7. Nur ein Name

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Sunday Funday!

Ein neues Kapitel, yay :) Ich habe das neue Album jetzt ein paar Mal durchgehört: Finale 1150, die ausgekoppelten Singles, Cinema, Unnormal und Resumee Risiko sind meine Favoriten.

Und den neuen Song von Fero47 finde ich auch gar nicht schlecht ;-)

Aber jetzt erstmal viel Spaß mit dem neuen Kapitel, diesmal aus der Sicht von Monsieur Ragucci!

<3

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"I'm melting - In your eyes - I lost my place - Could stay a while - And I'm melting - In your eyes - Like my first time - That I caught fire - Just stay with me - Lay with me - Now"

The Used – I caught fire

„Wo bist du denn gestern hin verschwunden? Hat der kleine Ferhat doch noch eine Tänzerin abgreifen können? Ich bin stolz auf dich!"
Raphael Ragucci lag auf seiner seinem kleinen Balkon in der Sonne, den muskulösen Körper sorgsam mit Sonnenöl eingerieben, und telefonierte, während Skittlez, den er hütete, so lange sein Freund Bonez MC in Berlin zu tun hatte. Raphael hatte Skittelz gefüttert, war dann für eine Stunde im Fitnessstudio gewesen und wollte sich nun kurz entspannen, bevor er einen Shoppingtrip in Berlins Innenstadt plante. Außerdem interessierte er sich brennend für Ferhats Abenteuer vom Vorabend.

„Ich war einfach müde, ich bin heim. Ist nicht so mein Laden, das Hot.", erwiderte der junge Kurde am anderen Ende.
„Ach ja? Aber die Tänzerin, das ist schon so deine, oder?", fragte Raphael grinsend und tätschelte Skittlez breiten Kopf.
„Die...ach so. Die dunkelhaarige. Ja, sie war wirklich hübsch, nicht?"
Raphael brummte eine Zustimmung. Einerseits fand er es ziemlich dreist von einer einfachen Tänzerin, nicht auf sein Angebot einzugehen. Es war doch nur der Name, den er gewollt hatte. Mittlerweile war er froh, dass Ferhat schon weggewesen war, als er den bulligen Türsteher, der Joe immer wieder dezent, aber nachdrücklich von Annäherungsversuchen an die brünette Schönheit abgehalten hatte, nach deren Namen fragte. Der hatte sich anfangs sogar schlichtweg geweigert, die Tänzerin auch nur zu fragen. Erst, als Raphael zwei Fünfhundert-Euro-Scheine auf den Tisch geknallt hatte, war er immerhin in den hinteren Bereich des Clubs verschwunden, um zu fragen. Und ohne den Namen wieder gekommen. Eine Unverschämtheit.

Andererseits...machte es die Geschichte doch nur spannend. Raphael war nicht so weit gekommen im Leben, weil er schnell aufgab.

„Klingt ja nicht so begeistert. Gestern hast du auch schon so grimmig geguckt, was ist los?"
War es also doch aufgefallen. Raphael verzog das Gesicht hinter seiner Sonnenbrille.
„Doch, doch. Hat sie gut gemacht. Hab ich grimmig geguckt? Ist mir gar nicht aufgefallen."
„Mhm"
Raphael unterdrückte ein Seufzen. Er mochte Ferhat, hatte ihn ein wenig unter seine Fittiche genommen, als der junge Kurde langsam im Deutschrap Fuß fasste und ihn schließlich unter Vertrag genommen, als abzusehen war, dass in Ferhat mehr steckte, als nur ein weiterer Autotuner. Mittlerweile waren sie nicht nur im Studio, sondern auch im restlichen Leben ein gutes Team geworden. Ferhat war so anders als die anderen Newcomer im deutschen HipHop. Ruhig, besonnen, manchmal schüchtern. Alles musste wohl durchdacht sein. Und in den unpassendsten Momenten murmelte er plötzlich etwas von Allah und wandte sich ab. Und trotzdem. Ferhat war verlässlich und mittlerweile ein guter Freund.

Jetzt schwiegen sie sich also durch das Telefon an.
„Was machst du?", fragte Raphael schließlich und lächelte, als Skittlez sich auf den Rücken rollte, einen Spielzeugknochen zwischen den Pfoten, an dem er kaute, als gäbe es nichts schöneres auf dieser Welt.
„Surfe im Internet...", antwortete Ferhat abwesend.
„Nach was?"
„Ach...nichts besonderes. Sonst alles okay?"
„Klar. Irina lässt dich herzlichst grüßen."
Stille am anderen Ende.
„War ein Witz. Ich soll dir ausrichten, dass deine kurdischen Beleidigungen ihr gar nichts ausmachen und sie es wünschenswert fände, wenn du das nächste Mal einfach zu Hause bleibst."
Ein genervtes Stöhnen von Ferhat.
„Das Kompliment gebe ich gerne zurück."
„Ihr beide seid unverbesserlich. Was habt ihr nur gegeneinander?"
Raphael wusste, dass er es Ferhats Diplomatie zu verdanken hatte, nun keine unfreundlichen Worte bezüglich seiner aktuellen Flamme anhören zu müssen. Stattdessen schnaubte Ferhat nur und wechselte dann das Thema.

Sweetest Sin (RAF Camora)Where stories live. Discover now