Kapitel 31: Von Kneifzangen und Lötkolben

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Ohne wirklich darüber nachzudenken, was sie tat, trat sie einen Schritt nach vorne und sah sich, wie sie es auch in den anderen Räumen getan hatte, ein wenig um.

Auch dieses Zimmer war relativ groß.
In der Mitte stand ein riesiges Himmelbett, dass mit schwarzer Bettwäsche bezogen war. Wie aus dem nichts hatte sie plötzlich sich und James vor Augen.

Wie er vor ihr am Bett stand und mit seinen eisblauen lusterfüllten Augen auf sie herab blickte, bevor er sie verlangend küsste.

Wie sie sich am Bettlaken festkrallte, als er sie mit seiner Zunge verwöhnte und wenig später hart in sie stieß.

Wie er ihr sagte, dass er sie liebte.

So plötzlich wie der Gedanke gekommen war, verschwand er auch wieder. Erst in diesem Moment bemerkte sie, dass Vincent vor seiner geschlossenen Tür stand und sie anstarrte.

Sie lief auf ihn zu, um ihm zu signalisieren, dass sie genug von der Tour hatte und nun gehen wollte.

"Bist du dann fertig mit Prahlen oder ist hier noch ein geheimer Raum, den du mir unbedingt zeigen musst?"

"Naja, du hast das Bad noch nicht gesehen...Ist aber auch nicht so wichtig. Wir sind genau da, wo wir sein müssen."

Er strich Poline plötzlich über den Arm, doch sie zog ihn weg.

"Vince, das hatten wir schon. Ich bezahle dich, du lügst und das war's."

Vincent lachte nur. "Denkst du wirklich, das reicht mir? Du weißt, was ich damals verlangt habe, wieso sollte sich das jetzt geändert haben?"

"Vielleicht, weil du es mir gesagt hast? Außerdem hast du für sowas 'ne Freundin."

"Schon, aber das heißt ja nicht, dass ich dich nicht auch haben kann", grinste er.

"Doch, doch eigentlich schon", versuchte Poline zu erklären. "Mal im Ernst, Vince. Was stimmt nicht mit dir? Du könntest mich einfach ge..."

Sie hielt für einen Augenblick inne und dachte darüber nach, aus welchem Grund Vincent sie nicht einfach in Ruhe lassen konnte. Plötzlich musste sie selbst grinsen.

"Oh mein Gott, du willst Rache. Das ist das einzige, worum es hier geht. Du kannst es nicht ertragen, dass ich dich in den Knast gebracht habe. Und dann bin ich auch noch eine Frau! Dein Ego kommt damit ja mal gar nicht klar."

"Halt die Klappe", schrie Vincent plötzlich und schubste sie, sodass sie rückwärts auf's Bett fiel.

Ohne zu zögern lehnte er sich über sie und hielt sie fest.

"Lass mich los", rief sie und versuchte um sich zu schlagen, doch er war stärker als sie.

Mit einem Knie hielt er ihre Beine unter Kontrolle, weshalb ihr Versuch ihn zu treten ebenfalls scheiterte. Doch sie gab nicht auf und versuchte immer wieder ihn von sich herunter zu stoßen.

"Ein bisschen widerspenstig. Ich mag das", grinste er.

"Dann wirst du mich lieben", zischte Poline und spuckte ihm ins Gesicht.

Instinktiv griff er sich auf die Stelle, die sie getroffen hatte, woraufhin sie ihn mit ihrer nun freien Hand fest schlug. Doch er ließ sich davon nicht beeindrucken und schlug einfach zurück.

In ihrer Rangelei merkten sie nicht, wie jemand zur Tür hereinkam und langsam auf sie zu lief.

"Komm schon, gibt einfach auf. Sieh's ein, Poline: Du kannst nicht gewinnen. Ich bin...", sein Atem stockte und er stoppte mitten im Satz als ihm unerwartet eine Pistole an die Schläfe gehalten wurde.

Forbidden Attraction [Old Version]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt