das Handy, das mir Luce am vorherigen Tag gegeben hatte. Ich hatte zwar keinen Empfang, aber die Uhr zeigte 7:30 Uhr an. Perfekt, in einer halben Stunde gibt es Frühstück. Meine neue Aufgabe war es nun die Schlafmütze neben mir aus dem Bett zu bringen. Wie mach ich das? Am besten so, dass auch etwas Spaß für mich drinnen steckt. Mit einem teuflischen Gedanken im Kopf dachte ich an meine neue Fähigkeit: dem Gedankenlesen. Ich konnte zwar nicht in seine, doch vielleicht könnte ich etwas damit anstellen. Vielleicht könnte ich das mit den Schatten verbinden. Ich konzentrierte mich auf die Schatten, meine Adern verfärbten sich schwarz. Gleich darauf ließ ich diese in seine Aura eindringen. Leise flüsterte ich den Schatten Befehle zu. Wie ich es gesagt hatte, führten sie es aus. Plötzlich schrie Luce schrill auf.

„Nehmt sie weg! Nehmt sie weg!", Luce erhob seine Hand gegen einen unsichtbaren Feind. Nun ließ ich die Illusion verschwinden und brach in einen Lachflash aus. Cool, ich konnte nun auch mit den Schatten in das Unterbewusstsein anderer eindringen. Luce sah irritiert zu mir und sein vor Angst verzerrtes Gesicht wich einem teuflischen Lachen.

„Na warte! Für diesen Albtraum warst du zuständig, nicht wahr?", dies war eine rhetorische Frage, schließlich hatte ich mich mit meinem Lachen schon verraten. Trotzdem versuchte ich mich, so gut es eben ging, zu verteidigen.

„Ich? Wie sollte ich so eine Illusion herbeirufen können?", fragte ich nun gespielt unwissend, doch Luce erkannte meinen schlechten Versuch mich selbst zu retten. Der Raum wurde Dunkel, doch ich konnte fühlen, wie Luce mit den Schatten kommunizierte und sich vor mich teleportieren wollte. Wissend rief ich ebenfalls die Schatten herbei und brachte mich dank ihnen ins Speisezimmer. In Sicherheit, dachte ich mir. Denkste! Gerade als ich in ein siegessicheres Lächeln verfallen wollte, brannte eine Flamme so heiß wie die Hölle selbst hinter mir. Ich musste mich gar nicht umdrehen, um zu wissen, dass er es war. Plötzlich umarmte er mich von hinten und nuschelt mir ins Ohr: „Ich weiß nicht, ob ich erzürnt oder stolz sein sollte auf dich. Ich hatte nicht gewusst, dass du Illusionen und Albträume heraufbeschwören kannst." Kokett drehte ich mich um, um in seinen Armen zu liegen.

„Würde es dich beruhigen zu hören, dass ich es zuvor auch nicht gewusst hatte", fragte ich ihn frech.

„Wahrscheinlich nicht, aber ein Kuss würde diesen Zweck erfüllen!", sagte er schelmisch grinsend. Ich schloss meine Augen und spitzte die Lippen. Luce gab mir einen leidenschaftlichen Kuss, den ich natürlich erwiderte. Er löste ein Feuerwerk in meinem Magen aus.

Schattenwesen - Die Hölle ruft dichWhere stories live. Discover now