Endlich in Sicherheit

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Schlussendlich lässt sich Emmy einfach nur gegen ihn fallen und schließt die Augen. „Ist... Ist es vorbei?" Sanft streicht er ihr über die fettigen Haare und nickt. „Es ist vorbei. Wie willst du es machen? Soll ich die anderen auch noch befreien?" Sofort krallt sie sich in seinen Mantel ein und presst ihr Gesicht an seine Brust. Scheinbar soll er nicht gehen. „Polizei?" Ein leicht amüsiertes schnauben. „Korrupt, die unterstützen den Ort auch noch." Klar, Emmy will dass den anderen auch noch geholfen wird! Aber sie will nicht allein sein. Nicht nach den Tagen da unten. Das reicht ihr schon um als kleine Hölle vorzukommen. „Ich hätte einen Deal für dich, okay? Du wartest hier mit Baskerville und ich befrei den Rest." Als würde er mit einem Kind oder einem verletzten Tier reden, so ist seine Stimme sanft, leise und vor allem auch langsam. Vorsichtig sieht sie zu ihm hoch. „Baskerville?" Wer soll das schon wieder sein? Sie krallt sich erneut in seinen Mantel als aus dem Boden mit einem Mal etwas kommt dass sie höchstens mit einer wolfsähnlichen Gestalt beschreiben kann. „Das ist Baskerville, mein Dämon. Er wird dir nichts tun, dich beschützen und dir so lange Gesellschaft leisten bis ich wieder da bin. Sollte nicht zu lange dauern. Was er hört und sieht, das höre und sehe auch ich, also bin ich an sich immer bei dir." Während sie noch ein wenig skeptisch zu dem Höllenhund sieht, tritt Alucard einen Schritt zurück und verschwindet im Schatten bevor sie noch etwas machen kann. Emmy fällt fast vornüber, kann sich an der gegenüberliegenden Wand allerdings abstützen und sinkt langsam auf die Knie. Jetzt erst bekommt sie die frische Luft mit und zieht sie tief ein, ehe sie sie wieder ausstößt und sich gegen die Wand lehnt. Baskerville weiß wie es um sie gestanden hat und setzt sich neben sie, ehe er ihr seine Schnauze an die dreckige Wange legt. Die junge Frau sieht ihn nur müde an, ehe sie plötzlich anfängt zu weinen und sich in dem manifesten Teil seines Körpers vergräbt. Unterbezahlt. Dafür wird er eindeutig unterbezahlt! Dennoch muss er es zulassen und achtet nur darauf dass niemand in die Gasse kommt der auch nur ansatzweise so aussieht als ob diese Person ihr schaden wolle. Irgendwann gewöhnt er sich allerdings an die weinende Frau und entspannt sich ein wenig. Auch sie beruhigt sich langsam aber sicher ein bisschen, was Baskerville dann trotzdem recht kommt. Denn auch wenn Alucard sich beeilt sie zu befreien und unbemerkt aus dem Keller zu bringen, es braucht seine Zeit. Langsam setzt sich Emmy wieder richtig hin und wischt sich die Tränen aus den Augen. Sie schnaubt sogar leicht amüsiert und sieht ihn leicht lächelnd an. „Das kommt dir genau so komisch vor wie mir, glaub mir." Ein Dämon. Da ist ein Dämon der sie beschützt und Alucard der Vampir, der sie irgendwie hatte im Boden verschwinden und hier wieder auftauchen lassen, ist gerade dabei die anderen Menschen zu retten. Spätestens jetzt glaubt sie an alles was gesagt wurde und weiß im Moment überhaupt nicht was sie davon halten soll.

„Schön dass ihr zwei euch so gut versteht." Alucard tritt aus dem Schatten nachdem der letzte Mensch sicher auf die Straße gebracht wurde und schon springt Emmy auf. Doch ihr Kreislauf lässt diese schnelle Bewegung nicht ganz zu und bevor sie zu Boden sinkt, hat der Urvampir sie schon aufgefangen. „Ganz ruhig. Es ist alles vorbei, in Ordnung? Wir machen folgenden Plan. Ich bring dich kurz vor das Hotel und du gehst rein. Da werden sie dich erst einmal überrennen und die Polizei wird gerufen, aber ich bin immer bei dir." Nachdem er sie aufgestellt hat, sieht sie ihn skeptisch an. „Ist das nicht auffällig wenn ich mit einer Fledermaus rumrenne?" Das leise Lachen erklingt durch die Gasse und er legt ihr eine Hand auf den Kopf. „Erst gerettet worden und dann schon zu Scherzen aufgelegt. So schlimm kann es dir gar nicht ergangen sein!" Doch schnell wird er wieder ernst und schüttelt den Kopf. „Aber nein. Erinnerst du dich noch wie ich dich hier rausgebracht habe? Wir sind im Boden versunken. Eine meiner Fähigkeiten ist das Manipulieren von Schatten. Ich kann in deinen Schatten steigen und du würdest nicht einmal auffallen. Ich kann dich jederzeit reinziehen oder herauskommen wenn ich gebraucht werde. Es ist bekannt geworden dass du abgängig bist und ich kann dich nicht einfach so in dein Hotelzimmer bringen. Das ist... auffällig. Wenn das alles vorbei ist, dann kannst du dich ausruhen und endlich auch etwas essen, okay? Also gut. Die Aussage bei der Polizei wird auch die sein, dass du die gesamte Zeit einen Sack über deinen Kopf hattest. Trinken und Essen wurden dir gebracht, du kannst dich nur an einen Keller erinnern. Keine Details, die Korruption hier ist leider extrem hoch. Ansonsten bist du vielleicht wieder in großer Gefahr, obwohl du das im Moment eh bist." Emmy wirkt nicht wirklich begeistert. „Aufmunternd, Alucard! Das ist aufmunternd..." Er versucht hier ja nicht aufzumuntern, sondern Fakten klar zu stellen. „Du wirst wahrscheinlich auch medizinisch untersucht, aber ich bin immer bei dir. Egal was sie mit dir machen, ich bin da. Sag etwas und du hast deine Ruhe vor ihnen." Anstatt einer Antwort aber bekommt er nur eine Umarmung. Hat man sie einer Gehirnwäsche unterzogen, oder was ist los? Sie vertraut ihm ja wirklich zu 100%. Nicht dass er sich das nicht wünschen würde! Es ist nur komisch, das ist alles. „Danke. Du warst meine Rettung." Was soll er sonst sein, ein Flugzeug? „Kein Ding. Aber jetzt sollten wir uns aufmachen und das alles hinter uns bringen. Das wird noch eine lange Nacht." Nickend lässt sie ihn los und er zieht etwas aus seiner Tasche. „Ich glaube das gehört dir." Er hält ihr die kleine Umhängetasche die sie bei der Tour dabei gehabt hatte entgegen, welche sie dankbar entgegen nimmt. Auch sieht sie nach! Doch an sich fehlt nur das Bargeld und das war eh nicht viel. Sogar ihr Ausweis ist noch da und sie atmet erleichtert durch.

A soul for twoWhere stories live. Discover now