Sweetest Sin (RAF Camora)

23. Besuch aus Hamburg

Hallo und Salut, meine Lieben!

Wieder einmal ist es spät und ich sollte längst im Bett sein - stattdessen habe ich ein neues Kapitel geschrieben. Werdet bloß nicht wie ich!

Aber falls ihr doch noch etwas länger aufbleiben wollt (nachdem ihr dieses Kapitel gelesen habt, selbstverständlich), habe ich eine kleine Überraschung für die, die es noch nicht mitbekommen haben: Ich habe eine neue Story angefangen. Und ja, ich gehe davon aus, der Protagonist wird die meisten von euch überraschen ;) :

https://www.wattpad.com/935873590-a-whole-new-level-montanablack-1-matchmaker-kylo

Und jetzt viel Spaß mit Adriana, Hugo, Raf, Bonez und...Skittlez.

<3

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„It burned like a ball on fire - When the rebel took a little child bride - To tease yeah, so go, easy yeah - Cause love cuts a million ways - And shakes the devil when he misbehaves"

Billy Idol – Cradle of Love

„Und er ist noch den ganzen Vormittag geblieben?"

„Irgendwie schon. Aber hauptsächlich hat er geschlafen. Fast mehr als ich."
„Der mag dich, cariño."

Adriana sah zweifelnd zu dem Spanier hinüber, der an dem kleinen Tisch unter dem Fenster saß, an dem auch Raf schon gesessen – und geschlafen – hatte, und schälte Orangen. Das ganze Zimmer roch schon nach ihnen. Die Zitrusfrüchte waren immer schon Hugos Heilmittel in allen Lebenslagen gewesen – Kater, Erkältung, Winterdepression. Und nun, zwei Tage nach Adrianas dramatischem Abtransport ins Krankenhaus, war er mit einem riesigen Netz voller Früchte gekommen und schälte jetzt genug Obst, um eine ganze Kompanie damit zu verpflegen.

Adriana hatte nicht gelogen. Raphael war tatsächlich geblieben – was sie mehr als merkwürdig gefunden hatte. Sie hatte selbst viel gedöst, doch immer, wenn sie die Augen geöffnet hatte, war er da gewesen. Anfangs wieder an die Scheibe gelehnt, dann halb auf der Tischplatte liegend, den Kopf in den Armen vergraben. Nicht einmal die regelmäßig vorbeischauenden Krankenpfleger hatten seinem Schlaf etwas anhaben können. Und Adriana hatte eigenartigerweise kein Problem damit gehabt, selbst zu schlafen, obwohl ein fremder Mann mit im Raum war. Den sie nach wie vor nicht einmal wirklich sympathisch fand.

Faysal das Studio zeigen, dass sie nicht lachte. Aber wieso schämte der Rapper sich plötzlich für seine Annäherungsversuche? Wenn sie an die Briefchen zurückdachte, die Situation auf seinem Geburtstag...ihm war nichts davon unangenehm gewesen, obwohl er sich wie der letzte Vollidiot aufgeführt hatte. Und nun, wo er endlich so etwas wie eine nette Seite zeigte, wurde er auf einmal unsicher? Das war nun wirklich nur schwer zu verstehen.

„Der mag nicht mich, der mag, dass es hier drin keinen Handyempfang gibt und er einfach mal ausschlafen konnte. Man hätte meinen können, er wäre hier als Notfall eingeliefert worden. Hugo hör auf, das kann ich niemals alles alleine essen!"

„Du kannst und du wirst. Und er mag dich doch. So wahr ich hier sitze und dir naranjas schäle." Er hob das kleine Schälmesser wie zum Schwur, von dem der Saft tropfte.

„Hugo, der Mann kann jede Frau jenseits der Arktis haben, und das weiß er auch sehr genau. Der wollte eine Stripperin ins Bett kriegen, ohne dafür bezahlen zu müssen, sonst nichts.", wies sie ihn zurecht und drehte sich auf die Seite.

Es ging ihr besser, wenn auch noch nicht gut, aber lange Gespräche erschöpften sie immer noch. Es würde eine Weile dauern, bis sie wieder auf dem Damm war – tanzen konnte, ins Haus Sonnenschein konnte. Für Adriana keine leichte Situation. Sie hatte sich so lange jeden Euro von den Lippen abgespart und musste nun an ihr zurückgelegtes Geld, um ihre Miete zahlen zu können. All die anstrengenden Abenden mit den aufdringlichen Kunden, all die durchgearbeiteten Nächte, in denen sie lächeln musste, obwohl sie den Männern am liebsten mit ihren spitzen Heels auf die ausgestreckten Hände getreten wäre – und nun lag sie im Krankenhaus und sah sich noch ein weiteres Semester auf ihr Medizinstudium warten.