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𝙅𝙞𝙢𝙞𝙣

>Stehe vor der Tür<  las ich die Nachricht von Jungkook durch, die er mir gerade eben geschickt hatte. Mit zügigen Schritten ging ich in das Zimmer meines besten Freundes, der sich wie ein Seestern in seinem Bett ausgebreitet hatte und die Decke anstarrte.
»Ähm Tae? Ich würde jetzt gehen, Jungkook ist da«, stammelte ich etwas nervös und zupfte an dem Saum meines Oberteils herum.

Es war ein schlichter schwarzer Pullover, der etwas enger an meinem Körper auflag, doch war das meiner Meinung nach für einen einfachen Filmeabend schon passend, schließlich trug ich ebenfalls auch noch eine lockere Jogginghose. 

Wie als wäre Tae aus einem jahrelangen Schlaf erwacht, sprang dieser vom Bett auf und überfiel mich schon beinahe mit einer festen Umarmung. »Schnapp ihn dir endlich, Jiminie!«
Mit geröteten Wangen schlug ich ihm spielerisch auf den Rücken, murmelte ein ironisches »Ja sicher« in seine Halsbeuge und löste mich darauf aber wieder.

»Na dann viel Spaß euch, ach und Jimin?«, hielt er mich am Handgelenk auf. 
»Hm?«
»Denk nicht zu viel nach und hör auf dein Herz.«

Bestätigend nickte ich, ließ die leichte Jacke über meine Schultern gleiten und verließ darauf die Wohnung. Als ich die ganzen Stufen nach unten gegangen war, sah ich schon Jungkook, der mit verschränkten Armen auf mich zu warten schien.

»Hey«, verließ es monoton seine Lippen, als ich in sein Blickfeld trat, weshalb ich ihn stutzig anblinzelte. »Hey Jungkook«, erwiderte ich unsicher, war mir noch viel unsicherer, ob ich ihn umarmen sollte. Doch diese Entscheidung nahm er mir ab, indem er mich am Handgelenk hinter sich herzog und auf ein schwarzes Auto zusteuerte.  

»Ist das dein Auto?«, fragte ich nach, musterte ihn von hinten und ich müsste lügen, wenn ich behaupten würde, er würde nicht gut aussehen. »Jap. Hab ich mir durch all mein Erspartes gekauft.«

Mit einem Klicken seines Autoschlüssels entriegelte er die Sicherung und stieg darauf auch schon ein. »Kommst du?«

Hastig nickte ich und ließ mich ebenfalls in seinen Wagen gleiten. Während der Fahrt herrschte unangenehme Stille, die ich schon mehrmals versuchte zu brechen, doch hinderte mich meine Schüchternheit in diesem Moment daran. Erst als wir an einer roten Ampel standen, der Braunhaarige seinen Kopf in meine Richtung drehte und mich abschätzig ansah, fasste ich meinen Mut zusammen, ihn endlich anzusprechen, doch kam er mir wieder mal zuvor. 

»Also. Ich denke du bist mir eine Erklärung schuldig, warum du dich gestern lieber mit einem Mädchen getroffen hast, obwohl wir verabredet waren!«

Aus seinem Mund klang es so abwertend, weswegen ich leicht zusammenzuckte. Wie ein aufgescheuchtes Reh blickte ich ihn von der Seite an, seufzte verloren. 
»Das ist nicht so, wie du denkst.«

So ein Standartsatz, der nicht einmal ansatzweise glaubwürdig klang.

»Ach nein?« Ein gewisser Ton an Aufgebrachtheit lag in seiner Stimme, was mich für wenige Millisekunden erstarren ließ. 
»Hör zu... ich verstehe, dass du deswegen sauer bist, wäre ich sicherlich auch, aber-«
»Aber trotzdem gehst du auf ein Date mit diesem Mädchen!«

»D-date? Wer sagt denn, dass es ein Date war?«
»Ist doch offensichtlich Jimin! Für dumm kannst du mich nicht verkaufen! Ich bin echt enttäuscht von dir, jetzt wo ich dachte, dass wir uns vielleicht näher gekommen sind. Aber, dass du dieses Mädchen mir vorziehst und mir eiskalt absagst und meinst, dass du nicht kannst, ist echt enttäuschend. Und das Schlimmste, ich hatte wegen dir extra Schichten getauscht und musste mit ansehen, wie du mit diesem Mädchen ei-«
»Verdammt Jungkook, sie ist nur meine Cousine!!!«, grätschte ich dazwischen, bevor das Ganze hier noch ein zu extremes Ausmaß annahm.

»Cousine...?«, japste er in seinem Ansturm aus ungebändigten Sätzen, die in seinem Gehirn Sinn ergaben. Entgeistert blickte er mich an, bis er dann weiterfahren musste, da die Ampel vor uns auf grün umschaltete. Tief atmete ich ein. »Ja sie ist nur meine Cousine. Ich sollte ihr kurzfristig den Campus von unserer Uni zeigen, da sie überlegt, auch dort zu studieren... deswegen musste ich unser Treffen absagen.«

Stille. Jungkook sagte kein Wort, auch nicht, als er nach weiteren fünf Minuten in eine Einfahrt einbog. Erst als er das Auto parkte, wagte er es, seine Stimme zu erheben. »Ich komme mir vor, wie der größte Idiot auf Erden.«

Dass er gerade eben tatsächlich auch noch rot wurde, wunderte mich nicht. Vorsichtig legte ich meine Hand auf seine, streichelte mit meinen Fingern zärtlich über seinen Handrücken und kam ihm etwas näher. »Ist schon okay, süß, dass du wegen ihr eifersüchtig geworden bist~«

Mit diesen Worten stieg ich aus dem Auto aus und wartete auf den Braunhaarigen, der nach einigen Sekunden etwas aus dem Konzept gebracht, die Tür aufsperrte. Er führte mich ein Stockwerk nach oben, bis er vor einer Tür stoppte. »Erwarte bitte nicht zu viel, mehr kann ich mir momentan nicht leisten...«

»Mach dir keinen Kopf, wenn ich Tae nicht hätte, wäre ich jetzt obdachlos, also alles gut«, versicherte ich ihm mit einem ehrlichen Lächeln im Gesicht, das er zögerlich erwiderte. Danach sperrte er seine Türe auf und ließ mich zuerst eintreten. Gespannt sah ich mich etwas um, verlor dabei Schuhe und Jacke und 'erkundete' seine Wohnung, wobei er mir auf Schritt und Tritt folgte.

Sie war zwar nicht sonderlich groß, aber war sie deswegen umso gemütlicher. Nachdem ich fertig mit meiner Erkundungstour war, zog mich Jungkook in sein kleines Wohnzimmer, mit einer kleineren Couch, die mich stark an die Alte meiner Eltern erinnerte. 

Umgeben von Kissen und Decken fand ich mich wenig später auf dieser wieder, während Jungkook für ein paar Minuten in der Küche verschwunden war, um die Snacks zu holen. »Willst du irgendeinen bestimmten Film sehen?«, kam es auch schon aus der Küche, weswegen ich überlegend eine Schnute zog. 

»Ne ist mir eigentlich egal, such du ruhig aus.«
»Wie wärs mit Fifty Shades of Gray?«

Wie auf Knopfdruck wurde ich rot, war in diesem Moment echt froh, dass er mich nicht sehen konnte. »Haha das meinst du nicht ernst Jungkook!«
»Und wie ich das Ernst meine«, kam er kichernd zurück zu mir ins Wohnzimmer, stellte die Schüsseln mit Popcorn und Chips auf dem winzigen Tisch vor mir ab, bis er noch schnell zwei Flaschen Cola holte.

»Ne war'n Spaß, wie wärs mit Train to Busan?«

Und spätestens ab hier wusste ich, dass ich auf seinem Schoß landen würde, zitternd vor Angst und mein Gesicht in seiner Halsbeuge vergraben. 

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Happy Meal | 𝑲𝒐𝒐𝒌𝒎𝒊𝒏Where stories live. Discover now