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,,Guten Tag Mr. Potter, was können wir für Sie tun?", fragte der Direktor von Gringotts.
,,Ich würde gerne einmal meine Dokumente einsehen. Einsehen, wer von mir Gold bekommt und wieviel mir ohne meines Wissens gestohlen wird", meinte Harry freundlich.
Der Kobold verbeugte sich und wies sie an, ihm zu folgen.
,,Nun Mr. Potter, da Dumbledore ihr Vormund ist, hat er so einige Ausgaben beantragt."
Der Direktor schob dem jungen Hufflepuff ein Pergament zu, mit allen Ausgaben und an wen sie gingen.
,,100 tausend Galleonen an den Orden, 200 tausend für die Jagd auf magische Wesen, 500 tausend für die Schule und 200 tausend an Dumbledore selbst", murmelte Harry vor sich hin.
,,Es wird sofort alles gestoppt!", forderte er und sah den Direktor durchdringend an. Keiner beraubte ihn einfach so des Goldes.
,,Wie der König befiehlt. Es werden sofort alle Zahlungen eingestellt."
,,Mr. Potter, sie sind noch nicht volljährig", meinte Severus neben ihm, welcher wieder in die Lehrerrolle geschlüpft war.

,,Ich bin König, Severus. Ich kann, auch wenn ich nicht volljährig bin. Außerdem darf Dumbledore sich nicht meines Goldes bemächtigen, ohne meine Zustimmung. Schließlich gehört das Gold nur mir und ist für meine Zukunft gedacht und nicht für die eines anderen. Zudem finanziere ich garantiert keine Jagten auf magische Wesen, unterstütze weder einen Orden noch schmeiße ich den Alten mein Gold in den Rachen. Das Gebäude, welches zurzeit als Schule verwendet wird, hört auf meinen Befehl. Sie braucht keine 500 tausend Galleonen, um aufrecht zu stehen. Ich finanziere sogesehen gerade alles, was in der Schule kaputt geht, dabei kann ich es mit nur einem Befehl wieder reparieren. Ich wette, der Alte finanziert sich damit seine Zitronendrops."
Severus musste sich ein Lachen verkneifen und begnügte sich mit einem Schmunzeln. Ja, das könnte gut sein.

Der Kobold nickte bestätigend bei der Erklärung.
,,Wir Kobolde sind dem König unterstellt und nicht dem Ministerium. Verlangt der König etwas, werden wir uns daran halten müssen."
Das erstaunte Severus ein wenig. Eigentlich ordnen sich die Kobolde niemandem unter.
,,Dumbledore soll nicht mehr an mein Verlies kommen. Ich will, dass dieses mit einem Blutschutzzauber versehen wird. Das Blut darf nicht älter als 5 Sekunden sein. Damit wird der Schlüssel, den Dumbledore hat, ungültig und kann die Tür nicht mehr öffnen."
Der Kobold nickte und setzte alles in Bewegung.
,,Griphook wird sie zu ihrem Verlies bringen und dort dann auch den Zauber in Kraft setzen. Soll das Selbe auch auf Ihrem Schulverlies erfolgen?"
Harry nickte, so würde der Alte auch nicht mehr da ran kommen.

Sie wurden von besagten Kobold abgeholt.
,,Guten Tag Sir. Griphook, wie geht es Ihnen?", fragte Harry freundlich und der Kobold lächelte ihm zu.
,,Guten Tag junger König, mir geht es ausgezeichnet und Ihnen?"
,,Wenn das mit dem Verlies geregelt ist, dann kann ich dem nur beipflichten."
,,Eine Frechheit, einen König seines Goldes zu berauben und dann auch noch solch eine Menge. Eingesperrt gehört dieser Mann."
Harry konnte der Schimpftirade nur zustimmen. Es war sein Gold und als Vormund hatte man dies nur zu verwalten und nicht für sich selbst zu beanspruchen. Sie stiegen in die Waggons und fuhren los. Leicht lehnte Harry sich an den Mann neben sich, was Severus etwas überraschte. Das hatte Harry noch nie getan. Irgendwie erwärmte es auch sein Herz. Er legte einen Arm um den Jungen und streichelte sanft dessen Schulter. Warum sollte immer nur der Lehrer verwöhnt werden? Warum nicht auch mal der Herr selbst? Harry lächelte. Severus hatte die stumme Botschaft also verstanden. Er selbst bekam noch nie Zärtlichkeit, also holte er sie sich jetzt bei seinem Lehrer. Auch er musste sich an seine Worte halten und auch mal Schwäche zeigen, um wirklich stark zu sein.

Nach einiger Zeit wurde der Waggon langsamer, bis sie komplett zum Stehen kamen.
,,Junger Herr, wir sind bei ihrem Schul Verlies", meinte Griphook und stieg schon mal aus.
Harry und Severus folgten. Griphook reichte Harry einen goldenen Dolch.
,,Sie müssen Ihre blutende Hand auf die Tür legen, während ich den Zauber spreche."
Harry nickte, ohne eine Miene zu verziehen, schnitt sich einmal quer über die Hand und legte sie dann an die Tür. Leises Gemurmel ging vom Kobold aus. Das Blut schien sich in jeder Rille an der Tür zu verteilen. Das Schloss verschwand und nun konnte nur noch Harry selbst die Tür öffnen. Dasselbe taten sie dann auch beim Potter Verlies.
,,Junger Herr, wir werden noch zu einem anderen Verlies gehen müssen."
,,Erstens, Sir. Griphook, nennt mich doch alle bitte beim Vor- oder Nachnamen. Ihr müsst mich nicht so förmlich ansprechen, denn noch bin ich Schüler. Vielleicht werde ich Hogwarts auch eine Schule sein lassen, aber dazu komme ich dann, wenn ich an der Macht bin. Zweitens, was für ein Verlies?", fragte er dann überrascht.
Er war schlau, aber scheinbar nicht allwissend.
,,Die Gründer haben schon zu ihrer Zeit ein Verlies angelegt, als sie erfuhren, dass ein König geboren werden sollte. All ihr Eigentum haben sie genau jenem vererbt. Es ist ein Verlies ganz unten von Gringotts und zudem das größte. Damit es geöffnet werden kann, braucht es auch ihr Blut. Sie registrieren sich somit als Vollmachtsinhaber der vier Erb Eigentümer." Kurz seufzte Harry, ehe er nickte und sie nun bis in die Tiefe von Gringotts fuhren.
,,Damit bist du reicher als die Malfoys", kicherte Severus und streichelte Harry wieder.
Der junge Hufflepuff schloss die Augen und entspannte sich.

Unten angekommen nahm Griphook auch direkt eine Glocke.
,,Sir. Griphook, wofür ist diese Glocke?", fragte Harry skeptisch.
,,Nun Harry, die unteren Verliese werden von Drachen bewacht. Damit halten wir sie zurück, da sie das Geräusch als Zeichen annehmen, dass sie Schmerzen bekommen."
,,Oh nein, legen Sie das wieder weg. Ich werde das regeln."
Der Kobold nickte und Severus sah ihn fassungslos an.
,,Harry, das ist ein Drache."
,,Ja und? Severus, ich habe schon mal gesagt, dass Wesen, durch die Druckwelle vor einiger Zeit, das Wissen bekommen haben, dass der König wieder da ist." Somit ging Harry voraus, bis zu dem Raum, wo der Drache schlief. Kaum hatten sie ihn betreten, schlug das Tier die Augen auf und brüllte in Harrys Richtung. Er jedoch ließ sich davon nicht einschüchtern und ging auf den Drachen zu. Das Tier stellte sich zum Angriff auf, als Harry die Hand hob und ihm direkt in die Augen blickte.
,,Ruhig Großer, ich tu dir nichts, keiner wird dir etwas tun."
Langsam ging Harry näher, bis er ihn berühren konnte. Fast augenblicklich revidierte der Drache seine Haltung und wirkte schon fast handzahm.
,,Du bist doch ein ganz lieber oder?", fragte der Junge und lächelte.

