GZ.1_Geliebte Heimat

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Das Holz der Planken unter ihren Füßen fühlte sich ungewohnt an, nicht fremd, nicht anders

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Das Holz der Planken unter ihren Füßen fühlte sich ungewohnt an, nicht fremd, nicht anders. Sie merkte, wie lange sie unter Wasser gewesen war, wie viel sie erlebt hatte.

Die Erschöpfung übermannte sie beinahe vollends, als die Mitglieder ihrer Mannschaft auf sie zuliefen, ihr die Hand schüttelten sie umarmten oder einfach nur danebebn standen, als wollten sie sich vergewissern, dass sie tatsächlich wieder da war. Da waren Bree und Griffin, Nala und Glanwen ganz vorne mit dabei und sie ließen sie kaum wieder los, als sie sie umarmten. Vielleicht war auch Tartara diejenige, die sie nicht wieder gehen lassen wollte. Genau konnte sie es nicht sagen. Sie wusste nur, wie sehr sie erleichtert war und sich freute, dass die gesamte Mannschaft gesund und munter zu sein schien, obwohl Tartara erfuhr, dass mit ihr noch andere Seemänner im Urozean über Bord gegangen waren, die es allerdings nicht geschafft hatten.

Sie fühlte sich schlecht. Von den meisten hatte sie langsam die Namen gelernt, Gesichter hatte sie auch wiedererkennen können. Sie konnte jedoch nicht sagen, wer genau fehlte. Und wenn jemand ihr Namen nannte, würde sie sie wohl kaum zuordnen können. Die Seefahrer waren auf ihrem Schiff gestorben, auf einer Fahrt, die sie geführt hatte. Es war ihre Schuld, dass am Hafen in Fanann An Croí einige Familien vergeblich warten würden. Und gerade sie wusste ja, wie das war. Sie hatte gewartet, endlos und ewig. Ihr Vater war nicht von Bord gegangen. Er war gar nicht an Bord gewesen. Sie war am Hafen auf ihre Knie gefallen und wollte nicht wieder aufstehen.

Ein Raunen ging durch die Seefahrer und Tartara blickte auf. Sie wandte ihren Kopf nach steuerbord, dorthin, wo die Aufmerksamkeit aller lag. Langsam ging sie bis zu Reling und versuchte mit zusammengekniffenen Augen, zu erkennen, was da mit immenser Geschwindigkeit auf sie zuhielt.

Bereits wenige Sekunden später wurde ihr ganz leicht ums Herz. Ein Leben weniger, das sie nicht hatte retten können.

Die Orcas pflügten durch das Wasser, ihre Rückenflossen und schwarzen Leiber hoben und senkten sich aus den Fluten wie Wellen, die genau auf die Triton zuhielten.

Als die Tiere noch näher kamen, konnte Tartara die Gesichtszüge Kips endlich genau erkennen. Das Wellenlicht hielt sich an einer der Rückenflossen fest und ritt auf den Schwertwalen, als hätte er sein Leben lang nichts anderes getan.

Die Reaktionen der Seefahrer und Leute auf ihrem Schiff war gemischt. Die Matrosen hatten ihr ganzes Leben damit verbracht, den Urozean und seine Bewohner zu fürchten. So wie Tartara anfangs auch. Jetzt waren sie mit der Tatsache konfrontiert, dass der Urozean keine Gefahr mehr war und die Wellenlichter, die in ihm gewohnt hatten, nicht die schrecklichen Monster aus der Tiefe waren, die mit spitzen Zähnen und Klauen die Seefahrer in ihren Tod rissen. Tartara konnte es in ihren Gesichtern lesen. Sie wussten nicht recht, was sie von den Neuzugängen an Bord des Schiffes halten sollten, denn nicht alle Wellenlichter waren Uisce gefolgt. Einige hatten sich ihr zögerlich genähert und gefragt, ob sie sie mitnehmen würde. Sie wollten die Welt sehen. Sie wussten auch nicht, was sie von der Reaktion ihrer Kapitänin halten sollten, die eine Träne fortblinzelte und freudestrahlend den Orcas entgegenblickte.

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