🍟 Menu Eighteen 🍟

524 66 40
                                    

𝙅𝙞𝙢𝙞𝙣

»Fuck!«, entfloh es mir, als ich mich aus dem Kuss löste und Jungkook von mir wegdrückte.

Was zum Teufel hab ich grad gemacht?!

Verzweifelt fuhr ich mir durch die Haare und berührte meine Lippen. Meine Lippen, welche soeben noch auf Jungkooks lagen.

».... n-noch ein Drink?«, drang plötzlich Jungkooks Stimme wieder zu mir durch und schnell nickte ich.

Das würde mir sicherlich helfen, von dieser Situation abzulenken.

Wir liefen wieder zur Bar und Hyunjin sah mich grinsend an.  »Na Jimin, wie-«, bevor er jedoch noch ein weiteres Wort darüber verlor, schnitt ich es ihm ab und bestellte für Jungkook und mich einen Cocktail.

Schweigend nahm er seines an und exte das Glas regelrecht. Ich nippte etwas und musterte Jungkook, welcher bedrückt auf sein mittlerweile leeres Glas starrte.

»Hyunjin?«

Besagter kam wieder zu uns und Jungkook bestellte einen neuen Cocktail, dabei bemerkte ich, dass Hyunjin meiner Begleitung etwas ins Ohr flüsterte und sich beide sachte anlächeln. Irgendwie wütend über den Anblick, knirschte ich mit den Zähnen und knallte mein leeres Glas auf den Tresen, welches anknackste. Ich spürte ein leichtes Ziehen an meiner Hand und sah schon etwas Blut meine Hand entlang fließen.

Was ist nur heute nur los mit mir?

Frustriert seufzte ich auf und durchlöcherte meine Wunde.  »Okay, bleib ruhig Jimin«, hörte ich Hyunjin irgendwo im Hintergrund reden.  »Ich hole etwas zum Desinfizieren und verbinden.«

Kurz darauf spürte ich eine Wärmequelle neben mir und eine warme Hand an meiner.  »Geht's dir gut, Jimin? Du siehst blass aus«, bemerkte Jungkook besorgt. Stumm nickte ich. Den Schmerz spürte ich durch den Alkohol kaum, doch konnte ich den Anblick von Blut nicht ausstehen.
Schnell kam Hyunjin zurück und platzierte einen Erste-Hilfe-Koffer auf den Tresen.

»Danke, ich denke den Rest krieg ich hin«, erklärte sich Jungkook und öffnete den Koffer. Er nahm etwas Desinfektionsmittel heraus und tröpfelte es auf einen Wattebausch.
Mit diesem tupfte er meine Wunde ab und zischend zog ich meine Hand weg. Schmollend blickte ich meinen Gegenüber an.

»Das tut weh.«

»Glaub ich dir Jimin. Ich bin auch ganz vorsichtig«, versicherte er mir mit ruhiger Stimme, doch ich schüttelte nur den Kopf.

»Ich will nicht. Das tut so weh, Koookiee.« Mit meinem Welpenblick sah ich ihn an und schmollte weiter.

»Nein, Jimin. Damit kannst du mich dieses Mal nicht einlullen. Das ist ganz wichtig, bevor die Wunde sich entzündet und du noch mehr Schmerzen hast.«

Während er dies sagte, desinfizierte er schon meine Wunde weiter und kleine Tränchen liefen, durch den Schmerz, meine Wangen hinab.

»B-bist du fertig?«, murmelte ich leise und wischte mir mit dem Handrücken die rechte Wange sauber, bevor er sehen konnte, dass ich wie eine Memme weinte.

»Ja, ich hab es auch verbunden. Sieht aber so aus, dass es wieder gut zuwächst. Also mach dir kein- Jimin alles gut?! Du weinst ja!«, stellte er erschrocken fest und wischte mit seinem Daumen, meine linke Wange trocken.

Dieser verweilte dort noch eine gefühlte Ewigkeit, bis er ihn schnell kopfschüttelnd weg nahm. Automatisch verschwand die angenehme Wärme auf meiner Haut und leise seufzte ich auf.

Wieso fühlt es sich an, als würde etwas fehlen?

»Danke, Jungkook«, murmelte ich verlegen und begutachtete meinen kleinen Verband.

»Keine Ursache. Du solltest ihn morgen wieder wechseln und die Wunde säubern«, erklärte er mir und schloss den Kasten. Hyunjin räumte diesen wieder weg und kam zurück.  »Der letzte Cocktail geht aufs Haus, Chim. Aber wie konnte das überhaupt passieren? Warst du wütend oder hast du geträumt?«

Ich dachte an das Bild zurück, wie Jungkook und Hyunjin tuschelten und über etwas lachten. Diese unerklärliche Wut kam wieder auf und verwirrt über meine Gefühlsgebung senkte ich den Blick. Ich rede doch auch normal mit beiden, wieso werde ich dann wütend?

»I-ich weiß nicht. Zu viel Alkohol?«, schüttelte ich seine Frage ab und blickte wieder zu Jungkook, welcher mich aufmerksam musterte.

»Warst du-«, setzte er an und versuchte, die richtigen Worte zu finden.

»War ich?« Aufmerksam beäugte ich ihn. Hyunjin derweil bediente grade neue Gäste, während ich versuchte noch irgendwie schlau aus Jungkook zu werden, denn von diesem kam lediglich ein  »Schon gut. Nicht so wichtig«.

Die nächsten Minuten herrschte zwischen uns beiden nur eine beklemmende Stille und ich wusste nicht, wie ich sie lösen sollte. Jungkook schien immer wieder zu reden anzusetzen, doch schloss er seinen Mund und trank seinen Cocktail.

Ich spielte mit meinen Fingern und überlegte, ab welchem Punkt wir so verschwiegen miteinander umgingen.

War es der Alkohol? Hab ich etwas falsch gemacht? Hat Jungkook schlechte Laune, wegen meiner Verletzung? Weil ich eine Memme bin? Der Ku-

»Falls du dich unwohl fühlst, wegen grade. Ich find es überhaupt nicht schlimm, dass du geweint hast. Jeder verspürt Schmerzen und jeder empfindet sie anders. Da ist es normal Emotionen zu zeigen. Das zeugt von charakterlicher Stärke. Ich.... Ich finde es gut, wenn man zu seinen Gefühlen steht.«

Jungkook blickte mich lächelnd an und senkte nervös seinen Blick, als hätte er zu viel gesagt, eine Grenze überschritten.

Wollte er, dass ich mir etwas bestimmtes eingestehe?

⁂ ┉ ┉ ┉ ┉ ┉ ┉ ┉ ┉ ⁂

Und schon das nächste Kapitel 🤗

Happy Meal | 𝑲𝒐𝒐𝒌𝒎𝒊𝒏Where stories live. Discover now