Sternenhimmel

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Die Führung war der Wahnsinn und auch das Kamelreiten danach hatte ein mehr als unterhaltsames Ende. Man muss sich richtiggehend auf den Rücken des Tieres legen wenn es sich hinlegt damit man absteigen kann. Wobei Emmy ein wenig verwirrt war als die Tiere da waren, denn soweit sie weiß sind einhöckrige eigentlich Dromedare! Aber sie beschwert sich überhaupt nicht. Ein wenig anders als ein Pferd zu reiten sind sie schon, aber man gewöhnt sich relativ schnell an das sehr gemütliche wackeln des Tieres unter sich. Aber zurück zum etwas anderen Abgang! Die Frau, in den Augen Emmys eindeutig eine Karen da sie sich immer und über alles beschwert hatte, hat sich eben nicht an die Anleitung gehalten was man machen muss wenn sich das Dromedar hinlegt und zuerst vorn in die Knie geht. Ihr Abgang war schnell, aber genau so spektakulär und jeder hat mindestens hämisch gegrinst als sie im Sand aufgekommen ist. Mord und Totschlag hat sie gebrüllt, aber das war den anderen relativ egal. Wer beschwert sich bitte schön über die Hitze in einer Wüste? Jetzt mal ganz ehrlich. Zu viel Staub in der Pyramide hier, sie hat eine Spinne gesehen da... Wäre sie nicht gewesen, wäre es sogar relativ entspannt gewesen. Aber das war dann doch so ein wenig Genugtuung für das Ende der Führung und der heute geplanten Aktion. Die junge Frau sieht sich noch bei ein paar Ständen um, ehe sie sich ein Taxi ruft um zurück in das Hotel zu fahren. Mittagessen gab es schon, aber auf eine kurze Nachfrage hin kann man ihr noch ein paar Dinge aus der Küche besorgen welche sie dankbar annimmt. Zurück im Zimmer und zum Glück nun satt bemerkt sie, dass sie sich vielleicht vorher mit Sonnencreme eingeschmiert hat! Diese hat aber nicht viel geholfen. Sonnenbrand. Und was für einer! ‚Wer mich jetzt von einem Krebs unterscheiden kann, der bekommt 100 Punkte!' Das ist die Nachricht, die sie an alle drei Männer schickt, ehe sie kalt duscht und nach dem Duschen aus mehr Aloe-Vera Aftersun besteht als Mensch. Hoffentlich wird das nicht schlimm, hoffentlich wird das nicht schlimm! Alexander drückt sofort sein Bedauern aus und fragt, ob sie genug Creme hätte um ein wenig entgegen zu wirken. Sie schickt ihm ein Selfie, auf dem er wirklich nur noch Creme erkennt. ‚Ich wusste nicht dass es Schneemänner in der Wüste gibt!' Aufgrund dieser Reaktion verdreht sie erst einmal die Augen, bevor sie trotzdem Schmunzeln muss. Er ist so viel älter als sie und trotzdem hat sie das Gefühl, dass er manchmal ein paar Jahre jünger ist als Emmy. ‚Ein bisschen mehr Mitleid! :( ' Daraufhin schickt ihr Alex ein GIF mit einem leicht trauernden Pikachu. Sie weiß nicht ob es daran liegt dass er eigentlich nicht mit dem Handy umgehen sollte so alt wie er ist, oder ob er sie gerade verarschen will. Spontan geht sie auf letzteres über, denn immerhin weiß er wie man ein GIF einzusetzen hat. Für den restlichen Tag ruht sie sich aber noch aus und cremt sich immer wieder ein, damit der Sonnenbrand vielleicht doch nicht so schlimm wird.

„Es ist traurig dass ich dich eher ausmachen konnte als einen einfachen Menschen." Alucard drückt dem Vampir die Pistole an die Stirn und sieht ihn gelangweilt an. Er hat sich vielleicht ein wenig gewehrt, aber nicht mehr als ein Fisch, der sich zappelnd versucht aus dem Netz zu befreien. Während der Vampir sich einen Ausweg sucht wie Alucard ihn NICHT tötet, kramt dieser schon im Gedächtnis seines Gegenübers herum und findet schnell weitere Namen die ihn zu denen führen werden die ebenfalls in dieser neuen aufständischen Gruppe sein sollen. Ein Schuss knallt durch das verlassene Haus in welchem er sie ausgemacht und geweckt hatte. Wenigstens den Anführer hatte er auslöschen können. Mal sehen wie schnell die anderen ihm folgen werden. Kurz sieht er auf sein Handy und lächelt leicht. Hat da jemand einen Sonnenbrand? Doch schnell gehen die Mundwinkel wieder runter als er sich daran erinnert warum er abgehauen ist. Nachdenklich steckt er das Handy wieder weg und geht aus dem Haus. Ob es wohl wirklich an der Zeit wäre mit ihr zu reden? Mit ihr über das Problem zu reden und sie nicht als eines zu betrachten? Nein, er betrachtet sie nicht als ein Problem. ER ist das Problem und das ist er sich ja eigentlich bewusst. Er wird Kontakt zu ihr aufnehmen wenn sie wieder in Großbritannien ist. Dank Lady Integra hätte er theoretisch ihre Adresse die wirklich das Wohnhaus ist, vor welchem er sie gesehen hatte. Vor drei Wochen hat das alles angefangen und zwei Wochen lang war er nur auf der Suche und ist ihr hinterher. Wer hätte gedacht dass es so enden würde? Er sicherlich nicht. Sie sicherlich auch nicht, wenn man bedenkt dass sie nun Iskariots und Hellsings stärksten Vertretern vorgestellt wurde. Trotz allem muss er immer noch bei ihrer Drohung schmunzeln. Bis zehn zählen... das wird er sich auf jeden Fall merken. Ein leichtes Kopfschütteln bringt ihn wieder in das hier und jetzt und er macht sich auf den Weg um die restlichen Wesen dieses Aufstandes niederzureißen. Etwas, was wirklich nötig ist wenn man die Neuigkeiten bedenkt die er in dem Kopf des Vampirs gefunden hat der nun perfekt zu der Inneneinrichtung dieses Hauses passt. Scheinbar plant man den Sturz eines wichtigen Politikers in nächster Zeit, doch er wird zuvor alles auslöschen was eine Gefahr darstellt. Alucard verschwindet im Schatten und lässt Baskerville frei, der sich auf die Suche nach einem der anderen macht dessen Standort aber bekannt ist. So ist das alles geklärt bevor der nächste Tag beginnt und diese Menschen wissen gar nichts von ihrer Bedrohung. Es ist wirklich faszinierend wie ahnungslos sie sind und wie sehr man sich der Illusion der Sicherheit hingeben kann wenn man unwissend ist. Was sie wohl sagen würden wenn sie wüssten wer sie vor solchen Gefahren rettet und wer ihnen auch teilweise ihre friedlichen Leben gibt die sie führen können? Aber man sollte manche lieber im Ungewissen bleiben lassen, sodass die Reaktion nicht so komisch wird.

A soul for twoWhere stories live. Discover now