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»Ich hasse dich«, knurrte ich nur als er mich ausdrehte, nur um mich mit einem Ruck wieder nah zu sich zu ziehen.

»Ich weiß, aber ich stehe leider total auf diese Art von Hass.« Er zuckte die Schultern. Seine blauen Augen funkelten. Es war die Siegesfreude und die Freude darüber, dass er wieder Spielen konnte. Es war kaum zu übersehen wie viel es ihm bedeutete. Ich erinnerte mich noch immer an den Schmerz in seinen Augen, als er dachte die Saison sei durch und er würde nächstes Jahr ersetzt werden.

»Hast du es wenigstens genossen wieder auf dem Feld zu stehen?«, fragte ich ihn, als er in den altmodischen Stehbluse verfiel und mich einfach nur ansah.

»Das Beste war, dass du dir das Spiel angesehen hast. Du bist zwar einige Tode gestorben, aber Respekt. Du hast nicht das Feld gestürmt und den Kerl umgenietet.« Sein sanftes lachen hallte in meinen Ohren wider.

»Hast du echt geglaubt...«

»Vielleicht ein kleines bisschen. Ich dachte kurz du killst den Typ, als ich ihn auf mich zukommen sah.«

Er war immerhin ehrlich und wenn ich ehrlich war, ich war kurz davor gewesen, das Feld zu stürmen, weil ich Angst hatte.

»Hey, ich habe mich wirklich bemüht nicht auszuflippen.«

»Hat dein Mittelfinger deutlich gemacht.« Wieder streifte sein sanftes Lachen mein Ohr und ich musste aufpassen keine verräterische Gänsehaut zu bekommen. »Beim nächsten Mal bist du entspannter.«

Ich schob ihn ein Stück von mir weg. »Wer sagt, dass ich noch einmal komme?«

»Wer sagt, dass du nicht noch mal kommst.« Dann zog er mich wieder näher an sich heran. »Du bist so was wie ein Glücksbringer.«

Seine Stimme wurde leise und sanft und brachte mein Herz zum Rasen. Er sollte solche Dinge nicht sagen.

»Mein persönlicher Glücksbringer.«

Kaum hatte er seine Worte ausgesprochen, sprang jemand aus seinem Team ihm fast auf den Rücken und brüllte, das sie gewonnen hatten und zog Christian mit sich, der mich entschuldigend ansah, während ich wie der letzte Idiot ausgesehen haben musste. Wie konnte er so etwas sagen? Es war doch verrückt. Es lag nicht daran, was er genau gesagt hatte, sondern an dieser Betonung. Der Art wie er es sagte. Es war nicht dieses neckische Flirten. Es war nicht die arrogante überzeugte Selbstsicherheit, die er sonst so gern an den Tag legte. Das konnte ich mir nicht einbilden.

Ich sah mich nach meinen Freunden um, Rick tanzte mit Andrew und die beiden hatten nur Augen füreinander, was absolut in Ordnung war. Ich würde die beiden jetzt auch nicht stören wollen. Fiona war bei Laura und hielt noch immer mein Bier.

»Gott, warum müssen sie immer so ausflippen?« Ich deutete auf den wildgewordenen Haufen von Jungs und den Cheerleadern.

»Es gibt Dinge, die ändern sich nicht.« Laura schenkte mir ein Lächeln, das bis zu ihren Augen reichte. Dann prostete sie uns zu, ehe sie einen großen Schluck von ihrem Bier nahm. »Außer dass ich als Bodenturnerin nun zu den coolen Kids gehöre.«

Wir schüttelten schmunzelnd den Kopf. Niemand von uns konnte sich vorstellen, dass diese wundervolle Blondine neben uns nicht zu den beliebten gehört hatte. Sie war eine der großen Sportlerinnen in ihrer High-School gewesen und selbst hier war sie erfolgreich.

»Sie lügt, sie war in der High-School schon auf den coolen Partys, während ich eher auf denen der Freaks war.«

Sie waren so unterschiedlich, dass man sich oft fragte, wie sie sich gefunden hatten. Beide waren bereits in der Junior High Freundinnen geworden und die High-School konnte sie nicht trennen.

by your sideWhere stories live. Discover now