19. Ein echter Bruder

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Tadaaa, pünktlich zum Wochenende gehts weiter!

Ich hoffe ja, ihr seid alle noch gesund und munter und haltet euch brav an die Regeln. Ich fände diese Gesichtsmasken ja sogar recht cool, wenn man darunter nicht immer solche Erstickungsanfälle bekäme...Anyways. Gibts hier eigentlich schon Abudi-FFs? Weiß das jemand? Und falls ja, sind sie gut? Und falls ja, an was macht ihr eigentlich eine gute FF fest..? :D

<3

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"I know the feeling - Of finding yourself stuck out on the ledge - And there ain't no healing - From cuttin' yourself with the jagged edge - I'm tellin' you that it's never that bad - And take it from someone who's been where your at"

Nickelback - Lullaby


"Ist sie das? Das ist sie doch, Bruder!"

Raphael stieß Abudi unsanft den Ellenbogen in die Seite und lächelte freundlich, als die Chefin der Kindertagesstätte sich zu ihnen umdrehte. Natürlich war sie es. Adriana. Von allen Orten auf der Welt ausgerechnet hier. Gab es eigentlich so etwas wie Schicksal? Ausgerechnet sie hatte für ihn und die Jungs getanzt, sie hatte Skittlez gefunden, und nun arbeitete sie genau in dem Jugendzentrum, dem er einen Höflichkeitsbesuch abstattete. Nun, er verbesserte sich, kein Höflichkeitsbesuch. Er freute sich auf die Kids, sie waren auf jeden Fall angenehmer als die Journalisten mit ihren immer gleichen Fragen. Vielleicht also wirklich Schicksal. Eine Stripperin mit einem Herz für Hunde und Kinder. Aber keinem für Rapper. Das Leben überraschte einen eben doch immer wieder.

Ob Ferhat wusste, dass sie hier arbeitete? Hatte Ferhat überhaupt noch Kontakt zu ihr? Er wusste es nicht, sie hatten nicht mehr über Adriana gesprochen. Raphael hatte sie aus seinen Gedanken verbannt, jedenfalls beinahe. Manchmal, wenn er alleine in seiner Wohnung lag, weil er Irina endlich in den Wind geschossen hatte, und nicht direkt einschlief, dann dachte er an sie. An die flüchtige Bekanntschaft, die ihn trotzdem so in Aufruhr versetzt hatte, wie er es eigentlich nicht von sich kannte. Allerdings war er sich nach wie vor sicher, dass diese kleine Schwärmerei verfliegen würde, wenn er sie näher kennen lernte, so war es immer. Also gestatte er sich die Vorstellung dieser schönen Frau in seinen Armen, bis sie die Wirklichkeit crashte.

Nachdenklich lief er hinter ihr her durch die leeren Flure. Alle Kinder schienen draußen zu sein. War sie schmaler geworden? Sie lief vor ihm her und er meinte, dass ihre Schulterknochen sich spitzer als vorher unter ihrem Shirt abzeichneten.

„Bereit für das Chaos?", fragte Frau Hütter – Ute – ihn, und nachdem er grinsend genickt hatte, traten er und Abudi hinaus in den Sonnenschein.

Es dauerte ungefähr dreißig Sekunden, bis die Kinder und Jugendlichen realisierten, wer da vor ihnen stand. Chaos war noch untertrieben, Dutzende Hände reckten sich ihm entgegen, Handys, Rufe. Wie eine Meute wilder Hunde scharten sie sich um ihn und Abudi, der direkt in die Hocke ging, um mit einem kleinen Mädchen zu flachsen. Abudi liebte Kinder. Raphael grinste in Kameras, beantwortete Fragen, schüttelte die Hände der oberflächlich coolen älteren Kinder und hörte ihnen zu, wie sie seine Songs rappten. Er fand es jedes Mal befremdlich, wenn Kinder die nicht immer jugendfreien Lines sangen, doch er war mit ähnlicher Musik aufgewachsen – was sie nicht in seinen Songs hörten, hörten sie dann eben auf der Straße.

Nach zehn Minuten, als seine jungen Fans begriffen, dass er nicht direkt wieder abhauen würde, kehrte etwas Ruhe ein und Raphael warf einen Blick zu Adriana hinüber, die neben den anderen Erzieherin stand und breit lächelte. Eben trat ein Junge von vielleicht sieben Jahren zu ihr und sie beugte sich zu ihm hinunter. Er holte sein Handy hervor und machte ein kurzes Video von den Kindern und dann noch eines von Abudi, der tatsächlich zum Kicken gezwungen worden war. Raphael schüttelte grinsend den Kopf und drehte sich dann zu einem kleinen Mädchen um, dass, die Fäuste in die Seiten gestemmt, zu ihm aufsah.

Sweetest Sin (RAF Camora)Where stories live. Discover now