24. Befindlichkeiten

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Es ist ja erst vier Monate her...

...sorry dafür. Ich weiß nicht, wo die Zeit hin ist (und meine Inspiration), aber als Weihnachtsgeschenk gibt es hier ein neues Kapitel für euch.

Falls es das etwas besser macht: Ich habe schon neun Kapitel für eine neue RAF-Geschichte ;)

Jetzt wünsche ich euch aber erst einmal wunderschöne Feiertage und viel Spaß mit dem neuen Kapitel!

<3

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„I wouldn't leave you in darkness - Weren't I always here when you needed me the most? - I will walk with you through all your flames - Step away from borderline, you know what's done is done - You don't need to worry"

Jay Sean - Emergency


Wann lassen sie dich raus?

Adriana sah auf ihr Handy und las die Nachricht zum dritten Mal. Raphael. RAF Camora. Er hatte ihr mehrmals geschrieben in den letzten Tagen. Drei Nächte hatten sie sie hierbehalten, im Krankenhaus mit diesem schrecklichen Geruch und dem ungemütlichen Bettzeug. Hugo hatte sie besucht und auch Ines aus dem Haus Sonnenschein. Auch Raphael hatte gefragt, ob er vorbei kommen könnte, aber sie hatte das verneint. Es war ihr unangenehm, dass er sie so gesehen hatte. Sie war ihm zwar dankbar dafür, dass er sie gefunden hatte und mit ihr im Krankenhaus geblieben war, aber sie hatte auch nicht vergessen, wie er sich vorher ihr gegenüber verhalten hatte. Beide Verhaltensweisen passten nicht zueinander und bevor sie nicht herausbekommen hatte, welche nun seinen eigentlichen Charakter widerspiegelte, wollte sie ihm nicht begegnen, wenn sie nicht ganz auf der Höhe war.

Doch nun saß sie hier, ihre kleine Sporttasche, in der sie sonst die Wechseldessous für den Club verstaute, auf dem Schoß – diesmal bepackt mit Zahnbürste und Alltagskleidung, die Hugo ihr ins Krankenhaus gebracht hatte. Sie wartete darauf, dass der Arzt zur Visite kam und sie offiziell entließ. Raphael hatte ihr vor zwei Stunden geschrieben. Sie sollte ihm antworten.

Nach der Visite. Gegen zwei, hoffe ich.

„Hier auf den Röntgenaufnahmen können Sie deutlich erkennen, dass die Entzündung bereits stark zurückgegangen ist, die Antibiotika schlagen an. Das bedeutet jedoch nicht, dass sie schon vollständig übern Berg sind. Die kommenden zwei Wochen sollten Sie im Bett bleiben und Ihre Medikamente nehmen. Danach kann ihr Hausarzt entscheiden, wie es weiter geht. Sollten Sie eine Verschlechterung wie Atemnot oder Fieber feststellen, gehen Sie damit bitte sofort zum Arzt. Haben Sie jemanden, der Sie abholt?"

Adriana schüttelte den Kopf, während sie die nötigen Formulare unterschrieb. Der Arzt hatte sich an die Wand neben der Tür gelehnt und beobachtete die junge Frau, die nun nicht mehr seine Patientin war. Sie war ihren gesamten Aufenthalt über reserviert geblieben, so weit er das mitbekommen hatte, sie war keiner dieser Menschen, die ihre Lebensgeschichte erzählten, sobald sie die Chance dazu bekamen. Und trotzdem gehörte sie im stressigen Klinikalltag zu den wenigen, die im Gedächtnis blieben. Nicht, weil ihr Krankheitsbild so besonders gewesen wäre, sondern weil auch er nur ein Mann war, und Adriana Bauer eine Frau, die wohl auch im abgebrühtesten aller Männer einen Beschützerinstinkt geweckt hätte.

Als sie nun seine Frage verneinte, war er kurz versucht, ihr eine private Mitfahrgelegenheit zu organisieren, aber er tat es nicht.

„Unten stehen Taxen und die Straßenbahn hält nur ein paar Meter von hier.", sagte er stattdessen und warf nur einen kurzen Kontrollblick auf die Formulare.

„Ich weiß, danke."

Ihr Telefon vibrierte, aber sie ignorierte es und sah ihn stattdessen abwartend an. Er sah zurück, einen Moment zu lang in diese dunklen Augen, bevor er sich straffte und ihre Akte schloss.

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⏰ Last updated: Dec 25, 2020 ⏰

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Sweetest Sin (RAF Camora)Where stories live. Discover now