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,,Weasley hat kein Stück geholfen. Er war nicht mal da unten. Ich war alleine da", sprach er und verschränkte die Arme so, als wolle er sich selbst zurückhalten, jemanden umzubringen.
,,Potter, ich war mit dir da unten."
,,Ach ja? Wie sieht es dort unten denn aus? Wo ist der Eingang? Was war alles zu sehen? Wie sah Voldemort aus? Wie lang war der Basilisk? Na Weasley, kannst du mir das beantworten?" Genannter wurde merklich unsicher. Natürlich wusste er die Sachen nicht.
,,N-Natürlich weiß ich das. Also ehm… vielleicht nicht mehr alles. Ich bin schließlich noch traumatisiert wegen meiner Schwester. Also… da unten ist es dreckig und ehm… alles vermoost ja genau. Der Eingang also… der Eingang war… das sage ich lieber nicht, sonst kommen noch anderen auf den gedanken da hinzugehen. Und der dunkle Lord also… sehr alt und ohne Nase. Ja genau. Der Basilisk war.. Also. Zwei Meter lang und…"
,,Das reicht. Mr. Weasley war da unten und Punkt. Es ist doch nur klar, dass er sich vor Schock nicht richtig erinnert, aber ich habe in seinen Erinnerungen alles gesehen und kann alles bestätigen", sprang Dumbledore ein.
,,Nein. Ich werde Ihnen zeigen, was ich von solcher Ungerechtigkeit halte, Professor. Seht doch alle mal auf das Punktglas. 100 Punkte Abzug von Gryffindor, für eine unverschämte falsche Aussage." Schon hörte man ein lautes Rascheln und wirklich jeder sah dabei zu, wie die Punkte der Gryffindors fielen.
,,Bedankt euch bei Weasley."
,,Wie ist das möglich?", fragte Dumbledore fassungslos.
,,Tja Professor, Hogwarts kennt eben Gerechtigkeit." In Rons Augen spiegelte sich der Schock wieder, während alle aus seinem Haus ihn zornig an funkelten. Dann flog ihm ein Knochen am Kopf, welcher von George geworfen wurde.
,,Unfassbar, dass sowas unser Bruder ist." Fred stimmte zu. Schon bewarfen auch die anderen seines Hauses den Jungen mit hartem Essen und warfen ihm Beleidigungen an den Kopf. Wenig später verschwand vor ihnen das Essen und wurde durch harte Knochen ersetzt.
,,AUF IHN!", rief einer und schon ging es weiter.

Harry amüsierte sich köstlich. So leicht würde er den Hauspokal nicht an Gryffindor abgeben. Besonders nicht, da die Punkte von Weasley ungerecht waren. Er sah zu Severus. Seitdem Lucius sich wieder dazu entschieden hatte, sich doch an Harry zu binden, sah der Tränkemeister viel entspannter aus. Auch seine Aura strahlte Entspannung aus.

,,Junger König, Lucius Malfoy wartet im Büro von Severus Snape", berichtete Godric und kniete dabei vor seinem Herrn.
,,Danke Ric. Ich komme gleich." Der Gründer nickte und verschwand wieder im Schatten des Jungen. Harry selbst war in der Bibliothek und las ein wenig aus sehr alten Büchern über Runen. Das halbe Jahr war rum. Er war gespannt, ob Lucius sich entschieden hatte.
,,Mal sehen was seine Entscheidung ist", murmelte er und apparierte direkt von der Bibliothek in die Räume von Severus.

Lucius saß gerade mit Severus am Tisch und in ruhe tranken sie etwas Wein.
,,Harry müsste gleich hier sein", murmelte der Schwarzhaarige.
,,Bin schon da." Der Jüngere setzte sich zu ihnen und zauberte auch für sich ein Glas Wein. Zuerst trank er einen Schluck, ehe er Lucius ansah.
,,Also, wofür hast du dich entschieden?", fragte er und beobachtete den Aristokraten. Dieser atmete einmal tief ein und aus, ehe sein Blick von Entschlossenheit trotzte.
,,Ich hatte jetzt Zeit zum Nachdenken und die habe ich genutzt. Es hat erstmal einige Zeit gedauert, doch dann habe ich mich entschieden. Ich weiß nicht warum, aber ich habe auch davon geträumt." Es war dem Mann etwas peinlich. Eigentlich war er nie so. Mag vielleicht auch an den Blick des Jungen liegen. Oder doch an dessen Aura? Lucius schluckte. Warum fühlte er sich nur gerade so klein?

Harry ließ dem Mann Zeit und beobachtete ihn währenddessen ausgiebig. Er musste kurz seine Augen schließen, als ihm das Gefühl der Besitzergreifung überkam. Harry wollte den Mann nicht hetzen oder irgendwie aufdringlich sein. Jedoch wollte er ihn auch. Zu seiner Überraschung stand Lucius auf und kniete sich vor ihm. Auch verbeugte er sich wie ein Gläubiger in der Kirche vor seinem Gott. Dies überraschte den Jungen natürlich. Schließlich empfand er Lucius nicht als so willig. Dies jedoch schnürte nur noch mehr das Gefühl der Besitzergreifung.
,,Es tut mir leid, dass ich dieses Geschenk nicht gewürdigt habe. Dass ich es mir einfach brutal herausschneiden wollte. Dass ich dich einfach mit Füßen getreten habe. Es tut mir leid." Harry fiel gar nicht auf, dass er unbewusst seine Macht auf ihn verübt hatte und dass Lucius deshalb auf dem Boden kniete. Eigentlich versuchte er es zu unterdrücken. Er seufzte.
,,Steh auf Lucius. Du musst nicht vor mir knien", meinte er und half ihm, sich aufzurichten.
,,Tut mir leid, ich war mir meiner Aura nicht bewusst." Der Mann nickte. Harry streckte seine Hand zu dessen Hals hinaus und sah ihn noch mal an.
,,Bist du dir wirklich sicher?", fragte er, und Lucius nickte, ohne zu zögern. Schon platzierte Harry das Mal wieder an dieselbe Stelle wie vor einem halben Jahr.
,,Gut, beim nächsten Mal bleibt es für immer weg, hast du gehört?" Der Mann nickte.

,,RUHE JETZT UND HÖRT MIT DEM WERFEN AUF!", brüllte Dumbledore durch die Halle und augenblicklich hörten alle auf zu werfen und Ron zu beleidigen.
,,Wo sind wir denn hier? Das ist eine Schule und kein Bauernhof oder Schlachtfeld."
,,Naja, so wie sie den Krieg mit Voldemort beschreiben, könnte man es ein Schlachtfeld nennen", sprach Harry und alle hörten es. Dumbledore seufzte unbemerkt wütend. Wie er dieses Kind doch hasste. Potter ruinierte seinen ganzen Plan. Jedoch ließ er sich nicht unterkriegen.
,,Es stimmt, irgendwann wird der Krieg bestimmt beginnen, jedoch verhindere ich, dass die Schule der Mittelpunkt der Schlacht sein wird.’’
,,Versprechen sie nichts, was sie nicht halten können.’’ Dumbledore antwortete nicht mehr darauf und führte die Abschlussfeier weiter.

,,Gott Dumbledore war aber auch wütend. Er kann die Wahrheit eindeutig nicht ab’’, meinte Draco lachend, als er mit Harry im Gemeinschaftsraum war.
,,Tja, nicht mein Problem.’’
,,Besonders sein Blick, als die Punkte von Gryffindore gefallen sind. Die Blicke waren unbezahlbar.’’
,,Das war nur Gerechtigkeit. Außerdem, als König, darf ich das. Ich dulde sicher keinen Betrug. Wir Hufflepuffs haben zu Recht gewonnen. Weasley hat nichts gemacht und bekam dadurch 70 Punkte. Das ist nicht fair. So sehr ich Godric auch mag, aber einige seiner Hausschüler sind echt verdorben geworden.’’ Der blonde Junge stimmte zu.
,,Schon etwas für die Sommerferien geplant?’’, fragte er den jungen König.
,,Tatsächlich ja. Wir machen eine Woche Urlaub in Frankreich, Amerika und zwei Wochen auf Mallorca.’’ Dracos Augen wurden groß.
,,Mallorca, wie cool. Die ganzen Partys am Strand. Da muss ich hin."
,,Draco, wir sind da in der Muggelwelt, also verhalte dich bitte wie ein normaler 13-Jähriger, wenn wir da sind. Alkohol ist für dich eh verboten. Außerdem, was willst du auf den Partys bitte großartig machen? Du bist zu jung für die Weiber dort. Auch wenn ich bezweifle, dass ihre Intelligenz größer als deiner ist." Der Junge sah ihn beleidigt an.
,,Kannst du auch mal ohne Beleidigungen? Kann ja nicht jeder ein Superhirn sein wie du."
,,Stimmt, an mein Wissen kommt niemand ran. Nicht einmal Einstein, Stephen Hawking oder auch Terence Tao, welcher ein IQ von 230 hat und somit von den Muggeln als der schlauste Mensch der Welt bezeichnet wird, käme an meiner Intelligenz heran. Und irgendeiner muss dich ja dazu bewegen, schlauer zu werden. Diese Aufgabe habe ich also übernommen. Also dann Kleiner Draco, lern fleißig. So, wir sollten packen. Der Zug fährt in einer Stunde, 9 Minuten und 32. 31. 30 Sekunden." Mit einem Wink seiner Hand hatte er alles, was er brauchte, verkleinert und es in wenigen Sekunden in seinen Koffer gezaubert.
,,Fertig."
,,Kannst du das auch für mich machen?", fragte der blonde Junge.
,,Nein."
,,Toller Freund", murrte er und begann seine Sachen zu packen.

Harry währenddessen ging schon mal nach draußen. Vor den Toren von Hogwarts stand Severus schon alleine. Kein anderer Schüler war zu sehen. Sie alle packten wahrscheinlich gerade ihre Sachen.
,,Auf nach Hause", meinte er zu seinem Lehrer. Dieser stimmte ihm zu. Ja, endlich würde es nach Hause gehen. Kein Dumbledore, der einen mit Lügen belästigte. Harry drehte sich zu ihm und der Ältere tat dasselbe. Harry streckte seine Hand nach ihm aus und strich über dessen Wange.
,,Und, freust du dich auf unseren Urlaub?", fragte er und lächelte seinen Lehrer süß an.
,,Ja Harry. Ich freue mich auf die Zeit mit dir und Lucius."
,,Vergiss die Familie und Freunde nicht." Severus seufzte.
,,Ich weiß."
,,Sei nicht so niedergeschlagen. Wir werden sicher auch Zeit zu zweit oder zu dritt haben." Der Tränkemeister nickte und schmiegte sich in die Hand. Harry hatte ihn verändert, indem er dessen Inneres aus ihm herausgeholt hatte. Der Mann gierte nach Liebe und Zuneigung und bei dem Jungen konnte er sein, wie er wirklich war. Ein verletzlicher Mann, der nicht mehr einsam sein möchte.
,,Denk nicht weiter an deine Einsamkeit." Harry kam näher.
,,Ich werde sie dir komplett rauben, hörst du. Du bist jetzt mein Eigen. Mein Severus." Dann küsste er ihn und Severus erwiderte.

Das Wunderkind (Pausiert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt