A.1_Sturmumtost

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Tartara beschloss, dass es das wunderbarste Gefühl war, das sie je erlebt hatte, als sie vom Meer geweckt wurde

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Tartara beschloss, dass es das wunderbarste Gefühl war, das sie je erlebt hatte, als sie vom Meer geweckt wurde. Über Nacht musste es sich zurückgezogen haben, sodass es nun mit frischem Mut gegen die Felsen im Wasser schwappte und langsam den Strand emporgekrochen war, bis es mit salziger Frische gegen ihre Hand geleckt war.

Innerhalb von wenigen Augenblicken war Tartara vollends wach und sie setzte sch auf, um damit zu beginnen, sich den Sand aus dem Gesicht zu reiben und aus den Haaren zu schütteln. Erst dann sah sie sich um, denn sie hatte den Strand bei ihrer Ankunft nur vom Wasser aus erkennen können und als sie aus dem Wasser gestiegen war, war es bereits dunkel gewesen und sie so müde, dass sie direkt eingeschlafen war.

Zu ihren Seiten erhoben sich hohe Klippen, die lange Schatten auf den Strand warfen. Wenn Tartara die Hand als Sonnenschutz an ihre Stirn hob, konnte sie auf diesen Gras ausmachen, von einem derart frischen grün, dass sie Lust bekam, dort spazieren zu gehen und sich dann auf die Grünfläche zu setzen, um von dort aus die Bucht zu überblicken. Das weite Meer könnte sie von oben aus sehen und vielleicht, ganz vielleicht, würde am Horizont auch ein Schiff mit Segeln so blau wie das Wasser auftauchen.

Tartara wandte sich jedoch von den Klippen ab. Das stete Rauschen des Meeres klang wie eine Einladung, die es so lange vorbrachte, bis sie sich entschied, diese anzunehmen. In aller Eile zog sie sich ihre Stiefel aus, die sie zum Schlafen nicht ausgezogen hatte. Sie waren zwar in der Nacht von außen wieder getrocknet, doch innen schwappte noch das Wasser umher. Achtlos warf Tartara sie in den feinen Sand, um sich dann endgültig dem Meer zuzuwenden und den kleinen Wellen entgegenzutreten, die kurz vor ihren Füßen überschlugen und schäumten.

Der ewig andauernde Tauchgang mit Kip hatte sie gezwungen, länger unter Wasser zu bleiben als sie sich von alleine getraut hätte. Hier jedoch, umsäumt von Klippen zur Landseite und spitzen Felsenreihen im Wasser, die Zivilisation oder das offene Meer abhielten, konnte sie ihre Angst zumindest für eine Weile ablegen und das kühle Nass wieder als alten Freund betrachten, der sie freudig und aufschäumend empfing.

Tartara tauchte unter und erblickte unzählige Felsformationen unter Wasser, wellenförmige Linien im Sand und hellgraue Fische mit gelben Streifen, die so lang waren wie ihr Unterarm. Zögerlich schwamm der Schwarm Fische näher, erhofften sich vermutlich einen seltenen Brotkrumen, und kalte Schuppen streiften ihre Füße oder Arme. Sie ließ sich ein wenig treiben und fand sich schon bald in einer Ecke der Bucht wieder, wo der Meeresboden so weit entfernt von ihr war und doch deutlich erkennbar, dass sie das Gefühl bekam, als könne sie fliegen. Neben ihr waren riesige Felsen im Wasser, die sich zur Wasseroberfläche reckten, einige von ihnen gehörten soger zu jenen Felszacken, die vom Strand aus zu sehen gewesen waren. Wie Gebirgsketten muteten die Steine an und Tartara gab sich für einen Moment der Illusion hin, dass sie hoch oben über den Wolken wäre, nicht auf der anderen Seite des Meeresspiegels.

Immer größer wurden die Fischschwärme, die um sie herum schwammen. Nicht länger waren dort die hellgrauen Fische mit den hellgelben Streifen, nun waren auch mitternachtsblaue mit leuchtend blauen Augen sowie weiße und rote mit bunten Tupfern hinzugekommen. Da waren nur noch Fische. Sie schienen alle zusammengekommen und tummelten sich an einer der tiefsten Stellen der Bucht. Zogen Kreise um sie herum. Nahmen sie in ihre Mitte. Ließen sie zum Teil des Schwarms werden.

Ein Meer aus Sternen und MagieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt