Kapitel 6: Eine Nacht im Burger King [Teil 2/Ende]

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"Hey, Mann. Lange nicht gesehen", grüßte der Typ, der anscheinend Jules hieß, James, bevor er auf ihn zulief, und ihm die Hand reichte.
Dann setzte er sich gegenüber von James, genau neben Poline.

"Und wer ist die hübsche Dame hier?"
Er reichte ihr die Hand.

"Ich bin Jules."

"Poline", antwortete sie knapp.

Sie kannte ihn kaum eine Minute, und trotzdem mochte sie ihn nicht. Er trug einen Anzug und seine Haare waren etwas länger. Jedoch sah er kein bisschen stylisch aus. Eher so, als wäre er gerade in einer Seitengasse aufgewacht und das, ohne Erinnerungen an die vergangene Nacht.

"Was verschlägt dich hierher?", fragte James schließlich.

"Hatte Lust auf 'nen Burger", grinste Jules.

Poline fühlte sich sehr unwohl. Sie hatte das Gefühl, sich kurz aus der Situation befreien zu müssen.

"Ich lasse euch dann mal kurz alleine", sagte sie und stand auf.

"Wo wollen Sie denn hin?", fragte Jules.

"Toilette."

"Das ist ein bisschen mehr Information, als ich mir erwünscht hätte, Poline. Aber gehen Sie ruhig."

Poline funkelte ihn von der Seite an.

"Vielen Dank für Ihre Erlaubnis, Jules", sagte sie, hörbar sarkastisch und verschwand dann in Richtung der Toiletten.

Jules sah ihr hinterher. Als sie außer Hörweite war, drehte er sich zurück zu James.

"Und? Wie ist es, mit einer Frau zu schlafen, deren IQ so hoch ist, wie ihr Alter", grinste Jules.

"Ich könnte dich das Gleiche fragen."

"Hey, keine Witze über meine Frau."

Die beiden lachten.

"Ich schlafe nicht mit ihr und sie ist eigentlich relativ intelligent. Denke ich...", stellte James nun ernst klar.

"Ach komm', ich bitte dich. Mir musst du nichts vormachen."

"Ich meine es ernst. Da läuft nichts."

"Aber du willst doch?!" Jules zog eine Augenbraue nach oben.

"Und wenn schon, das geht nicht. Sie ist meine Schülerin."

"Lehrer? Das machst du jetzt also..."

"Ist nur vorübergehend. Ich bin eine Vertretung. Wenn der andere Idiot wieder da ist, bin ich weg."

"Verstehe. Und wie läuft's sonst so? Hast du alles regeln können?"

"Du meinst mit Wallace?"

"Klar, mit wem sonst?!"

"Naja, also ich..."

James wurde von einem lauten Schrei unterbrochen. Die Blicke der beiden Männer wanderten sofort an die Theke, an der ein Mann mit einer Waffe stand. Er zielte auf den Kassierer.

"Gib' mir das ganze scheiß Geld in der Kasse oder du gehst drauf."

"Ich...wir schließen gleich. Das Geld ist schon raus...", stammelte der nervöse Kassierer.

"Verarsch' mich nicht", schrie der Mann.

"Tue ich nicht....w-wirklich."

"Ach ja? Sollte ich vielleicht..."

Forbidden Attraction [Old Version]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt