Kapitel 39: "Wallace hat mir ein kleines Geschenk gemacht."

229 3 1
                                    

Hier ein kleines Neujahrsgeschenk für euch :)

Viel Spaß

__________

Einen so merkwürdigen Mittwoch hatte Poline noch nie erlebt. Die Situation zwischen einiger ihrer Freunde und ihr war angespannt und doch fühlte sie sich ein Stück weit befreit.

Jetzt, da die ganze Gruppe über sie und James Bescheid wusste, brauchten sie sich nicht mehr zu verstecken und konnten die Mittagspause normal auf einer Bank im Park verbringen, statt sich heimlich am Bahnhof zu treffen.  

Sie saßen einfach dort, unterhielten und küssten sich wie ein normales Pärchen.

So frei hatte Poline sich lange nicht mehr gefühlt und das obwohl sie wusste, dass sie die ganze Zeit von Wallace Leuten beobachtet wurden.

Doch in dieser Mittagspause konnten nichtmal diese ihr die Stimmung vermiesen. Endlich fühlte es sich an, als wären James und sie einfach zusammen, ohne Hindernisse und ohne sich (abgesehen von ihren Eltern und vielleicht den Lehrern) vor jemandem verstecken zu müssen.

"Hast du eigentlich nochmal mit einem von deinen Freunden gesprochen?", fragte James, während er eine Pommes in Ketchup tauchte.

"Bis jetzt noch nicht wirklich. Zoey war ganz normal zu mir, aber Anne scheint unter Gruppenzwang oder sowas zu leiden. Und Harry ist eben mit Amber zusammen. Da ist es verständlich, dass er nicht mit mir rumhängt."

"Sonst kam von niemandem irgendwas?"

Poline dachte nach, während sie eine Pommes in ihr Vanilleeis tauchte.

"Lillian spricht nicht mehr mit Vincent, egal wie sehr er darum bettelt. Sie hat so ausgesehen, als wollte sie mit mir sprechen. Hat mich die ganze Zeit angestarrt und dachte ich merke es nicht."

"Kann ja sein, dass sie gleich nach der Mittagspause mit dir sprechen will."

"War das deine Art mir zu sagen, dass die Zeit um ist?"

"Ich fürchte leider schon. So gerne ich auch weiter mit dir hier sitzen würde, du musst zurück in den Unterricht. "

Poline seufzte. "Ich weiß, aber ich will nicht."

"Komm schon, das letzte bisschen Schulzeit hälst du jetzt auch noch aus", sagte er ermutigend.

"Aber auch nur, weil ich muss."

"Du weißt, dass dich keiner dazu zwingt?"

"Du meinst keiner außer mir selbst?"

"Mach dir keinen Stress, wird schon."

Poline stand auf und blickte ihn mit einem schrägen Blick an. "Ich fand es übrigens schon immer bewundernswert, wie entspannt du in Krisensituationen sein kannst."

"Naja, einer von uns muss ja der Ruhepol sein, sonst würde hier ja gar nichts mehr klappen", antwortete er, obwohl er genau wusste, dass er diese Rolle nur spielte.

Innerlich war er mindestens genauso nervös, wie Poline. Noch gerade so zwei Tage und dann würde sich ihre ganze gemeinsame Zukunft entscheiden, sofern sie überhaupt eine haben könnten.

"Da hast du vermutlich Recht. Übrigens hab' ich meinen Eltern gesagt, dass ich immer noch von Vincent Nachhilfe bekomme. Ich glaube, er wird uns nicht gefährlich. Gerade hat er sowieso genug Stress mit Lillian, da hat er bestimmt Besseres zu tun, als uns zu verraten."

"Wollen wir's hoffen. Und jetzt geh, wir wollen doch nicht, dass du zu spät in den Unterricht kommst."

"Alles klar, Chef", lachte sie und machte sich auf den Weg in die Schule.

Forbidden Attraction [Old Version]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt