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Harry seufzte. Lockhart hatte die Schüler einfach alleine in der Klasse gelassen, nachdem er vor den Wichteln geflohen war. Die anderen Schüler waren natürlich auch geflohen und so waren nur noch Harry und seine Freunde in der Klasse. Neville hing am Kronleuchter und seufzte.
,,Ich hasse diese Dinger’’, meinte er. Harry ließ einen lauten Pfiff von sich hören und hatte somit die Aufmerksamkeit der kleinen blauen Wesen.
,,Ihr wisst wer ich bin, also hört auf meine Befehle. Holt Neville sofort wieder runter ohne ihn zu verletzen und dann zurück in den Käfig!’’, befahl er, und seine Augen funkelten kurz, ehe die kleinen Wesen diesem Befehl nachkamen. Sie hoben Neville wieder auf den Boden und flogen dann mit leichten Murren in den Käfig zurück.
,,Wenn ihr artig seid lasse ich euch wieder frei.’’ Er zauberte wieder das Tuch rüber und ging dann zu seinem Freund.
,,Alles gut, Neville?", fragte er.
,,Ja, nur sie haben mir die Ohren langgezogen.’’
,,Wird schon wieder.’’ Die beiden Jungs lächelten sich an.

,,Das ist unverantwortlich. Er kann nicht einfach abhauen und uns alleine lassen’’, beschwerte sich Hermine.
,,Beruhige dich, Mine. Wir wissen doch alle, dass er ein Unfähiger Zauberer ist.’’
,,Ja, aber so lernen wir nichts.’’
,,Mine. Außerdem kann ich euch zur Not auch noch unterrichten. Ich bin ja so schlau.’’ Das Mädchen nickte. Wusste sie doch, dass man mit Harry nicht diskutieren konnte, ohne zu verlieren. Den Rest der Stunde verbrachten die vier Schüler in der Klasse und machten einfach das, worauf sie Lust hatten. Harry ging zu den Wichteln und öffnete die Tür.
,,Wehe, ihr fliegt weg. Ich habe euch schneller wieder eingefangen, als ihr gucken könnt.’’

Die kleinen Wesen traten alle nacheinander heraus und setzten sich auf den Tisch.
,,So ist es gut.’’ Er besah sich sie alle nacheinander und bemerkte, dass eines von ihnen einen gebrochenen Flügel hatte. Sanft hob er die Kleine Wichtel Dame auf seine Hand.
,,Es ist alles gut. Du musst nicht stark sein. Ich kann mir vorstellen, dass es wehtut", sprach er und strich ihr über den Kopf. Fast sofort drückte sie ihre kleinen Hände an die Augen und fing an zu schluchzen. Sanft strich Harry ihr über den Kopf.
,,Ich richte das wieder ok." Die Kleine wimmerte vor Schmerz, als Harry ihre Flügel berührte.
,,Schon gut, es wird gleich besser", sprach er ruhig. Er legte seine Hände um sie und kurz darauf leuchteten sie. Es war ein sanftes Grün.

Die Kleine beruhigte sich langsam wieder, als der Schmerz nachließ. Nachdem das Licht erloschen war, entfernte Harry seine Hand. Ihr Flügel war wieder repariert. Zur Demonstration flog sie eine Runde, ehe sie auf der Schulter des Jungen landete.
,,Danke sehr", meinte sie lächelnd und umarmte ihn mit ihren kleinen Händen.
,,Gern geschehen Kleines." Harry strich ihr über den Kopf. Ein anderer Wichtel Junge kam zu ihnen hoch und setzte sich neben das Mädchen.
,,Geht es dir gut, kleine Schwester?", fragte er und besah sich den Flügel.
,,Ja, alles gut. Der König hat alles repariert."
,,Sagt mal, wie kommt ihr in den Fängen dieses Möchtegern-Helden?", fragte Harry.
,,Wir wurden von ihm in der Nokturngasse gekauft. Die Gitter waren mit einem Schockzauber versehen. Da der Käfig eng war, haben wir uns oft verletzt", antwortete der Wichtel Junge.
,,Und ihre Flügel? Ist das von Lockhart oder vom Käfig."
,,Das ist von diesem Schuft. Mein Bruder hat mich immer vor den Gittern beschützt", meinte sie.

Harry sah sich alle an. Einige hatten Brandmale auf der blauen Haut.
,,Jeder, der eine Verletzung hat, steht bitte auf. Ich werde euch von den Schmerz befreien." Ungefähr 2 weibliche und 3 männliche Wichtel standen auf. Zuerst nahm sich Harry die Weibchen vor. Weibliche Wichtel Haut war viel sensibler als die der Männer. Somit litten die Weibchen noch viel stärker daran.
,,Vielen Dank, wir haben vor Schmerz schon fast unseren Verstand verloren", bedankte sich eines der weiblichen.
,,Schon in Ordnung. So, dann jetzt die Männer." Auch die drei traten vor und wurden von Harry geheilt.
,,Harry, woher weißt du, welche Männlichen und welche Weibchen sind?", fragte Neville.
,,Sieh dir die Haut genauer an", meinte er und hielt ihm die beiden Geschwister hin.
,,Ich sehe keinen Unterschied. Sie sind beide Blau."

Harry seufzte.
,,Sieh genauer auf die Farbe Neville." Es dauerte etwas, doch nach einiger Zeit erhellte sich sein Blick.
,,Die eine ist heller, als der andere."
,,Genau. Die Wichtel Damen haben immer eine etwas hellere Haut als die Männlichen. Das liegt daran, dass ihre Haut überaus empfindlich ist. Schon das leichte Kratzen mit einem Fingernagel kann ihnen großen Schaden zufügen. Deswegen sind es auch meist nur die Männer, welche den Unfug treiben. Die Frauen bleiben versteckt." Neville verstand.
,,Also bist du das Mädchen?", fragte er und die Kleine nickte.
,,Ja, ich heiße Dorea und das ist mein Bruder Dente."
,,Freut mich euch kennenzulernen, ich bin Neville."

Die restliche Zeit übernahm Harry einen Teil des Unterrichts und als es dann klingelte, verließen sie den Raum.
,,Und euch lasse ich mal wieder frei. Ich werde demnächst auch mal die anderen Wichtel freilassen. Ich dulde keine Quälerei", sprach er. Die kleinen Wesen mochten den Jungen. Sie verabschiedeten sich und flogen davon. Dorea und Dente wollten bleiben. Sie hatten keine Eltern mehr, da diese durch die Zauber im Käfig gestorben waren.
,,Dann werdet ihr beide bei mir bleiben." Glücklich umarmten die beiden den Jungen.
,,Danke, mein König. Wir sind Ihnen sehr dankbar."
,,Schon gut Dorea."

Die Tage vergingen und jeder Schüler war am verzweifeln wegen den Unterrichtsmethoden von Lockhart. Sie lernten überhaupt nichts. Harry saß im Sessel des Wohnzimmers von Severus und trank seinen Tee. Der Lehrer währenddessen saß auf dem Boden und hatte seinen Kopf auf Harrys Schoß gelegt. Der Junge hatte es für den Lehrer so gezaubert, dass dieser sich wie auf Wolken fühlte. So war das Sitzen auf dem Boden nicht so unangenehm und es ging dem Lehrer nicht auf den Rücken. Auch wenn Harry kein Problem hatte, diesen wieder zu massieren.
,,Alles gut, mein Kleiner?", fragte er, da der Ältere so abwesend wirkte.
,,Mh… ich denke gerade nur wieder an Lucius."
,,Verstehe. Mach dir keine Sorgen, er hat jetzt genug Zeit zum Nachdenken. Ich will bis zum März nichts davon hören, dass er angeblich genug nachgedacht hat. Vor März wird er das Zeichen nicht bekommen." Der Mann seufzte und kuschelte sich weiter auf den Schoß hinein.
,,Mach dir keine Sorgen. Wir werden deine schönen Träume wahr machen. Besonders den mit unseren eigenen Kindern." Es wunderte den Mann nicht mehr, dass Harry davon wusste, weshalb er nickte. Er träumte noch immer davon. Sie vier als glückliche Väter von zwei Kindern. Ausgetragen von ihm und Tom.
,,Das ist ein schöner Gedanke oder nicht?", fragte Harry und Severus nickte. Ja, das war es. Von einer Sekunde auf die andere, tauchte ein Mann vor ihnen auf und ging in die Knie.
,,Mein König, Ariana ist eingetroffen", berichtete er.
,,Gut. Danke Ric." Der Mann nickte und verschwand wieder.
,,Möchtest du mitkommen oder hier bleiben?", fragte der Junge.
,,Ich würde gerne an deiner Seite bleiben", sprach der Mann und Harry nickte. Kurz darauf apparierte der Junge und kam in einem Sessel seines Hauses wieder an. Severus hatte noch immer seinen Kopf auf dem Schoß des Jungen. Genau in dieser Sekunde führte Godric ihren Gast hinein.
,,Schönen guten Tag Ariana", sprach der Junge und lächelte der Frau entgegen.

Godric bot ihr einen Platz an und brachte ihr auch eine Tasse Tee. Sie sah etwas nervös aus und doch neugierig.
,,Zuallererst sollten wir festlegen, welche Sprache wir sprechen. Sie können es gerne entscheiden", sprach Harry freundlich und strich weiter den Kopf seines Lehrers.
,,Da wir in England sind, glaube ich, wäre es besser, wenn wir auch Englisch sprechen. Zu meiner eigenen Verwunderung konnte ich dies von Anfang an fließend", sprach sie auch schon auf Englisch und das ganz ohne Akzent.
,,Nun gut. Ich bin mir sicher, es muss für sie gerade ein komisches Bild abgeben, aber es hat alles einen grund." Damit deutete er auf sich und Severus.
,,Es ist durchaus ein recht seltener Anblick, aber ich spüre auch, dass sie kein normaler Junge sind."
,,Da haben sie recht. Nun, ich hatte mich beim letzten Mal nicht vorgestellt. Ich heiße Harry Potter."
,,Verstehe, sie sind also der Junge der Überlebte!", sprach sie interessiert.
,,Mein Ruf eilt mir also voraus. Wie schön. Wir sollten jedoch nun zum Punkt unseres Treffens kommen. Sie Ariana sind die Wiedergeburt von Ariana Dumbledore. Eine Halbblütige Hexe, welche durch Unterdrückung zu einem Obskurial wurden. Jedoch schienen sie stark genug zu sein, um mit diesen zusammenzuarbeiten. Dies sah ihr Bruder als Grund sie zu töten. Nun ist genau jener Bruder dabei zum Hitler von Großbritannien zu werden. Genau dies will ich verhindern."

Die Frau starrte den Jungen einfach nur an. Das war mal eine direkte Aussage, welche nicht ganz durch ihr Hirn sickern wollte. Sie sollte ein Obscurus sein? Aber Obskurials waren seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen worden. Das letzte mal war in Amerika mit einem Credence Barebone. Er war der Älteste, welcher als Obskurial überlebt hatte. Und sie sollte wirklich mal einer gewesen sein?

Das Wunderkind (Pausiert)Where stories live. Discover now