Das Tier schmolz förmlich dahin. Es legte sich auf den Boden und ließ sich von dem Hufflepuff Schüler streicheln.
,,Du kannst wieder einschlafen mein Großer. Wir sind gleich wieder weg. Schön, dass du auf mein Verlies aufpasst."
Ein kurzes Schnaufen war zu hören, ehe er die Augen wieder schloss. Schmunzelnd gab Harry ihm noch einen Kuss auf die Schuppen und drehte sich dann um.
,,Guck, man muss ihm nicht extra Angst machen, damit er handzahm ist. Zärtlichkeit tut es auch."
,,Nein, Harry, ich glaube er hat einfach nur Respekt vor dir", schmunzelte Severus und ging zu ihm hinüber.
Es war erstaunlich, wie wohl sich Severus doch fühlte. Der Jüngere zuckte mit den Schultern und zu dritt gingen sie dann weiter zum Verlies.
,,Wünscht ihr einen Blick auf euren Besitz?", fragte Griphook und Harry nickte.
,,Wir können uns ja mal umschauen."
Der Kobold verstand. Kurz führten sie noch den Zauber aus, ehe sie dann einen Blick hinein warfen.

Der Raum hinter der großen Tür war um das 10 fache größer als die Große Halle. Der Raum war sehr geordnet und wurde mit Säulen gestützt. Unzählige Regale standen an den Wänden. Die meisten waren mit Büchern gefüllt. In den anderen befanden sich unter anderem Zauberstäbe, Ringe, Zaubersteine, verschiedene Umhänge und Schwarz sowie Weiß Magische Artefakte. Dann lagen noch um die 30 Goldberge herum. In 10 der Vitrinen waren sogar Trankzutaten dabei, welche schon gierig von Severus besabbert wurden. In den Vitrinen standen verschiedene Behälter. Manche aus Stein, andere aus Diamant und Gold oder auch ganz klischeehaft aus Glas, in welchen natürlich die Zutaten verstaut waren.
,,Ich glaube das ist dein Bereich Severus", schmunzelte er und zeigte auf die Zutaten und Kessel.
,,Wirklich?", fragte er mit funkelnden Augen.
Harry nickte und schon ging Severus darauf zu.
,,Da freut sich aber jemand besonders", kam es vom Kobold und Harry nickte.
,,Ja. Ich weiß aber, dass sie bei ihm gut aufgehoben sind, schließlich ist er Meister seines Faches."

Harry wandte sich zum Gringotts Mitarbeiter.
,,Könnte ich eine Auflistung von allem bekommen?

Galleonen.
Trankzutaten.
Kessel.
Bücher.
Zauberstäbe.
Zauber, die auf den Gegenständen liegen.

Und so weiter. Ich brauche einen genauen Überblick von dem, was hier im Raum liegt."
Der Kobold nickte und verbeugte sich ein klein wenig.
,,Ich werde mit meinen Kollegen alles durchgehen und Ihnen in den nächsten Tagen eine Liste zukommen lassen."
,,Vielen Dank Sir. Griphook. Ich hoffe, das war nicht zu viel verlangt."
Doch der Kleine wank ab. Einerseits waren sie ihm unterstellt und andererseits fanden sie den Kleinen sehr freundlich. Sie mochten ihn. Auch merkten sie, dass er sich bei ihnen nicht verstellte und dies machte ihn noch sympathischer. Als sie alles hatten, fuhren sie wieder nach oben. Harry verabschiedete sich noch freundlich und apparierte dann mit Severus zurück nach Hogwarts.

Das Wunderkind (Pausiert)Where stories live. Discover now