Chapter Thirty Two

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Liebes Tagebuch,

In der letzten Nacht sind zwei wesentliche Dinge passiert. Sie haben mich fliegen und fallen lassen. In nur wenigen Stunden.

Ich habe mit Kyle geschlafen. Ich bin mir nicht sicher, ob ich bereit dazu war, aber es hat sich verdammt gut angefühlt. Ich habe das Gefühl, Kyle näher gekommen zu sein und ihn in diesem Augenblick von seiner verletzlichsten Seite gesehen zu haben. Ich bin geflogen. So hoch, wie nie zuvor. Es war nicht nur der Sex, sondern seine Worte.

Ich liebe dich.

Gott, und wie sehr ich ihn liebe. Es ist nicht zu beschreiben.

Ebenso wenig der Fall in der Nacht. Ich habe von Liam geträumt und es war so real. Ich habe seine Wärme und seine Stimme direkt vernommen und er hat mich in seinen Armen gehalten und mit mir gesprochen, gelächelt und geweint. Und ich weiß nicht, wie ich mit seinen Worten umgehen soll. Natürlich, ein Traum. Aber seine Worte verfolgen mich bis in das Hier und Jetzt. Ich soll Abschied nehmen und ihn gehen lassen. Dieser Fall war tiefer, als der Tag des Unfalles. Denn Liam ist bereit und ich bin es nicht. Es ist verwirrend.

Allmählich schließt sich der Alltag um mich und raubt mir den Atem. Ich bin glücklich und zur selben Zeit habe ich das Bedürfnis, zu weinen. Und ich verstehe es nicht.

Aber ich hoffe, dass ich es verstehen werde. Wenn es soweit ist.

In Liebe, Lola

Ich legte den Stift und das Buch beiseite. Kyle hatte sich in das Bett gelegt, als wir zurück auf unserem Zimmer waren und war eingeschlafen. Es war verständlich. Er hatte mich die Nacht über in seinen Armen gehalten und versucht zu beruhigen. Er hatte jedes Recht, müde zu sein und sich auszuruhen.

Mein Blick glitt zu dem kleinen Teddybären, der neben mir auf dem Sofa lag und lächelnd griff ich danach. Tatsächlich erinnerte mich dieses Plüschtier an Kyle. Dann griff ich nach meinem Handy, um zu schauen, wie spät es war und erschreckte.

„Kyle?", flüsterte ich leise und pikste ihn in den Arm. Er wandte sich murmelnd von mir ab und warf ein Kissen nach mir, dass ich empört schnaubte.

„Kyle", wiederholte ich und pikste ihn in die Seite, sodass er dieses Mal zusammenzuckte und seinen Kopf zu mir drehte. Mit einem Unbehagen sah ich ihn an. Es war gemein von mir, ihn zu wecken, um mir einen Wunsch zu erfüllen. Aber es war mir wichtig. Ich wollte Kyle einen kleinen Schritt in meine Welt - in meine Vergangenheit lassen.

„Wir müssen los."

Seufzend nickte er und rieb sich über das Gesicht, bevor er mich plötzlich an sich ran zog, sodass ich auf das Bett fiel. Leicht schrie ich auf und lachte, als Kyle mich an den Hüften packte und auf seinem Schoß positionierte.

„Vorher -", begann er. „Möchte ich, dass du mich küsst." Er war völlig verschlafen. Sein Haar stand zu allen Seiten ab und kleine Fältchen lagen unter seinen Augen. Doch das Grinsen auf seinen Lippen war lebendig.

„Okay", erwiderte ich und beugte mich runter. Ich presste meine Lippen auf seine und löste mich Sekunden später. Grinsend sah ich in sein empörtes Gesicht.

„Wenn du mich fragst - ich habe die gesamte Nacht Zeit. Aber ich erinnere mich, dass du mir etwas zeigen wolltest." Er tippte sich gedankenverloren auf das Kinn und wendete dramatisch sein Gesicht von mir ab, aber nicht ohne mich noch einmal kurz anzuschauen.

„Du bist hinterhältig", murmelte ich mit zusammengekniffenen Augen und beugte mich herunter, während ich seinen Kopf zu mir drehte.

Meine Lippen trafen auf seine und ein kleines Feuerwerk an Gefühlen ging in mir auf. Mit geschlossenen Augen, begann ich, mich seinem Rhythmus anzupassen und presste mich etwas mehr an seinen Körper. Kyle schob umständlich und viel zu ungeduldig die Decke zwischen uns zur Seite und richtete sich etwas auf. „Ich liebe dich", flüsterte er heiser gegen meine Lippen. Ich stoppte unseren Kuss und fuhr mit meinem Zeigefinger über seine Unterlippe, als ich lächelte.

Liebes Tagebuch || #Wattys2015Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt