Kapitel 8 - *Cara*

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Ich schlage meine Augen auf und bin direkt verwirrt! Erstens fühle ich Ethan nicht mehr in meiner Nähe und zweitens, liege ich nicht mehr im Flur, dort wo ich eingeschlafen bin, auf Ethans Brust. Ich liege in unserem Bett und von Ethan keine Spur, ich rieche ihn nicht einmal. Langsam richte ich mich auf und schaue mich um, gehe dann ins Badezimmer, wo ich auf dem Klo Klamotten für mich liegen sehe und einen Zettel von Ethan, mit den Worten „Letzte Nacht war atemberaubend, doch es ändert nichts an meiner Entscheidung! Wenn du in meiner Nähe bist, kann ich nur eines dich Beschützen und lieben oder mich der Vergeltung widmen! Du bist bei Aiden gut aufgehoben! Bis Bald meine Liebe!" mir stockt der Atem, als ich langsam diese Worte immer und immer wieder lese. Ich dachte nach gestern hätte er seine Meinung geändert! Ethan und seine beschissene Rache und Vergeltung! In mir beginnt die Wut total zu kochen, ich werde fast rasend vor Wut! Doch wenn gestern Abend, nichts an Ethans Entscheidung geändert hat, wird es nichts bringen noch weiter mit ihm zu diskutieren. Ich begebe mich unter die Dusche, wieder alleine ohne Ethan, was in meinem Herzen einen kleinen Riss hinterlässt. Erneut rollen mir ein paar kleine Tränen über die Wangen. Doch ich reiße mich schnell wieder zusammen, ich will ja nicht unpünktlich sein, wenn Aiden und Ariana mich gleich abholen! Nachdem ich mich fertig angezogen habe, merke ich, dass ich die Wut und Enttäuschung über Ethan noch immer in mir habe. Ich laufe ein letztes Mal durch das fast leere Haus, mit dem Gedanken, dass ich nicht sagen kann ob oder wann ich wieder hierher kommen werde. Noch immer ist von Ethan keine spur, also gehe ich davon aus, dass Ethan sich gestern Verabschiedet hat. Arsch! Ich laufe den langen Steinweg runter zum Tor und genieße die morgendliche frische Luft, nehme jedes Geräusch in mich auf und sehe schon vom weiten, wie Ariana hinten in Aidens Wagen sitzt und Aiden außen am Auto an der Beifahrertür lehnt. Eigentlich müsste es mich stören, dass ich unpünktlich bin, doch meine Gedanken sind bei Ethan. Als ich ankomme lehnt Ariana sich mit verschränkten Armen aus dem Fenster und grinst mich breit an. Aiden nickt mir nur freundlich zu und gibt mir eine flüchtige sanfte Umarmung. Ich löse mich gerade wieder als ich ein räuspern höre, ich kenn diese räuspern! Ethan ist doch noch gekommen um sich zu verabschieden! Ich kann gar nicht wirklich drüber nachdenken, mein Körper reagiert ganz automatisch, total von Wut gelenkt! Ich behalte meinen einen Arm um Aidens Taille geschlungen und lasse seinen Arm auf meiner Schulter ruhen. Aiden und auch Ariana wirken etwas überrascht, was mich jedoch nicht daran hindert, dass ich auch noch meine andere freie Hand auf Aidens Brust lege. Dann schaue ich Ethan mit einem breiten Grinsen ins Gesicht! Ich sehe wie die Wut in ihm aufkocht. Ha! Eifersucht! Das geschieht ihm gerecht! Er will mich ja loswerden, selber Schuld! Ihm entweicht ein leichtes Knurren und sagt zwischen zusammen gepressten Lippen „Aiden! Kann ich dich kurz unter vier Augen sprechen!" dabei schaut er mich mit einem durchdringendem Blick an und huscht dann schnell mit den Augen zu Aiden. „Was gibt es denn bitte noch zu klären? Ich denke der Alpha Ethan Scott hat schon alles klar und deutlich gesagt und gemacht!" blaffe ich ihn an, bevor Aiden antworten kann. Worauf hin sowohl Ethan, Aiden und auch Ariana mich mit hochgezogenen Augenbrauen anschauen. Ich zucke mit den Schultern und gebe ihnen einen doofen Gesichtsausdruck zurück, sie sollen nicht so doof gucken, ist doch so! Aiden löst sich langsam von mir, macht die Beifahrertür auf, lässt mich einsteigen, schließt die Tür und deutet Ethan mit der Hand an, etwas an der Seite mit ihm zu reden. Ich lehne meinen rechten Arm etwas aus dem offenen Fenster und Atme genervt aus. „Was war denn das Cara?" und ich höre in Arianas Stimme einen sauren Unterton, wieso ist sie denn bitte nun Sauer? „Bist du sauer? Wieso das bitte?" blaffe ich sie etwas an. „Du hast Aiden benutzt um Ethan Eifersüchtig zumachen! Andere zu benutzten ist nicht richtig! Du weißt nie wen du damit verletzt!" blafft sie mich zurück an. „Na ich hoffe doch das ich Ethan damit verletzt habe! Selber Schuld, dieser Arsch!", dabei drehe ich mich etwas nach hinten zu ihr um und sehe das sie verletzt ist. Was? Wieso ist sie denn verletzt? Ich habe sie verletzt? Das wollte ich nicht? Moment Mal, wieso hat denn sie das eben verletzt?! Sie schüttelt nur den Kopf und winkt mich ab, dass ich mich wieder nach vorne drehen soll. Ich riskiere einen kurzen Blick zu Aiden und Ethan, aber nur um zuschauen, wann Aiden endlich fertig ist! Doch wie erwartet treffen Ethan und mein Blick sich dabei kurz, ich sehe wie sich sein Ausdruck verändert, kurz sehe ich Liebe aufblicken, doch ich bin zu verletzt und wende meinen Blick schnell wütend ab. Ethan will das ich gehe, fein dann werde ich gehen! Ich verstehe die Welt gerade einfach nicht mehr und diese Wut in mir, die will raus. Ohne meinen Kopf noch einmal in ihre Richtung zu drehen, rufe ich „Aiden komm jetzt! Ich will so schnell es geht endlich hier weg!" und dieser Satz schmerzt mir wohl mehr, als Ethan. Denn es ist gelogen, ich will nichts sehnlicher, als hier zu bleiben, bei meinem Ehemann! Doch der will nichts sehnlicher, als weit weg von mir zu sein, um seine Mordgelüste zu verfolgen! Ich sehe im Augenwinkel, dass Aiden ums Auto herum läuft und sehe dann wie er auf der Fahrertür einsteigt mit den Worten „Alles klar Cara?", was ich nur mit einem flüchtigen, genervten Nicken beantworte. Während Aiden sich anschnallt und den Schlüssel ins Zündschloss steckt, spüre ich wie Ethan sich mit den Armen in mein Fenster lehnt, ich spüre seinen Atem direkt an meiner rechten Wange und etwas an meinem Hals. Innerlich muss ich mich total zusammenreißen, da ich ihn am liebsten küssen und anflehen würde. Doch meine Wut beherrscht mich ganz gut, worüber ich gerade sehr froh bin, da sie es mir so leichter macht, hart zu bleiben! Vorsichtig streicht er mein Haar hinters Ohr „Ich werde dich vermissen Frau! Schreib mir, ruf mich an, wenn es dir ebenso geht! Denk daran, egal wo du auch auf dieser Welt bist! Ich liebe dich Cara Scott!" flüstert er mir ins Ohr und küsst mich zärtlich auf die Wange. Ich merke wie ich anfange zu zittern, doch ich bekomme kein Wort raus, meine Wut ist zu groß. Würde er mich wirklich lieben, würde er mich nicht wegschicken! Statt noch ein letztes Wort zu Ethan zu sagen, drehe ich meinen Kopf zu Aiden und sage zittrig „Aiden, wir sind hier fertig! Du kannst losfahren!", was er nur mit einem nicken bestätigt und dann los fährt.

Die ersten 2 Stunden der Fahrt sage ich keinen Ton, Ariana und Aiden jedoch, unterhalten sich prächtig und singen, zu meinem Leidwesen, jedes zweite Lied mit und amüsieren sich jeweils über den anderen. „Können wir eine Klopause machen?" unterbreche ich beide abrupt. „Ja klar, bei der nächsten Gelegenheit fahre ich runter!" dabei schaut Aiden mich liebevoll an und tätschelt mich, kurz mit seiner Hand an meinem Oberarm. Ich nicke ihm zu und schaue dann aber wieder aus dem Fenster. *Ping* mein Handy klingelt einmal kurz auf. Als ich auf den Display gucke, ist es Ethan, der mir geschrieben hat. Ich öffne die Nachricht und lese sie „Cara! Schließ mich nicht ganz aus! Glaub mir bitte! Es ist besser so gerade! Vertrau mir, vertrau auf uns.." Ich soll ihm vertrauen, uns vertrauen, gerade bin ich dazu nicht in der Lage, ich bin nur voller Wut! Darum antworte ich ihm jetzt lieber nicht.
Aiden fährt die nächste Ausfahrt runter und bleibt bei einer Tankstelle stehen, ich springe auf und gehe schnell zum Klo, so langsam ist es wirklich dringen geworden. Als ich mir die Hände wasche, versinke ich in meinen Gedanken, sie wandern zu dem Roadtrip mit Ethan zurück, als noch alles gut war. Ich war noch schwanger und Ethan und ich waren unzertrennlich, voller Liebe. Ich rufe mir vor Augen, wie Ethan meinen Unterleib berührt hat und wie viel Liebe er ausgestrahlt hat. Ich komme jedoch schnell wieder in die Realität zurück, als ich zwei Tränen spüre, wie sie erst meine Wangen runter laufen und dann auf meine Hände tropfen, die ich noch immer mit Seife einschäume. Traurig wasche ich meine Hände ab und gehe wieder zu Aiden und Ariana. Als ich um die Ecke biege, bleibe ich etwas verdutzt stehen und beobachte was ich da sehe. Ariana und Aiden stehen vor einander, unterhalten sich und lachen zusammen. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, so wie Aiden sie anschaut, dass er sich in sie verliebt hat! Nein nicht verliebt! Heilige Mondgötter, Aiden hat sein Mate gefunden. Automatisch muss ich breit lächeln und mein Körper wird mit Glücksgefühlen durchströmt. Genau das habe ich mir für Aiden gewünscht! Und Ariana scheint auch recht angetan zu sein von ihm, jedenfalls hat sie diesen Blick, wenn sie ihn anschaut. Ich habe einen neuen Auftrag, in der Zeit wo ich bei Aiden bin, ich werde alles dafür tun, um diese beiden turtle Tauben zusammen zubringen! Was gibt es besseres, als sich mit der Liebe anderer abzulenken. Ich bleibe noch ein wenig stehen und beobachte die beide mit einem frechen Grinsen. Doch dann bemerkt Aiden mich und ich laufe wieder zu ihnen, so als wäre ich eben erst vom Klo wiedergekommen. Ich greife lächelnd zum Türgriff der Hintertür, woraufhin sich Ariana direkt meldet „Äh Cara, du sitzt doch vorne?" ich sehe wie sie etwas verwirrt ist. „Nein, nein setzt du dich ruhig nach vorne. Ich brauche etwas Ruhe und will vielleicht noch ein Auge zumachen!" und grinse ihr breit und frech entgegen, ich kann nichts machen, was ich eben beobachtet habe, macht mich eben glücklich. Grinsend und etwas verwirrt nickt sie mir zu. Der Rest der Fahrt, verläuft eigentlich wie vorher, nur das die beiden nun noch mehr rum blödeln, lachen und sich zwischendurch mal berühren. Es erwärmt mein Herz, zu sehen wie locker und entspannt Aiden mit Ariana ist. Zu sehen wie Liebe aufblüht, gibt mir Hoffnung, dass ich irgendwann auch wieder diese unbeschwerte Liebe erfahren werde. Doch irgendwann schaue ich nur noch aus dem Fenster und nehme die beiden kaum noch wahr. Wieder schweifen meine Gedanken zu Ethan ab, ich überlege ihm zu antworten, 100 mögliche Antworten schweifen durch meine Gedanken, doch ich bin mit keiner zufrieden. Doch mein Kopf tut schon weh vom Nachdenken und ich bekomme Kopfschmerzen. Ich hole mein Handy, öffne Ethans Nachricht und tippe „Ich liebe dich." es wäre die Wahrheit und alles andere hätte eigentlich keinen Sinn, doch ich kann nicht auf senden drücken. Ich schließe meine Augen, da der Druck in meinem Kopf immer größer wird. Ich entscheide mich, lieber heute Abend, Ethan zu antworten und lege mein Handy, blind neben mich. Es dauert nur einen kleinen Moment und ich schlafe ein. Das rütteln des Autos und der lustige, liebevolle Gesang von den beiden, geben mir ein schwaches Gefühl von Zuhause und Geborgenheit.

The Alpha and HER new future - Band 2Kde žijí příběhy. Začni objevovat