A soul for two

Wesensänderung

Lady Integra hat die Hände aneinander gelegt als würde sie beten und diese ruhen nun an ihrem Mund. „Ja, wir werden ihre Mutter noch anrufen. Sie wird wissen was zu tun ist. Immerhin ist das vererbt und es gibt keine Möglichkeit dass sie es NICHT weiß." Die Lady nickt leicht. „Das hoffe ich." Langsam lässt sie die Hände sinken und legt den Kopf in den Nacken, um zu Emmy hochsehen zu können. Diese aber senkt den Kopf und dreht ihn leicht auf die Seite. „Tut mir leid für die Mühe...", gibt sie von sich und Alucard räuspert sich, ehe sie das noch einmal per Gedanken an ihn weitergibt, sodass er das zur Lady sagen kann. Diese zieht eine Augenbraue hoch. „Wofür entschuldigst du dich? Ich hoffe nur dass deine Mutter einen guten Grund hat warum sie es dir noch nicht gesagt hat. Das ist alles." Erleichtert stupst sie die Lady mit ihrem Schnabel so vorsichtig an wie es geht und bekommt dafür eine Hand darauf gelegt. Trotzdem dass sie immer dachte dass ein Schnabel nicht viel fühlen kann, spürt sie die Wärme der Hand und jede kleine Feinheit. Die kleinen Laute lassen Integra leicht lächeln und ihre Hand geht von dem Schnabel zu dem kupferfarbenen Fell. Wie eine dieser Flauschedecken die es in manchen Läden im Angebot gibt. Emmy lässt es zu dass sie einmal um sie herum geht und sich alles ansieht, auch wenn es sich komisch anfühlt betrachtet zu werden als wäre man fast so etwas wie Deko. „Ruft jetzt auch jemand mal ihre Mutter an oder worauf wartet ihr?!" Integra verschränkt ein wenig die Arme und sieht vor allem aber Alucard an, der schon sein Handy rausholt. „Die Nummer, Dragâ?" Uff, die Handynummer ihrer Mutter weiß sie jetzt nicht auswendig... „Ich gebe dir die Nummer vom Haustelefon, die vom Handy... keine Ahnung!" Also gibt sie ihm diese Nummer und es braucht ein paar Momente, bis ihr kleiner Bruder abnimmt. „Pest." Bei dieser Begrüßung weiß Lucas schon genau wer es ist. „Ah, die Bohnenstange! Mit was kann ich behilflich sein, alter Mann?" Er fängt glatt an den kleinen Wicht zu mögen. „Deine Mutter. Ich brauche sie. Dringend." Da ist Lucas erst einmal baff, denn auch er weiß um die eigentlich nicht vorhandene Sympathie zu seiner Mutter. „Uhm... klar. Warte kurz." Er scheint irgendwo hinzugehen, ehe Gemurmel zu hören ist und schon ist ein leicht unhöfliches: „Ja.", zu hören. „Es geht um ihre Tochter." Emmy schnaubt kurz da es klingt als wäre sie tot! „Was ist mit ihr? Alles in Ordnung?!" Man hört die Sorge und die junge Frau hört das durch ihr verbessertes Gehör ebenfalls. „Alles gut, Mama!" Zu spät fällt ihr ein, dass sie sie nicht hören kann. Stille. „Hallo?" Alucard will sichergehen dass sie noch in der Leitung ist und runzelt leicht die Stirn. „Sie hat sich gewandelt. Ich bin sofort da! Ihr seid im Anwesen, oder? Kein Wort zu NIEMANDEM!" Eine Sekunde später hat sie aufgelegt und der Urvampir sieht zu Emmy. „Deine Mutter scheint zu wissen um was es geht. Sie ist auf dem Weg."

„Das ist so COOL!" Auch Seras und die Söldner haben herausgefunden was passiert ist und die blondhaarige Draculina sitzt nun auf Emmys Rücken. Zum ersten Mal fühlt sie sich größer als ihr Meister und das ist schon etwas besonderes für sie. Emilia trägt zum Zeitvertreib den ein oder anderen ein wenig herum und probiert sich an anderen Geschwindigkeiten aus. Während es also für die einen ein gutes Unterhaltungsprogramm ist auf einer fast ausgestorbenen Spezies zu reiten, ist es für die junge Frau mehr ein Training für ihre Koordination und um das alles irgendwie gebacken zu bekommen. Vier Beine unter einen Hut zu bekommen ist schwierig, besonders wenn man teils mit zwei schon überfordert ist. Vorsichtig geht Emmy in die Knie und legt sich hin, sodass Seras unbeschadet wieder nach unten kommt und bleibt erst einmal liegen. Wie lange ihre Mutter wohl noch braucht? Sie macht sich Sorgen was wohl in Zukunft mit ihr passieren wird. Eine fast ausgestorbene Spezies die einfach so auftaucht? Solang es nicht an die Öffentlichkeit gerät, sollte sie bei Hellsing und Iskariot eigentlich in Sicherheit sein. Ein vogelähnlicher Schrei lässt sie ihren Kopf heben und in die Richtung sehen aus welcher er kam. Zwar kommt eine gewisse Unsicherheit auf, aber irgendetwas in ihrem Inneren sagt ihr, dass das nichts böses ist. Trotzdem steht sie auf und stellt sich aufrecht hin, um im schlimmsten Falle ein wenig bedrohlicher zu wirken. Auch Alucard hat es mitbekommen und stellt sich neben sie. Seras ist ebenfalls an ihrer Seite, was Emmy beruhigt. Sie ist nicht allein. In einiger Entfernung aber kann sie etwas ausmachen, was bei ihr einen Schalter im Kopf kippen lässt. Ohne auf die anderen zu achten, sprintet sie mit einem Mal los und auf die Gestalt zu, die nun sehr schnell wiederum auf sie zukommt. „Emmy!" „Mama!" Fast automatisch wusste sie, dass das Wesen, der zweite Averam, ihre Mutter ist. Sie werden langsamer und sie bleibt stehen, während ihre Mutter ein wenig um sie herumtänzelt und schlussendlich vor ihr stehen bleibt. Im Gegensatz zu ihr hat sie ein bräunliches Fell, ganz nach ihrer normalen Haarfarbe und auch die Mähne ist länger, da sie einfach längere Haare hat. Die Augen besitzen das grün-braun und der Schnabel hat ein wenig mehr orange in sich. Dennoch kann Emmy zum ersten Mal sehen was die anderen wohl sehen und sie ist beeindruckt. „Emmy-Schatz. Es tut mir leid dass ich es dir nicht gesagt habe. Aber... wir sind eine Spezies die eben fast ausgestorben ist und ich will nicht dass du in falsche Hände gerätst. Du bist ein Averam, ein Wesen-" „Ich weiß, Alucard hat es mir schon erzählt." Emilia schnaubt und nickt, ehe sie zum Anwesen sieht. „Ich denke, wir haben im generellen ziemlich große Aufklärungsarbeit zu leisten. Auch was Alucard und Alexander angeht. Und das Anwesen. Vertrau mir wenn ich sage, dass die Leute dort tagtäglich mit übernatürlichen Wesen zu tun haben." Ihre Mutter schnaubt und tritt ein wenig unsicher mit den Vorderpfoten auf. Auch ihr Schweif zuckt hin und her. Der bewölkte Himmel lässt nur langsam die Sonne heraus. Nach einem kurzen Moment des Nachdenkens nickt sie aber und Emmy bringt sie zum Anwesen zurück.