34 - endlich die Wahrheit?

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Nach Feierabend machte sich der Novak auf dem direkten Wege nach Hause, um seine Brüder zur Rede zu stellen. Er musste einfach wissen, ob Charlie tatsächlich Recht hatte und Dean während der Inhaftierung wirklich Briefe zu ihm schickte. Warum hätten Gabriel und Balthazar ihm die Briefe vorenthalten sollen? Dazu gab es in Castiel keinen Grund. Möglicherweise log Dean, möglicherweise trugen die Brüder die Schuld. Cas musste die Wahrheit erfahren und erhoffte sich Antworten bei seinen Brüdern.

 Innerlich stieg die Wut und Castiel betrat die Wohnung gefolgt von einem lautem zuknallen der Haustüre. "Gabriel! Balthazar! Was zur Höl-." rief er mit lauter Stimme in den Raum und stoppte mitten im Satz. Zu seiner Überraschung war niemand zu Hause. Genervt ließ sich Castiel auf dem Sofa nieder und atmete tief durch. Er ließ sich nach hinten gegen die Lehne fallen und machte für einen kleinen Moment die Augen zu. "Wo sind denn die Beiden hin?" fragte er sich.

Der Novak versuchte seine Brüder telefonisch zu erreichen, doch niemand reagierte. So wichtig war die Nachfrage nach Deans Briefen nun auch wieder nicht, zumindest kein Grund, seine Brüder auf dem Telefon zu terrorisieren.

Deshalb gab er sein Bestes, geduldig zu bleiben und wollte seine Gedanken nicht unnötig an Dean und mögliche Briefe verschwenden.  Sein Magen knurrte auf und der Schwarzhaarige begab sich auf den Weg in die Küche. Er öffnete den Kühlschrank - möglicherweise hatte Bathazar oder Gabriel bereits gekocht. Tatsächlich: Gut verpackt in Alufolie fand Castiel dort eine Auflaufform. Grinsend entnahm er Diese an sich und entfernte die Folie vom Geschirr. So richtig konnte Cas das Gericht nicht erkennen, sah jedoch aus wie ein Kartoffelgericht mit Brokkoli und Blumenkohl. Speck konnte er ebenfalls zwischen dem Gemüse erkennen.

"Riecht zumindest schon mal lecker!" stellte er fest und gab ein  Stück von dem Gericht auf einen separaten Teller. Den Rest verstaute er wieder im Kühlschrank und gab den Teller mit seiner Portion in die Mikrowelle zum Erhitzen.

Zwei Minuten später setzte sich der Novak erneut aufs Sofa und genoss neben einer Sitcom am Fernseher, sein Abendessen. Sein Gemüt hatte sich nun auch langsam wieder beruhigt und die innerliche Wut war nicht mehr present. Schnell aufbauende Aggressionen waren einer der Begleiterscheinungen seiner Testosteron-Zufuhr, jedoch war auch eine allgemeine Gelassenheit dem Hormon zu zuschreiben.

Castiel hörte den Schlüssel in der Haustüre umdrehen und erhob sichh von dem Sofa. Er stellte den leeren Teller auf dem kleinen Couchtisch ab und machte sich auf den Weg zu seinen Brüdern. Er wollte sie schließlich direkt mit den neuen Erkenntnissen konfrontieren: "Hey ihr Zwei. Sagt mal, ist es wahr, dass mir Dean -."

Er unterbrach seine Worte, als er die niedergeschlagenen Gesichter seiner Brüder sah: "Ist etwas passiert?"

"Ja, Cas... eh." fing Gabriel an und fuhr sich durch seine Haare. Er war ein wenig neben der Spur. "Du kennst ja Tante Naomi?"

Castiel zog augenblicklich seine Augenbrauen zusammen. "Du meinst unsere Tante Naomi, welche mir nach meinen Outing den Tod wünschte und mich übelst beschimpft und beleidigt hatte? Die Naomi?" Cas  verschränkte seine Arme und sah kopfschüttelnd zur Seite. "Ist sie etwa tot?"

"Cas!" ermahnte Balthazar. "Ich weiß, dass ihr eure Differenzen hattet. Sie war trotzdem unsere Tante und ja, sie ist heute Nachmittag gestorben. Sei ein bisschen respektvoller, bitte." sprach der Bruder nun etwas ruhiger.

"Das nenne  ich wohl Karma." dachte Castiel zum Glück nur gedanklich, verdrehte bei dem Gedanken jedoch seine Augen. Auch wenn er nicht so über den Tod eines Menschen denken sollte, für Naomi hatte Castiel nicht viel übrig gehabt und wusste ehrlicherweise auch nicht, wie er sich verhalten sollte. Er atmete tief durch und blickte seinen Brüdern in die Augen. Cas erkannte, dass der Verlust seinen Gegenübern nicht leicht fiel. 

Destiel: Unterm Blau-Rosa-Weißen Regenbogen. 🏳‍⚧Where stories live. Discover now