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𝙅𝙪𝙣𝙜𝙠𝙤𝙤𝙠

Ich sah dem hübschen, blonden Jungen noch hinterher, wie er durch die Tür nach draußen lief, bis mein Kollege wild mit seiner Hand vor meinem Gesicht herumfuchtelte, sodass ich mich von dem Anblick losreißen musste.

Genervt wendete ich mich ihm zu, zog eine Augenbraue nach oben. »Was ist?«, kam es harscher als beabsichtigt aus meinem Mund.

»Gott Jungkook, du bist hier zum Arbeiten und nicht zum Starren«, ermahnte er mich kopfschüttelnd, während er seine Arme vor der Brust verschränkte. 

Welche Arbeit meint er bitteschön, wenn keine Menschenseele hier ist?!

Zur Bestätigung blickte ich mich noch einmal im Laden um und darauf wieder zu Yoongi, der zwar mein Arbeitskollege war, aber auch zu einem guten Freund von mir wurde.

»Schon klar, du hättest lieber noch weiter mit ihm geflirtet-«
»Ich hab nicht mit ihm geflirtet!«, fiel ich ihm ins Wort.

»Achja? Komm sag das wem anderes, deine Blicke waren kaum zu übersehen.«

»Maaan Yoongs, ich hab wirklich nicht mit ihm geflirtet!«

»Und warum hast du dich dann mit zu ihm an den Tisch gesetzt während deiner Schicht

Gott er verhielt sich ja schon beinahe wie meine Mum. 

»Weil«, verzweifelt suchte ich nach einer Antwort. Ja, warum hab ich mich eigentlich zu ihm gesetzt? 

»Weil er so verloren aussah«, sagte ich dann und fuhr mir einmal durch die Haare.

»Verloren also~. So verloren sah der dann aber nicht mehr aus, wie ihr miteinander geredet habt. Über was habt ihr eigentlich geredet?«, bohrte er neugierig nach, wackelte dabei mit den Augenbrauen und begann breit zu grinsen.

»Yoongi! Lass das! Das ist nicht lustig. Er hat mir von seiner Trennung erzählt und jetzt frag nicht weiter und mach deine Arbeit!«

Darauf zog er nur scharf die Luft ein, machte einen schmerzerfüllten Ausdruck und gab ein »Ufff« von sich. Ja uff. 

Da treffe ich schon einmal auf einen Typen, der genau meinem Beuteschema entspricht und dann ist der einfach straight und erzählt mir von seiner Trennung mit seiner Ex.

Zugegeben, er sah schon ziemlich mitgenommen aus, also musste er sie tatsächlich geliebt haben, dabei hätte er so eine Person wie sie nicht verdient gehabt. Er war alles, was ich mir vorstellen würde. Er war hingegen seiner Ex-Freundin loyal und sah zudem auch noch wahnsinnig gut aus. 

Seine Stimme war so sanft, sodass ich mich am liebsten noch länger mit ihm unterhalten hätte und seine Augen waren so schön braun -wenn auch wegen dem vielen Weinen ziemlich gerötet-, dass ich mich in ihnen hätte verlier-

»Jungkook, wisch mal bitte den Tisch hinten in der Ecke, wo dein Crush saß, ab«, unterbrach mich Yoongi aus meinen Träumereien und wollte womöglich keine Widerrede hören.

Ergeben zuckte ich mit den Schultern, wollte mich gerade von ihm abwenden, bis-
»Was hast du gesagt?! Er ist nicht mein Crush!«, entfuhr es mir energisch, wobei meine Stimmlage aber mindestens um eine Oktave höher wurde.

»Jaja erzähl das Naruto, aber nicht mir und jetzt hopp«, schmunzelte und klatschte in die Hände.

Yoongi dachte sowieso, was er wollte, da brauchte ich eigentlich gar nicht erst versuchen, ihn umzustimmen. Ein genervtes Seufzen entkam mir, während ich einen Lappen in die Hand nahm.
»Ist ja schon gut, mommy!«

Mit den Augen rollend, ging ich also Yoongis Aufforderung nach und steuerte die hinterste Ecke an. 

Von wegen ich hab einen Crush, so schnell kann doch sowas gar nicht gehen. 

𝙅𝙞𝙢𝙞𝙣

»Jiminie...willst du mir erzählen, was passiert ist?«, fragte mich mein bester Freund einfühlsam und sah mich besorgt an. Mittlerweile saß ich wie ein Häufchen Elend in einer flauschigen Decke eingewickelt auf Taes Couch, hatte einen Kakao in der Hand und meinen besten Freund als Seelsorger neben mir sitzen.

Inzwischen hatte ich sogar aufgehört zu weinen, wahrscheinlich aber auch nur, weil ich schon alle Tränen vergossen hatte und nun quasi von Innen ausgetrocknet war. 

Mein Blick richtete sich automatisch auf Tae, der mir ermutigend zunickte und immer wieder beruhigend über den Oberarm strich.

»Sie...sie hat mich betrogen...«

Als ich das aussprach, merkte ich, wie sich mein bester Freund mehr anspannte und sein Gesichtsausdruck immer verkrampfter wurde. Wahrscheinlich begann gerade alles in ihm zu brodeln und es würde nicht mehr lange dauern, bis er explodieren würde.

»So ein Miststück!«, entfuhr es ihm aufgebracht, klammerte sich darauf aber an mich und zerquetschte mich schon fast mit seiner Umarmung. Zustimmend nickte ich, musste aber wegen seiner Geste leicht lächeln. 

Einige Minuten verstrichen, Tae hing immer noch wie ein Klammeräffchen an mir dran und beäugte mich fragend von der Seite. Ich spürte seinen Blick auf mir, weshalb ich ihm andeutete, dass er mich ruhig fragen konnte.

»Kanntest du den Typen?«

Ich schüttelte mit dem Kopf, presste meinen Kiefer fest aufeinander.

Er hakte nicht weiter nach, einfach weil er wusste, dass er damit nur noch mehr Salz in die Wunde hineinstreuen würde, wofür ich ihm auch sehr dankbar war. Er kannte mich viel zu gut, um jetzt solch einen Fehler zu machen. 

Stattdessen murmelte er mir ins Ohr, dass ich -in seinen Worten gesagt- diese Schnepfe vergessen sollte und stattdessen lieber einen Typen daten sollte.

Zwar bekam er von mir nur einen komischen Ausdruck zugeworfen, da ich absolut hetero war, konnte bei seiner Aussage aber nicht aufhören, an eine Person zu denken...

Was setzte er mir bitte für Hirngespinste in den Kopf? Ich würde ganz sicher keinen Mann daten, immerhin würde das heißen, dass ich...

War ich das denn?


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Happy Meal | 𝑲𝒐𝒐𝒌𝒎𝒊𝒏Where stories live. Discover now