Trainingserfolge

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„Perfekt, sehr gut! Jetzt probier die reine Wandlung und dann haben wir es für heute!" Das Frühstück fand in der Stadt statt, eigentlich genau wie das Mittagessen. Gemeinsam haben Emilia und Alexander den gesamten Vormittag in Rom verbracht und Dinge besichtigt, die die junge Frau damals nicht ansehen konnte aufgrund von Zeit. Was Geld angeht, da kann Emmy ja ein wenig aushelfen. Scheinbar ist das nicht so wie bei Hellsing, aber endlich kann SIE etwas für ihn machen! Auch wenn es nur bezahlen ist. Jedes Mal hat er abgelehnt, jedes Mal gab es eine kleine Diskussion und jedes Mal hat er nachgegeben. Schlussendlich hat ein Blick gereicht und er hat nur die Augen verdreht. Ein wenig erschöpft, da das dass erste Mal ist dass sie sich wirklich intensiv mit dem Training und dem Wandeln beschäftigt, geht Emmy wieder in ihre menschliche Form zurück und setzt sich auf den Boden. Schweiß läuft ihr überall hinunter und leichte Kopfschmerzen haben sich eingestellt. Stolz, dass es so schnell so gut klappt, setzt sich Alexander neben sie und hält ihr eine Flasche mit einem Iso-Getränk hin. Sie braucht ein wenig mehr als nur Wasser, damit ihr Kreislauf nicht zusammenklappt. „Trink." Dankbar nimmt sie die Flasche entgegen und kippt sich die Hälfte runter, ehe sie sich ein wenig den Schweiß abwischt und sich an ihn lehnt. Einen Moment lang passiert nichts, doch dann runzelt sie die Stirn und blickt irritiert zu Alexander hoch. Dieser erwidert ihn verwirrt und weiß nicht so recht, was sie von ihm will. „Gibt es... ein Problem?" Erst selbst irritiert, schüttelt sie dann aber den Kopf. „Tut mir leid, von Alu hätte ich schon längst den Kommentar bekommen dass ich duschen gehen soll weil ich stinke. Es- Es war komisch dass ich von dir keinen bekommen habe! Aber du riechst das nicht so extrem." Er tut was? Anderson mustert sie für einen Augenblick, ehe sie einen überraschen Laut von sich gibt als er sie hochhebt und sie auf seinen Schoss setzt. „H-Hey! Was ist jetzt los?!" Ein wenig überfordert lässt Emmy es zu dass er seine Arme um ihren Bauch legt und sie noch ein wenig zu sich zieht. Sein Mund ist an ihrem Ohr und sie spürt seine Wärme an ihrem Rücken. „Unsensibler Bastard.", brummt er leise, bevor er ihr nur einen kurzen Kuss auf die rechte Halsseite gibt und sich wieder aufrichtet. „Wenn man trainiert dann schwitzt man, ist das nicht normal? Nur weil unser von und zu ‚ich-bin-ja-so-viel-besser-weil-ich-alles-kann' meint dass du stinkst weil du schwitzt bedeutet das noch lange nicht, dass er das Recht hat das auszusprechen. Und dann auch noch in so einem Ton!" Ein wenig entspannter legt sie den Kopf in den Nacken und sieht zu ihm hoch. „Man gewöhnt sich an vieles bei ihm, aber man lernt auch einiges! Also ganz so schlecht ist er nicht, okay?" Entgeistert sieht er nach unten. „Was hat er dir beigebracht außer den Fakt dass du ein wenig fordernder bist was das angeht was du willst?" Wo fängt sie da jetzt eigentlich an?

Während des Abkühlens gibt sie preis, was sie bis jetzt wirklich alles gelernt hat und bei wie vielen Dingen Alucard ihr eigentlich wirklich schon geholfen hat. An erster Stelle steht das Selbstbewusstsein, welches er extrem nach oben geschossen hat. Sie kann sich besser durchsetzen, und ist auch offener. Nicht nur was neue Leute angeht, sondern auch sagt sie einmal was sie denkt oder gibt einen Spruch von sich den sie normalerweise nur gedacht hätte. Emilia fängt auch an auf dumme Kommentare einzugehen und genau so dumme Kommentare von sich zu geben, unter anderem auch zweideutige Dinge bei denen sie sonst die Klappe halten würde. Sie fängt an aufzublühen und aus sich selbst herauszukommen! All das ist nur Alucards Verdienst, der sie in den positiven Dingen bestärkt und nicht zulässt, dass es negative Dinge gibt. Schlussendlich muss sich selbst der Pater eingestehen dass er keine schlechte Arbeit geleistet hat. Emmy wirkt schon fast wie ein normaler Teil der Gesellschaft und wenn man die Anfänge bedenkt, war das durchaus eine harte Arbeit. „Wie siehts aus... wir gehen zurück, duschen beide und dann gehen wir in die Abendmesse? Und danach würde ich dir einen Ort zeigen der in der Nacht einfach nur wunderschön anzusehen ist." Sie denkt kurz nach, schüttelt dann aber den Kopf. „Ich kann mit in die Messe, das ist kein Problem! Aber danach... ich glaube wir können froh sein wenn ich nicht schon beim Beten einschlafe. Ich wusste nicht dass das so extrem anstrengend ist!" Es ist verständlich, auch wenn Alex ein wenig enttäuscht ist. Aber er muss sich eben klar machen dass sie nun eigentlich zum ersten Mal so wirklich trainiert und dass das vielleicht so weitergehen wird bis sie wieder zurückkehrt. „Natürlich. Macht es dir etwas aus wenn ich ein wenig später ins Bett komme? Ich würde dann noch ein bisschen was erledigen." Als ob das ein Problem für sie wäre! Er hat immerhin noch ein eigenes Leben und sie wird sich da überhaupt nicht einmischen. Alex lässt zuerst sie duschen, ehe er sich selbst unter das laufende Wasser stellt und sich fertig macht. Auch er hat ein wenig geschwitzt, wenn auch nicht wegen dem Training. Nach dem Abtrocknen und Anziehen in dem kleinen Badezimmer nebenan, kehrt er in das Zimmer zurück und sieht schmunzelnd auf die junge Frau hinunter. Emmy liegt auf dem Bett und pennt schon. Offensichtlich scheint sie so etwas wirklich nicht gewohnt zu sein und ihr Körper hat schnell nachgegeben. Vorsichtig hebt er sie hoch, zieht die Decke unter ihr hervor und legt sie auf die Matratze, ehe er sie zudeckt. „Schlaf gut." Diesen geflüsterten Worten folgt ein leichter Kuss auf die Stirn, bevor er die Fenster schließt und die Jalousie langsam und leise runterlässt. Wenn sie den Schlaf braucht, wird er sie sicherlich nicht dazu zwingen wieder aufzustehen und an der Messe teilzunehmen. Soll sie schlafen und sich ausruhen, denn morgen wird sie auch wieder trainieren müssen. Dass man ihr aber keine direkte Ruhe geben kann, oder? Einfach nur einen Tag Pause, an dem sie etwas Richtiges unternehmen können!

A soul for twoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt