9. Verschüttete Getränke

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So, jetzt schaffe ich es hier endlich auch mal!

Kurz vor Weihnachten habt ihr euch ein neues Kapitel verdient :)

Ich hoffe, es gefällt euch - der arme Fero muss ja einiges mitmachen ;-)

Euch wünsche ich ganz wundertolle Feiertage und alle Geschenke, die es gibt!

<3

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"At the dead-end I begin - To burn a bridge of innocence - Satisfaction guaranteed - A pillow-weight catastrophe - Our own mission nowhere bound - Inhibitions underground - A shallow grave I - Have dug all by myself"

Sum 41 – Walking Disaster

„Da unten ist dein Schatz!"
„Was?"
„Dein Schatz, da unten!"
„Einen bunten was?!"
Hugo verdrehte die Augen, deutete auf den bunten Becher in seiner Hand, der Apfelschorle enthielt und dann auf die hell erleuchtete Bühne, die gerade von RAF Camora und seinem Kompagnon Bonez MC geentert wurde. Die Sitzplätze waren wirklich unglaublich, sie gehörten zu einer Loge mit Buffet und Getränken und boten einen wunderbaren Ausblick auf die Bühne, ohne, dass man das Gedränge davor aushalten musste.. Die blaubezogenen Sitze waren gemütlich, und Hugo und Adriana waren direkt am Eingang von einer freundlichen Hostess in Empfang genommen worden.
„Sie sind Adriana und Begleitung?"
Verwirrt hatte Adriana aufgesehen und dann, nach einem kurzen Blick zum breit grinsenden Hugo, genickt.
„Dann folgen Sie mir bitte. Mein Name ist Anna, ich bin heute Abend dafür da, Ihnen den Aufenthalt während der Show so angenehm wie möglich zu gestalten. Haben Sie schon Getränkewünsche?"
Etwas überrumpelt hatte Adriana eine Cola bestellt und war dann von Hugo zu einem der Tische gezogen worden. Sie hatte nur Salat gegessen, sie fühlte sich irgendwie unwohl in dieser Umgebung.

Als das Konzert mit zwei Act als Vorband losging, hatte Anna ihnen ihre Sitzplätze gezeigt und sie dann allein gelassen. Und nun saß Adriana hier, inmitten der frenetisch kreischenden Fans und langweilte sich. Rutschte auf ihrem Sitz herum, sah Hugo dabei zu, wie er jubelnd tanzte und einen Teil der Texte mitsang – die Adriana zum Teil sehr fragwürdig fand – auch wenn der Beat zum Teil nicht schlecht war. Raphael trug einen weißen Trainingsanzug, sprang über die Bühne, tanzte, saß unter einen großen Palme, die zum Bühnenbild gehörte, und brachte die Frauen vor der Bühne zum kreischen. Adriana bewunderte seine Ausdauer, das auf jeden Fall. Jetzt saß sie als eine der wenigen Besucher ohne Merch auf ihrem Platz zwischen all den anderen feiernden Besuchern, begann sich nach dem vierten Song zu langweilen und musste sich zusammenreißen, um nicht ihr Handy hervorzukramen, und Spiele zu spielen. Irgendwie klangen die Lieder für sie alle gleich.

Auf dem Sitz neben ihr saßen einige arabisch aussehende Männer, ebenfalls in Trainingsanzügen, die genauso aussahen, wie Adriana die Hälfte der männlichen Bevölkerung in Neukölln kannte: Etwas prollig, dicke Goldketten Hüfttaschen. Sie schienen Raphael zu kennen, jedenfalls sprachen sie über ihn, wie über einen guten Freund. Sie sahen zwischendurch zu ihr herüber, doch Adriana ignorierte die Blicke. Wenn sie so drauf waren wie der Rapper auf der Bühne, und davon ging Adriana aus, wollte sie mit denen nichts zu tun haben.

Am Ende des Konzerts war Konfetti durch die Luft geflogen, die Lightshow hatte noch einmal alles gegeben, die Fans waren an die Decke gegangen und Adriana tat vom langen Sitzen der Hintern weh. „Können wir jetzt?", fragte sie trotzig, als Hugo sich auch eine Viertelstunde nach Showende noch immer nicht von seinem VIP-Sitz trennen zu können schien.
„Schau dir doch mal die Halle an, Adriana, so was siehst du nie wieder! Und drinnen gibt's noch Buffet"
Adriana verdrehte die Augen und tat, als würde sie langsam aber sicher von ihrem Sitz rutschen.

Sweetest Sin (RAF Camora)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt