Kapitel 41: Abschlussfeier

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"Wie, weg?", fragte Harry, bevor seine Freundin sich über Polines Ausbruch aufregen konnte.

"Ich wollte euch nichts sagen, damit es mir leichter fallen würde, zu gehen, aber ich verlasse die Schule. Ich ziehe weg."

"Und das wolltest du uns verheimlichen?"

"Wann hätte ich euch das denn sagen sollen? Hier wird sich doch die ganze Zeit nur gestritten und die Stimmung ist seit Tagen im Keller. Außerdem reden die beiden ja sowieso nicht mit mir, also wieso es erzählen?"

"Also wolltest du einfach verschwinden und schon wieder lügen?", fragte Amber. "Langsam glaub ich, du hast gar nichts gelernt. Wie oft soll ich noch erklären, dass es mich nicht interessiert, was du machst. Du sollst nur verdammt noch mal aufhören, zu lügen! Wenn wir wieder befreundet sein wollen, muss ich wissen, dass du das nicht mehr tust. Aber anscheinend kann man dir ja wirklich nicht trauen."

"Du hast doch gesagt, dass du nichts mehr mit mir zu tun haben willst. Nur deswegen habe ich nichts zu dir gesagt", meinte Poline.

"Das habe ich zwar gesagt, aber...Man, du bist doch...Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Denkst du wirklich, dass du weggehst, wäre mir egal?"

Poline nickte zögerlich. "Ich meine, nach allem, was war."

Amber schüttelte fassungslos den Kopf. "Du hast sie nicht mehr alle, wirklich. Dass du weggehst und wir uns vielleicht nie wieder sehen werden, interessiert mich doch. Wie kannst du nur denken, dass mir das wirklich egal wäre?"

"Ich weiß auch nicht. Ich dachte wirklich, du möchtest nie wieder etwas mit mir zu tun haben."

"Okay, tut mir wirklich leid, diesen sentimentalen Moment zerstören zu müssen, aber wir wissen alle, dass ihr euch am besten in die Arme fallen solltet, damit alles wieder gut ist und Poline uns endlich erzählen kann, was zum Fick sie damit meint, dass sie ab morgen weg ist", rief Harry aufgebracht.

"Ich weiß, das wird euch nicht gefallen, aber ich kann euch nichts genaueres sagen. Ich schreibe euch, sobald ich angekommen bin. Alles andere bleibt geheim."

Die ganze Gruppe war nun verwirrt. Wohin wollte Poline und wieso konnte sie niemandem sagen, was sie vorhatte?

"Leute, ich weiß, nach allem, was passiert ist, ist das nicht einfach, aber ihr müsst mir vertrauen. Ihr werdet alles erfahren, sobald der richtige Zeitpunkt gekommen ist. Bis dahin wäre es schön, wenn wir uns einfach wieder halbwegs normal verstehen und meinen letzten Schultag morgen zusammen genießen."

Wirklich überzeugt waren die anderen nicht, doch wenn Poline dieses Mal wirklich die Wahrheit sagte, würde der morgige Tag ihr letzter zusammen sein. Es wäre schön, diesen in Frieden verbringen zu können.

"Das wäre toll", sagte schließlich Anne.

Nach und nach stimmten die anderen mit ein und selbst Tess, die eigentlich unglaublich wütend war, gab ihr okay.

"Wollen wir uns dann nicht später treffen? So eine Art Abschlussfeier", schlug Lillian vor.

"Klar. Ich kann aber nur bis...19 Uhr. Danach habe ich noch was zu erledigen", meinte Poline und irgendwie wusste jeder, dass sie damit James meinte.

Während Poline also eine schöne Zeit mit ihren Freunden verbrachte, bereitete James sich auf den Abend mit Poline vor. Er ging davon aus, dass dieser wie geplant um 18 Uhr starten würde, denn er hatte Polines Nachricht zur Verspätung noch nicht bekommen.

Als es klingelte rechnete er deshalb damit, dass Poline vor der Tür stand und öffnete ihr. Doch plötzlich wurde er von vier starken Händen gepackt und zurück in seine Wohnung geschleppt. Sie warfen ihn auf sein Sofa und bedeuteten ihm, dort sitzen zu bleiben.

Forbidden Attraction [Old Version]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt