🍟 Menu Ten 🍟

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𝙅𝙞𝙢𝙞𝙣

Während wir Richtung Stadt liefen erfuhr ich also auch einiges über Jungkook.

Er erzählte mir, dass er auch hier in Busan geboren wurde, einen jüngeren Bruder hatte und gerne zeichnete. Er war auch an derselben Universität, wie ich und studierte Architektur im dritten Semester.

Hätte ich ihn dann nicht trotzdem mal öfters sehen sollen? Oder war eher einer der ruhigeren?

»Also ich nehme einmal Tteokbokki«, riss Jungkook mich mit seiner Bestellung aus den Gedanken.

»Für mich dasselbe bitte«, orderte ich mein Essen, da ich das Menü keine Sekunde studiert hatte. Nach kurzer Zeit wurde uns das Essen gegeben und schlenderten weiter durch die Straßen und unterhielten uns prächtig.

Jungkook und ich schienen einiges gemeinsam zu haben, was mich echt freute, da er mir total sympathisch war und mich immer wieder meine Sorgen vergessen ließ. Er schien immer fröhlich zu sein, konnte Witze reißen und lächelte oft, als hätte er selbst keine Sorgen oder etwas Schlimmes erlebt. Und dies bewunderte ich an ihm, denn ich könnte es nicht. Ich zeigte all meine Emotionen viel zu schnell und war oft zu schwach um mich zu verstellen.

»Wie kommt es eigentlich, dass du bei McDonald's arbeitest?«, fragte ich, eine Frage, welche mir plötzlich in den Sinn kam.

»Ich hab 'ne Wette verloren.«

»Was? Du könntest doch an viel besseren Orten arbeiten! Wieso lässt du dir das gefallen?«

»Ach Jimin«, lachte er plötzlich sachte auf. »Ich brauchte sehr dringend einen Job und das war der erstbeste, den ich bekommen habe. Auch grade wegen den Studienzeiten. Außerdem habe ich dort einen guten Freund kennengelernt.«

Einen guten Freund? Eventuell der andere Kassierer? Ich kann mir nicht erklären warum, aber irgendwie stieß mir der Gedanke sauer auf.

»Ist etwas passiert, dass du ihn so dringend brauchst?«, wandelte sich meine Ärgernis dann doch in Besorgnis.

»Naja, als ich mein Studium anfing, ist meine Mutter bei einem Unfall ums Leben gekommen. Wir hatten vorher schon nicht so viel Geld, doch das alles hat unser ganzes Leben auf den Kopf gestellt.« Traurig blickte er auf seine Reste und blickte dann allerdings wieder lächelnd zu mir.
»Aber sie ist trotzdem immer bei mir. Deswegen sollte ich nicht in Erinnerungen schwelgen und um Vergangenes trauern, sondern mein Leben leben und glücklich werden. Sie hätte es so gewollt. Sie wollte immer nur, dass alle glücklich sind.«

Das er mir so etwas beim ersten Treffen anvertraute, machte mich unglaublich glücklich. Das zeigte mir, wie sehr er mir jetzt schon vertraute, obwohl wir uns kaum kannten. Auch war ich überrascht, wie positiv er durch sein Leben ging. Als würde er immer wissen, was zu tun ist.
Überwältigt und auch beeindruckt musterte ich mein Gegenüber.

Ich würde auch gern diese Stärke besitzen. Aber nein ich heule schon, wie eine kleine Heulsuse rum, weil meine Freundin mich betrogen hat.

Da ich nicht wusste, was ich auf so etwas erwidern sollte, legte ich mein Essen zur Seite und zog ihn in eine herzliche Umarmung. »Ich... Also... «

Oh je wahrscheinlich hab ich ihn total überrumpelt! Wir kannten uns ja kaum.

»Du brauchst nichts sagen. Manche Gesten sagen, mehr als tausend Worte«, murmelte er in mein Ohr und erwiderte vorsichtig die Umarmung.
Mein Herz raste bei der Erwiderung, wie verrückt. Dabei umarme ich doch oft meine Freunde.

Räuspernd löste ich mich wieder und hoffte, dass er mein starkes Herzklopfen nicht wahrgenommen hatte. Bei Nuri war es doch auch nicht so extrem. Oder lag es daran, dass wir schon zu sehr aneinander gewöhnt waren? Vielleicht-

»Erde an Jimin«, winkte der Dunkelhaarige vor meinem Gesicht und erlangte so wieder meine Aufmerksamkeit.

»Ja? Hast du was gesagt? I-ich war grad in Gedanken. Sorry«, nuschelte ich. Daraufhin ertönte ein tiefes, aber sanftes Lachen und seine Hand auf meinem Kopf. Ich blickte zu ihm auf und kurz wuschelte er aufmunternd durch meine Haare.

Diese Geste erwärmte mein Herz sowie meine Wangen. Verlegen senkte ich meinen Blick und spielte mit meinen Fingern. Wieso war ich plötzlich so schüchtern?

Mit seinen Fingern an meinem Kinn, drückte er meinen Kopf hoch, sodass ich ihm direkt in die Augen sah. Sie waren so schön groß und dunkel, dass ich mich in ihnen verlor. Ich ließ meinen Blick weiter wandern. Blieb an seinen Lippen hängen. Weich und glänzend.

Wie sie sich wohl anfühlen? Auch so weich, wie sie aussahen? Woran denke ich da?!

»Du brauchst dich bei mir für nichts entschuldigen, nervös sein oder schämen. Du bist perfekt, wie du bist Jiminie~«, hauchte Jungkook Millimeter von meinem Gesicht entfernt.

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Es wird spannend Leute 🤭
Diese Tension zwischen den zweien ist schon gut 🌚

Happy Meal | 𝑲𝒐𝒐𝒌𝒎𝒊𝒏Where stories live. Discover now