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P.O.V. Jenna

Obwohl wir nicht darüber sprachen, war unser stiller Streit offiziell beendet. Es war so ärgerlich, dass ich nicht damals schon verstanden hatte, was für einen Mist ich das sagte, als ich Ben in der Küche traf. Mir war wichtig, dass er wusste, das ich ihn wirklich mochte. Verdammt, ich mochte ihn so sehr, dass ich eifersüchtig auf Charlotte Winterbloom war und der Gedanke das sie miteinander schlafen würden, meine schlechtesten Seiten hervorholte. Nicht nur, weil ich Christian im Flur bloßstellen musste, ohne mir seine Seite anzuhören. Nein, ich war nicht mal in der Lage gewesen Justin wirklich in die Friendzone zu verweisen, machte ihm unnötigerweise Hoffnung. Als ich mit Justin ins Side ging, wollte ich erst, dass Christian eifersüchtig wurde. So wie ich eifersüchtig auf Charlotte war. Und dann kam es mir schrecklich albern und kindisch vor. Nun würde ich ein wenig Zeit haben, darüber nachzudenken, denn die Jungs waren auf ihrem Auswärtsspiel in New York. Nach einer Woche abstand, kam noch ein ganzes Wochenende hinzu.

Fiona trällerte vor sich hin, während Rick auf meinem Bett lag und an einer Hausarbeit schrieb.

»Für was quälst du unsere Ohren so?«, fragte er schließlich genervt und legte sein Buch zur Seite. Verständlicherweise, denn selbst ich konnte mich kaum auf das Bild vor mir konzentrieren, an dem ich arbeitete.

»Ich werde beim letzten Spiel in der Halbzeitshow singen.« Sie stemmte ihre Hände keck in die Hüften und grinste breit. So breit, dass sie selbst der Grinsekatze Konkurrenz machen konnte. Ein Wunder, das ihr Kopf nicht abfiel, weil es einmal rundum zu gehen schien.

»Wie bist du an die Nummer gekommen?« Ich zog eine Augenbraue nach oben, drehte mich in meinem Stuhl zu ihnen um und musterte meine quirlige Mitbewohnerin.

»Sagen wir es so. Ich singe seit Jahren auf den Partys der Jungs Karaoke und es scheint ihnen zu gefallen. Sie haben ein gutes Wort für mich eingelegt.«

Die Frage war, ob es wirklich die Jungs waren, oder ob es nicht Ben war. Denn es war auch sein letztes Spiel.

»Und danach geht es zu American Idol?« Rick richtete sich auf. Seine Worte schienen durchaus ernstgemeint, denn wie ich war auch er immer wieder beeindruckt von ihrer Stimme.

»Nope, ich mache das wirklich nur fürs Team.«

Das letzte Spiel war immer eine große Nummer. Denn viele Clubs waren daran beteiligt. Eine große Show.

»Fürs Team oder als große Geste für Ben Parker?«, frech streckte ich ihr die Zunge heraus und wartete nur darauf, dass sie mir ein Kissen ins Gesicht werfen würde.

Die Worte von Christian hallten immer noch durch meine Ohren. Er würde es also in die Welt hinausrufen? Was würde dann Fiona machen?

»Ich glaube nicht, dass das noch nötig ist.« während sie das sagte, färbten sich ihre Wangen verräterisch rot.

»Fiona!«, riefen Rick und ich gleichzeitig laut aus.

»Ich hab ihn geküsst. Gestern Abend.« Sie zog die Unterlippe zwischen ihre Zähne. Unsicher, ob wir sie gleich mit tausenden Fragen bombardieren würden, oder ihr sagen würden, wie dumm das war.

»Hat er dich zurückgeküsst?«, war die einzige Frage, die wir stellen mussten. Es war kaum zu übersehen gewesen, das Ben auf Fiona stand. Die beiden hatten sich als Leidensgenossen zusammengetan und scheinbar konnten sie sich gegenseitig heilen. Ein schöner Gedanke.

Sie nickte leicht, was Rick und mir einen Jubel entlockte.

»Ich freue mich für dich.« Wir waren aufgesprungen und drückten Fiona fest.

by your sideWhere stories live. Discover now