FO.1_Fern und näher

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Tartara hatte Bree und Griffin gebeten, noch für eine Weile unter Deck zu bleiben und so erklomm sie nun allein die steile Treppe, die zurück an Deck führte

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Tartara hatte Bree und Griffin gebeten, noch für eine Weile unter Deck zu bleiben und so erklomm sie nun allein die steile Treppe, die zurück an Deck führte. Ihre Schwester hatte ihr verraten, dass Narvi sich wieder bei Glanwen aufhielt und dass auch Nala immer in der Nähe ihres Bruders bleiben würde, seien die Zwillinge doch unzertrennbar. Sie erblickte das dunkelhaarige Mädchen auf dem Hauptdeck, wo es sich gegen das Schanzkleid des Schiffes gelehnt hatte und mit in den Nacken gelegten Kopf zu den dunkelblauen, killenden Segeln hinaufsah.

Die Kapitänin, die sich noch nicht gänzlich von dem vorangegangen Ereignis erholt hatte, bemerkte die flüchtigen Blicke, die ihr immer wieder zugeworfen wurden von Matrosen, die hofften, dass sie es nicht bemerkte. Ihre Entscheidung, alleine an Deck zu gehen, war die richtige gewesen. Viele der Matrosen hatten das Spektakel erspäht und des hatte sich schnell an Bord verbreitet, sodass der einzige, der es nicht wissen könnte, der Ausguck war. Stur richtete sie den Blick auf die junge Sturmflosse, die ihre Hände in den Taschen ihrer Weste verborgen hatte.

Nala schien ihre Schritte zuhören und wandte ihr den Blick zu, Unsicherheit durchzog ihre Augen wie ein Sturm. Tartara ließ sich neben dem Mädchen sinken und atmete hörbar aus. Der Weg zu der Sturmflosse war ihr ewig lang vorgekommen, was sicherlich an den starrenden Matrosen lag. »Hey«, meinte sie, »Nala, oder?« Die Jüngere blickte überrascht zu ihr auf. Offensichtlich hatte sie nicht erwartet, dass die Kapitänin ihren Namen kannte.

»Habe ich etwas falsch gemacht?«, fragte Nala, ohne zu zögern und blickte sie aus großen Augen, die der Farbe von Wasser glichen, an. Keinen anderen ersichtlichen Grund konnte sie sich denken, aus dem die Kapitänin sie aufsuchen würde. Tartara schüttelte den Kopf. »Nein. Nein, hast du nicht.« Dann schwieg sie für eine Weile und vergaß, weswegen sie gekommen war.

»Wieso sitzt du hier und schaust hinauf? Du könntest auch genauso gut im Krähennest stehen oder auf eine der Rahen sitzen«, meinte sie. Sie selbst hatte dies nicht mehr getan, seit das Schiff unter ihrer Führung in See gestochen war und es wäre glatt gelogen, wenn sie behaupten würde, dass sie es nicht vermisste.

Nala schloss kurz ihre Augen und es schien, als versuchte sie, einen bestimmten Klang wahrzunehmen. »Wenn ich so weit oben sitze, habe ich zumeist das Gefühl, als fahre da Schiff unter mir fort und ließe mich zurück. Außerdem kriege ich hier jedes leichte Schaukeln des Schiffes mit, weiß, wann das Wasser gegen das Schiff schwappt. Hier kann ich das Rauschen des Wassers hören, dort oben sind die Segel und der Wind zu laut, als dass ich dem Meer zu lauschen vermag.«

»Das verstehe ich sehr gut«, meinte Tartara, die für gewöhnlich gerne dem Rauschen des Wassers lauschte. »Du hast vermutlich mitbekommen, worüber alle reden, fing sie zögerlich an. Das Wasser, es hat sich...« Sie war verstummt, als Nala eine Hand hob. »Ich weiß«, meinte diese, »ich habe gespürt, wie es sich aufgerichtet hat und nach dir gegriffen hat. Ich weiß auch, dass es deinen Namen ruft. Aber das Wasser ist eine Königin. Alle kommen zu ihr und sie geht zu niemandem. Niemand kann das Meer befehligen, nicht einmal wir Sturmflossen.«

Ein Meer aus Sternen und MagieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt