Kapitel 40 - Hammer Aktion

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[COLE]

Ich hob den Blick von dem Artikel und wandte mich sprachlos zu Grace und Zola um, die auf der Couch in unserer Zentrale saßen. Sie hatten es tatsächlich geschafft, Jacob von seinem Stammplatz zu vertreiben. Er stand neben mir und blickte noch immer auf den leuchtenden Monitor des Computers.

»Ich glaube das nicht«, sagte Joel und drehte sich in seinem Schreibtischstuhl herum. Mit großen Augen sah er zu Grace und Zola. »Ihr seid crazy. Aber im guten Sinne!«

»Das ist echt unglaublich. Vielen Dank.« Luc stieß ungläubig die Luft aus und ließ sich kopfschüttelnd neben Zola auf die Armlehne des Sofas sinken.

»Echt! Hammer Aktion!«, stimmte Zac zu und zog seinen imaginären Hut vor der Couch. Grace grinste und klatschte bei Zola ein, bevor sie mich ansah. Ich stieß mich vom Schreibtisch ab, trat an das Sofa und sah lächelnd auf sie hinab. Meine Gefühle schwankten zwischen Ungläubigkeit, Dankbarkeit und Euphorie. »Ihr seid der Wahnsinn. Wirklich.«

Grace grinste, bevor sie verlegen mit den Schultern zuckte.

Ich hatte noch nicht ganz realisiert, was die beiden für uns getan hatten. Als sie vor einigen Minuten in unsere Zentrale gekommen waren, hätte ich mit allem gerechnet, doch nicht damit, dass sie uns einen Artikel in der Temporal Times über uns, die Guardians, präsentieren würden. Graces Namen unter dem Text zu sehen, erfüllte mich zusätzlich mit Stolz. Ich spürte, wie mein Lächeln langsam verblasste, während Grace meinem Blick, ohne zu zucken, standhielt. Obwohl sie schwieg konnte ich die unterschiedlichsten Gefühle über ihr Gesicht huschen sehen. Sie sah mich aus ihren grauen Augen einfach nur an, doch das sorgte bereits dafür, dass ich mich zusammenreißen musste, um nichts unüberlegtes zu tun.

Neben mir erklang ein Räuspern, und ich blinzelte. Plötzlich spürte ich Lucs Blick auf mir liegen und zwang mich dazu, ihn anzusehen. Mein bester Freund musterte mich einen Moment lang, dann erhob er sich vom Sofa und blickte in die Runde. »Ich würde euch zur Feier des Tages gerne in das Restaurant meiner Familie einladen. Was meint ihr?«

Graces Augen leuchteten auf, und sie stieß Zola in die Seite, die ihr Lächeln erwiderte. »Das ist ja lieb, danke.«

»Essen? Da bin ich sowas von dabei!«, sagte Zac und sprang euphorisch auf. Joel verdrehte die Augen und sah von Zac zu Luc. »Danke für die Einladung, will er damit sagen.«

Zac wandte sich empört zu seinem Freund um. »Hey, mach mich nicht schlecht! Natürlich bin ich dankbar. Und mach mir nichts vor, wir wissen beide, dass du genauso verfressen bist wie ich, okay?«

Joel schnappte nach Luft. »Wie bitte?«

»Ist doch so!«

»Du hast wirklich eine sehr verzehrte Wahrnehmung, Zac.«

»Was willst du damit sagen?«

Luc seufzte, während ich mich grinsend an Jacob wandte, der bis jetzt kein einziges Wort gesagt hatte. Ich versuchte meine gute Laune aufrecht zu erhalten, als ich in seinen versteinerten Gesichtsausdruck sah. »Kommst du mit?«

Sein Kiefer zuckte. Er zögerte einen Moment, dann wanderte sein Blick zum Sofa. Ohne zu antworten ging Jacob an mir vorbei und blieb vor der Couch stehen. Ich beobachtete, wie Grace auf seine leisen Worte hin aufstand und ihm zum Fenster folgte. Alarmiert beobachtete ich Jacob. Ich wollte ihm blind vertrauen, aber ich konnte es nicht. Nicht nach allem, was passiert war. Doch es wurde besser. Also zwang ich mich dazu, den Blick abzuwenden.

Einige Sekunden später kehrten die beiden zurück. Während Jacob immer noch eine undurchdringliche Miene aufgesetzt hatte, und mir im Vorbeigehen nur leicht zunickte, wirkte Grace positiv überrascht, als sie neben mir stehen blieb. Ich berührte sie am Arm und beugte mich zu ihr herunter. Prüfend suchte ich ihren Blick. »Alles okay?«

Nobody Gotta Know | ✓Where stories live. Discover now