7 - Polaroid

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"Vielen Dank, dass Sie so kurzfristig Zeit gefunden haben." sprach Dean und hatte seine Hände nervös in seinen Hosentaschen vergruben.
Eigentlich wollte er nicht hier sein, doch der Winchester sah keine andere Möglichkeit.

Der Mann ihm gegenüber schenkte Dean ein ruhiges Lächeln. Er trug einen teuren Anzug und sein ganzes Auftreten wirkte seriös. "Herr Winchester... Wo haben Sie denn das Schmuckstückchen?"

"Es steht da vorne."
Bei diesen Worten schluckte Dean hart und zeigte dann schließlich auf die andere Seite des Parkplatzes, wo sein Chevy Impala stand. "1969, top Zustand."

Der Verkäufer schien interessiert zu sein und ging direkt auf den Wagen zu. Seine Hand ließ er über den polierten Lack der Motorhaube gleiten. "Warum wollen Sie verkaufen, Winchester."

Wollen war das falsche Wort. Dean Winchester liebte seinen Oldtimer. Für Nichts auf der Welt würde er den Wagen aufgeben. Doch die Drohung am Vortag ließ ihn nicht in Ruhe.
Auch wenn er aus dem Geschäft ausgestiegen war, forderte Crowley dennoch die 20.000€.
Eine Menge Geld, die nicht einmal berechtigt waren, denn Dean hatte den kriminellen Machenschaften ohne Schulden verlassen. Die angeforderten 20.000€ entstanden in dem Zusammenhang mit einem geplatzten Deal, wofür Dean nachträglich verantwortlich gemacht wurde.

"Ich muss mich von dem Impala aus persönlichen Gründen verabschieden." sprach Dean mit bedrückter Stimme und fügte noch hinzu: "Ich verkaufe ihn für 25.000€."
Dabei blieb der Winchester ernst und sah den Verkäufer prüfend an.

Der Mann im schicken Anzug überprüfte den Wagen. Er hörte sich den Klang des Motors an, schaute sich alles Wichtige an und notierte sich ein paar Informationen.
"Mehr als 15.500 werde ich dafür nicht zahlen können."

Dieses Angebot war absolut unverschämt. Der Impala war in diesem Zustand lockere 35.000€ wert. Das wussten beide anwesenden Männer. Dean erhoffte sich durch den vorgeschlagenen, niedrigen Preis einen schnellen Verkauf, doch 15.000 waren keineswegs verträglich.

"Ich gehe von meiner Preisvorstellung keinen Cent runter."
Dean versuchte dennoch höflich zu bleiben und sah den Verkäufer erwartungsvoll an.

Dieser ließ sich jedoch nicht beirren. "18 ist mein letztes Angebot. Mehr kann ich Ihnen nicht zahlen."

Daraufhin schüttelte Dean seinen Kopf. "Alles klar. Dann werd ich mich wohl verabschieden. Ich bekomme garantiert irgendwo anders ein deutlich, faireres Angebot."
Der Winchester ließ sich nichts Einreden und fuhr davon.
Jedoch suchte er kein weiteres Autohaus mehr auf, sondern parkte den Impala bei sich im Wohnhaus in der Tiefgarage.

Anstatt den Heimweg anzutreten, machte sich Dean auf in die andere Richtung. Nämlich zur Arbeit. Seine Schicht würde bald beginnen.

"Irgendwie muss ich mir unbedingt etwas einfallen lassen. Lange kann ich Crowley nicht aufschieben. Er wird kommen und sich das Geld holen wollen." dachte sich Dean und kratzte sich überfordert am Hinterkopf. "Zur Polizei kann ich auch nicht gehen, das bringt nur noch mehr Ärger. Ich will nicht riskieren, dass ich mit irgendwelchen schlimmen Konsequenzen zu rechnen habe. Crowley hat es angedroht. Verdammt, ey." fluchte er und kickte einen kleinen Stein kräftig nach vorne.

Im Laufe des Abends wurde Deans Befürchtung Wirklichkeit, als plötzlich Crowley mit zwei Handlangern vor ihm stand.

Mit einem fiesen Grinsen blieb der kleinere Mann vor Dean stehen. "Ich will mein Geld." sprach er bestimmend.

Der Winchester wollte keine Szene veranstalten. Immerhin war dies hier sein Arbeitsplatz und wollte seinen Arbeitsgeber nicht in dieses Problem mit rein ziehen.
"Ich habe es nicht."
Außerdem lag der Club an der Hauptstraße. Somit waren einige Menschen unterwegs.

Destiel: Unterm Blau-Rosa-Weißen Regenbogen. 🏳‍⚧Where stories live. Discover now