Diego

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Einen Tag. Nur einen Tag lang! Wieso kann er Emmy nicht davon überzeugen dass ein Tag Ruhe jetzt nicht wirklich schaden würde? Vor allem mit den Fortschritten die sie schon hinter sich hat. Aber wenn sie es nicht freiwillig tut, dann muss er wohl andere Methoden einsetzen. „Die Kinder wollten dich schon so lange einmal treffen, wir können ja am Nachmittag noch trainieren!" Alexander sieht die junge Frau mit einem Lächeln an welches auch gleichzeitig etwas bittendes hat. Außerdem stimmt es ja. Die Kinder und auch die Schwestern wollen sie schon lange einmal kennen lernen und wenn sie schon hier ist, sollte das doch kein Problem sein. Emilia sieht von ihrem Frühstück auf und mustert ihn kurz. Wirklich etwas dagegen sagen kann sie nicht, da es an sich ein gutes Timing ist. Immerhin ist sie schon hier und wenn es nicht zu lange dauert, sollte es funktionieren. „Lass mich den beiden kurz sagen dass wir es auf Nachmittag verschieben. Fährst du?" Der Pater nickt zufrieden und trinkt seinen Kaffee. Wenigstens ist das schon einmal vollbracht. Nach den Kindern kann er noch weitere Ausreden erfinden wieso sie jetzt nicht trainieren können. „Natürlich fahre ich. Außer du weißt den Weg und kannst hier einen Wagen abschwatzen?" Amüsiert schmunzelnd schüttelt sie den Kopf und holt ihr Handy raus, um die Nachricht an Yumi und Heinkel weiterzugeben. Der Gruppenchat ist dahin eigentlich perfekt den sie kreiert haben. Dann sieht sie etwas, was sie irritiert den Kopf schief legen lässt. „Kennst du die Nummer?", fragt sie und hält Alex ihr Handy hin. Dieser hat einen Verdacht, holt sein eigenes Handy raus und vergleicht die Nummern. Als wäre er fertig mit der Welt, lässt er seinen Kopf hängen. „Das ist die Nummer vom Papst. Aber- WIESO HAT ER DICH ANGERUFEN?! Woher hat er die Nummer?" Die junge Frau sieht auf die Nummer, dann zu Alex, dann wieder auf die Nummer. „Huh... wir werdens rausfinden." Ein wenig perplex sieht er dabei zu, wie sie auf die Nummer tippt und das Handy an ihr Ohr hält. „D-Du rufst ihn- Wieso rufst du ihn an?! Er-" „Hallo! Hier Emmy!" Denn es wurde schon abgehoben. „Ah, Emmy! Wunderbar. Ich war mir nicht sicher und wollte die Nummer noch einmal überprüft haben!" Die junge Frau runzelt die Stirn und ist sprachlos. „Emmy? Bist du noch da?" Er klingt besorgt. „I-Ich... uhm... warum habt Ihr nicht einfach nach meiner Nummer gefragt?" Ein Schnauben ist zu hören. Es klingt schon fast entrüstet. „Weil ich keine Frau nach einer Nummer frage die in einer Beziehung ist!" In ihrem Kopf rattert es und sie räuspert sich. „Wenn ich das so erwähnen darf... was bringt Euch eine Nummer von einer Frau wenn Ihr erstens nicht auf Frauen steht und zweitens selbst in einer Beziehung seid?" Stille. Im nächsten Moment fangen beide plötzlich zu Lachen an, was Alex nun ein wenig besorgt werden lässt. Was bei allen neun Erzengeln beobachtet er hier gerade? „Ich werde dich gleich in die Gruppe reinpacken. Immerhin stimmt die Nummer auf jeden Fall! Bis später!" Und mit diesen Worten legt er auf.

Minimal irritiert lässt sie das Handy sinken. Sie hat nicht nur die Handynummer vom Papst, er steckt sie auch noch in irgendeine Gruppe rein. „Will ich wissen was das gerade war?", fragt Anderson und sieht sie abwartend an. „Ich- Ich hab selbst nicht einmal eine Ahnung! Aber er will mich in irgendeine Gruppe reintun... weißt du was er meint?" Gruppe? In was für eine- „Oh, klar. Die Iskariotgruppe. Whatsapp. Gruppenchat." Emmy sieht auf ihr Handy und blinzelt ein paar Mal. In wie vielen Gruppenchats ist sie jetzt noch? „Hellsing, Iskariot, die Mädels... okay." Sie klickt auf Whatsapp und sieht schon, dass sie von ihm zum Gruppenchat eingeladen wurde. Und eine andere Gruppe ist erschienen. „Und offensichtlich haben wir drei jetzt auch einen Gruppenchat...!" Nun selbst verwirrt, holt er sein Handy raus und checkt Whatsapp. Alucard hat tatsächlich eine Gruppe für sie drei gemacht und sie ‚Chaoten und Emmy' genannt. Er würde ja gern etwas dagegen sagen! Aber irgendwie passt das. „Dieser Vollidiot.", murmelt er leise, schmunzelt aber vor sich hin. Das sieht Emilia deutlich und freut sich innerlich, dass sich die beiden immer besser verstehen. Es ist schwierig bei dem einen zu sein wenn man weiß, dass der andere diesen eigentlich hasst. Aber die beiden kommen immer besser miteinander klar und sie ist stolz darauf. „Ich wasch schnell ab und gehe Zähneputzen, dann können wir los." Der Pater sieht vom Handy hoch, steckt es weg und schnappt sich mit einem frechen grinsen ihre Tasse. Für den Teller ist er aber zu langsam. „Du klaust mir das nicht schon wieder!" Emmy sieht ihn halb streng und halb amüsiert an, was ihn zu einem noch breiteren Grinsen bringt. „Sagst du jetzt. Aber pass in Zukunft auf." Während Emmy abwäscht, trocknet der Pater das Geschirr und stellt es wieder weg. Beide putzen sich die Zähne und kontrollieren alles, bevor sie durch den halben Vatikan gehen um zum Auto zu kommen zu welchem Alexander wohl 24/7 Zugang hat. „Ich bin so froh dass keiner von uns wie ein gestörter fährt.", gibt Alex von sich und startet den Motor. Emmy lacht und nickt. „Also ich habe mein Leben liebgewonnen! Klar würde ich Gas geben wenn wir fliehen müssten, aber sonst ist ruhig fahren dann doch so ein Ding das ich lieber habe." Da kann der Pater nur zustimmen und somit parkt er langsam aus, ehe er den Wagen wendet und an der Wache nach draußen fährt. Dennoch macht sich Emmy bereit für eine interessante Fahrt, denn Italien ist jetzt nicht die beste Sache für Leute mit einem normalen Fahrstil. Für viele zumindest. Sie würde nicht behaupten dass jeder hier wie ein verrückter herumfährt, aber teilweise gibt es Fahrstile die eher in ein Rennen passen würden, als auf einen normalen Asphalt und mit normaler Straßenverkehrsordnung. Es ist so oder so komisch auf dem Fahrersitz als Beifahrer zu sitzen, da hier alles auf der anderen Seite ist. Ein Grund, wieso sie hier eigentlich nicht gern fahren würde auch wenn sie die Chance hätte.

A soul for twoWhere stories live. Discover now