Stimmungswechsel

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Weit genug von den beiden entfernt, bleibt Alexander stehen. „Wann sollen wir sie einweihen." Gleich mit der Tür ins Haus? Okay! Alucard verschränkt die Arme und verzieht leicht das Gesicht. „Am besten so schnell wie möglich. Ansonsten werden einige Dinge komisch erscheinen und ihr Vertrauen... Menschen haben im generellen ein Problem damit anderen Menschen zu vertrauen wenn sie ihnen lange irgendwelche Geheimnisse vorenthalten haben. Sollte bei ihr nicht anders sein." Haben sie gerade eine friedliche Konversation? Ja, aber auch nur weil Emmy der Grund ist. „Stellt sich die Frage wie und wann genau." Wobei beide der Männer für ‚Jetzt' sind, obwohl sie kein richtiges Band zu ihr haben aufbauen können. „Meinst du sie ist bereit dafür?" Der Pater sieht zu Emmy, die sich scheinbar ein wenig mit Renaldo unterhalten kann. „Ich weiß es nicht. Ich weiß nicht einmal wie alt sie ist, geschweige denn wo sie eigentlich herkommt oder ob sie schon eine Ahnung hat dass so etwas wie du eigentlich existieren könnte." Ein leicht entgeisterter Blick trifft den Pater, ehe auch Alucard zu ihnen sieht. „Lassen wir ihr noch zwei Tage. Bis dahin kann sie sich an uns gewöhnen und... Vielleicht vertraut sie uns so sehr, dass sie uns ohne eine Demonstration glaubt." Von der Idee nicht wirklich begeistert, sieht er Alucard kurz an und widmet sich dann wieder Emmy, die nun scheinbar ein wenig auftaut. Zumindest lächelt sie ein wenig ehrlicher als vorher und selbst Renaldo scheint sich zu entspannen. Bleibt ihnen etwas anderes übrig? Nicht wirklich „Ah, das ist also Eure Seelenverwandte." Im Gegensatz zu Alucard, der sie schon gehört hatte, schreckt Anderson überrascht zusammen und dreht seinen Kopf zu Yumiko und Heinkel die einfach nur extrem neugierig auf die Frau waren, die er so angepriesen hat und weswegen er mehr Emotionen zeigte als bei ihnen beiden. Das Schnalzen der Zunge lässt ihre Mundwinkel jedoch ein wenig heruntergehen. „Zumindest 50%.", erwidert er und seufzt. Der schwarzhaarige zuckt nur mit den Schultern und verzieht das Gesicht. „Meint Ihr ich hab mir das ausgesucht?" Heinkels Mund klappt leicht auf. „Pater Anderson... sagt mir nicht, dass dieser-" „Heinkel, beruhig dich. Denk an den Besuch, sie weiß noch nichts von allem." Sie presst die Lippen aufeinander und wirft dem Urvampir Todesblicke zu, die ihn weniger nicht interessieren könnten. Aber zumindest wissen die beiden nun, wie Renaldo, warum Alucard unbedingt mit hier her sollte. Gezwungen wendet sie sich von dem schwarzhaarigen ab und sieht zu Emmy. „Aber wenigstens scheint sie sich auf anhieb gut mit dem Erzbischof zu verstehen." Anderson klärt kurz auf wie sie sich eigentlich verhalten hat als sie das erste Mal aufeinandergetroffen sind und wie zurückhaltend sie war. Nun aber scheint sie sich wirklich immer besser mit ihm zu verstehen und hin und wieder kann er sogar das Lachen hören. „Hoffentlich wird sie das alles annehmen. Ein normaler Mensch der noch nichts damit zu tun hatte... das wird interessant." Alucard schnaubt nur und verdreht die Augen. „Unterschätzt sie nicht. Wir kennen sie noch lange nicht so, wie sie eigentlich ist. Sie hat noch einige Seiten die noch keiner von uns kennt." Alexander sieht zu ihm. Ist das eine verdammte Warnung?!

