Kapitel 19 - Katastrophen und Überraschungen

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(Einen Satz aus dem Kapitel habe ich ganz dreist aus einem Film geklaut, weil ich ihn einfach so gut finde! 🤭🤫😂 Mal schauen, ob irgendjemand den Satz wieder erkennt... :D)

[GRACE]

Ich atmete einmal tief durch, bevor ich auf die eiserne Klingel neben der weißen Haustür drückte. Jetzt war es so weit. Meine Finger umklammerten die Box, die ich meiner Mutter zum Geburtstag schenken wollte. In ihr befanden sich eine Sammlung an Beautyprodukten von der Lieblingsmarke meiner Mutter, sowie eine Karte, und obendrauf ein Blumenstrauß. Obwohl ich es dieses Mal anders hatte machen wollen, hatte die Suche nach einem Geschenk wieder einmal auf den letzten Drücker stattgefunden. Und bei meiner Mom war es schwer ein passendes Geschenk zu finden, da sie ihren Unmut über etwas Unangemessenes gerne zeigte.

Schritte ertönten, und ich warf einen letzten Blick über die Schulter in den Vorgarten, welcher unzählige Erinnerungen beherbergte. Er bedeutete für mich in gewisser Weise zu Hause, genauso wie das Haus, vor dem ich stand, und die Person, die in diesem Moment die Tür öffnete. Meine Lippen verzogen sich automatisch zu einem Lächeln, als ich meinen Vater erblickte.

»Hey, Grace.«

Ich wollte ihn gerade umarmen, als ich sah, dass sich auf seinem Gesicht nicht die übliche Freude widerspiegelte, wie sonst, wenn wir uns sahen. Ich runzelte die Stirn und betrachtete ihn genauer. »Alles okay?«

Er trat zurück, um mich in den Flur zu lassen. »Komm doch erst mal rein.«

Mit gemischten Gefühlen ging ich über die Schwelle und schloss die Tür hinter mir. Hatte sein Verhalten etwas mit mir zu tun, oder gab es ein anderes Problem? Ich stellte meine Sneaker neben die Schuhe meiner Eltern, welche ordentlich in einem Schuhregal aufgereiht waren. Das Haus war das Gegenteil von Dads Arbeitsplatz, in dem immer Unordnung herrschte. Doch hier sorgte meine Mutter dafür, dass kein Gegenstand am falschen Platz lag.

Alles war wie immer, als ich hinter Dad das Wohnzimmer betrat. Die weißen Bodenfliesen, die hellen Wände und die passenden Möbel. Auch die Leinwände, welche unterschiedliche Landschaften zeigten, waren die gleichen wie bei meinem letzten Besuch vor einigen Monaten. Ich ließ den Blick durch den Raum schweifen und erblickte meine Mutter, die mit dem Rücken zu mir auf dem Sofa saß. »Hey, Mom.«

Mit einer flüssigen Bewegung erhob sie sich von der Couch und kam mir entgegen. Sie trug ein blaues Kleid, welches ihre roten Haare und die helle Haut gut zur Geltung brachte. Während ich das Aussehen meiner Mom geerbt hatte, ähnelten die meisten meiner Charaktereigenschaften denen von Dad.

Wie immer fiel es mir schwer Moms Miene zu deuten, also trat ich vor und umarmte sie, bevor ich ihr mein Geschenk überreichte. »Alles Gute zum Geburtstag!«

»Danke, Grace.« Sie warf einen flüchtigen Blick in die Box, schenkte mir ein schmales Lächeln und stellte das Geschenk auf einen marmornen Beistelltisch ab, auf dem bereits viele andere Karten, Blumen und weitere Geschenke lagen.

Ich unterdrückte ein Seufzen, und mein Blick traf auf Dads, der mir aufmunternd zunickte. Erleichtert atmete ich durch. Vielleicht hatte ich mir seinen besorgniserregenden Gesichtsausdruck vor ein paar Minuten einfach nur eingebildet.

»Ich hoffe mal du hast Appetit mitgebracht?«

Ich nickte und folgte meinem Vater in das offene Esszimmer, welches im Wintergarten lag. Da meine Eltern ein wenig außerhalb der Stadt wohnten, hatte ich in meiner Kindheit immer die Möglichkeit gehabt, im Garten spielen zu können. Ich liebte Zolas und meine Wohnung in der Stadt, doch trotzdem war ich froh, in dieser Gegend aufgewachsen zu sein.

Ich setzte mich auf einen der eleganten Stühle und ließ den Blick über den gefüllten marmornen Esstisch gleiten. In passenden Schüsseln waren dort Hühnchen, Reis, Gemüse und und mehrere Saucen aufgereiht. Das Lieblingsessen meiner Mom.

Nobody Gotta Know | ✓Where stories live. Discover now