Emmy legt sich kurz eine Hand auf den Mund und muss sich das direkte Lachen verkneifen. „Ich also, wie die Heldin die ich bin, schau meinen Oberarzt eiskalt an und sage, in meinem vollsten Ernst und in voller Überzeugung dass ich nicht falsch liegen kann: ‚Der druckt falsch herum.' Die Blicke, Erzbischof Renaldo. Die Blicke waren göttlich!" Der alte Mann schmunzelt und schüttelt dann leicht amüsiert den Kopf. „Miss Ingray, Sie sind schon eine Nummer für sich." Nach anfänglichen Problemen hat sich das Kommunikationsproblem relativ schnell gelegt, da die junge Frau sich kurz in ihren Arbeitsmodus versetzt hat. Bedeutet, dass sie ihre eigene Zurückhaltung überwunden und mit einem Gesprächsthema eingestiegen ist, welchem er aber zugestimmt hat. Nach einer kurzen Geschichte wie Alexander sich in seiner Anfangszeit hier in einem Klo eingesperrt haben soll, war sie an der Reihe. Die Geschichte war der Grund warum Alucard auch immer wieder hingehört hat, denn das wird er ihm unter die Nase reiben wenn der Pater ihn nerven sollte. „Ich würde mich nicht als Nummer bezeichnen. Eher als Buchstabensuppe! Keine Ahnung was man erwarten soll, aber wenn sich etwas gebildet hat, dann ist man erstaunt." Das muss er jetzt nicht so ganz verstehen, oder? Dennoch ist ihm die junge Frau sympathisch auch wenn er nicht genau spezifizieren kann wieso. Sie wirkt vertrauenswürdig! Nett, liebenswert, ein wenig schusslig und vergesslich. Im generellen sehr unschuldig. „Erzbischof Renaldo?" Ihre Stimme ist ein wenig ernster geworden und so wird auch er ernst. „Ihr habt gemeint, dass es den Papst interessieren wird. Werden wir wirklich zu ihm gehen?" Ihre leichte Unsicherheit ist ja schon fast putzig! Ob sie aber wirklich zu dem Pater passen wird ist so eine Sache. Nicht dass sie ZU unschuldig ist, denn sie muss irgendwann mit dem Wissen umgehen was die beiden machen. „Es stimmt, Miss Ingray. Aber seien Sie unbesorgt, er ist wirklich ein netter Mann." Lächelnd nickt sie ihm zu und scheint ein wenig Selbstbewusstsein getankt zu haben. Nun kommen aber auch Alucard und Alexander zurück und deuten an weitergehen zu wollen. Zumindest Anderson tut dies. Alucard hingegen stellt sich direkt an Emmys Seite und blickt über sie hinweg warnend zu Renaldo, ehe er ihr eine Hand auf die Schulter legt. „Alles in Ordnung?" Emmy hat von allem keine Ahnung und sieht nur entspannt lächelnd zu ihm hoch. „Klar! Ein wenig nervös wegen dem Papst und vielleicht hätte ich mehr essen sollen, aber lass mich kurz was trinken und es geht dem Kreislauf wieder gut!" Sie warten noch kurz bis sie etwas getrunken hat, ehe sie sich auf den Weg machen um doch tatsächlich dem Kerl gegenüber zu treten, der das Oberhaupt der christlichen Kirche darstellt. Währenddessen wird sie auch Yumiko und Heinkel vorgestellt und selbst Makube lässt sich schnell blicken. Der ist aber genau so schnell wieder weg, da er nicht länger als nötig in Alucards Gesellschaft sein möchte. Die beiden Frauen bleiben da um für ein wenig Sicherheit zu sorgen und spalten Emmy sogar ein wenig von Alucard ab, der das alles andere als amüsant findet! Im Gegensatz zu Alexander.

A soul for twoWhere stories live. Discover now