Kapitel 28 - *Cara*

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Ich öffne die Augen und brauche einen Moment um zu realisieren, wo ich mich befinde. Ich spüre die pure Erschöpfung in jedem einzelnen Zentimeter meines Körpers. Ich schließe die Augen wieder und die Bilder von gestern Abend erscheinen vor meinem Inneren Auge. Mein Körper und vor allem meine Klit erinnern sich eindeutig an diese Berührungen. Mit der Hand fühle ich nach Ethan, doch ich kann ihn nicht ertasten. Ganz automatisch breitet sich Enttäuschung in mir aus, was habe ich auch anderes erwartet. Das Gefühl von Enttäuschung fühlt sich mittlerweile ziemlich vertraut an. Wir haben halt viel Arbeit vor uns und ein bisschen Sex wird das nicht so einfach wieder reparieren. Ich weigere mich die Augen erneut zu öffnen, ich kann nicht, ich will nicht. Ich ziehe die Bettdecke weiter hoch, wickle mich fest in ihr ein, dann drehe ich mich zur anderen Seite, weg von der Seite wo Ethan sonst liegt. Komplett eingehüllt liege ich da und sage mir innerlich immer wieder, fast wie ein Mantra, „Du schaffst das alles! Du schaffst das alles! Verdammt noch mal du bist Cara.. Scott..." Ich kämpfe gegen einige Tränen an. Nein ich will nicht schon wieder weinen. Aber diese erneute leere in mir, es wird wohl nicht so einfach werden, alles einfach zu vergessen und da weiter zu machen wo.. Ja wo will ich eigentlich genau weiter machen.. Gedanken über Gedanken. Müde und langsam schlage ich nun endlich die Augen auf, bewege mich aus meinem warmen, eingerollten Nest und stehe auf. Ganz automatisch gehe ich in Richtung Dusche. Denn weiterschlafen kann ich jetzt wirklich vergessen. Ich drehe den Duschknauf auf heiß und warte bis es warm genug ist, bevor ich mit dem ersten Schritt in die Dusche gehe. Die Dusche in der Ethan und ich so oft zusammen geduscht haben. Die Dusche die durch und durch nur nach ihm riecht. Tief atme ich seinen Geruch ein und fange an mich zu waschen. Recht schnell bin ich fertig, denn es gibt keinen Grund noch länger in der Dusche zu verweilen, die Erinnerungen an all diese wundervollen Momente unter dieser Dusche, bringen mich nun wirklich nicht voran. Nein ganz im Gegenteil! Ich steige aus der Dusche, stelle mich vor das Waschbecken und will gerade meine Harre trocknen, da fällt es mir auf. Ist das ein neues Waschbecken? Und das ist doch auch ein neuer Spiegel? Nachdenklich streiche ich mit den Händen am Rand des Spiegels entlang. Dann wische ich quer drüber um den beschlagenen Spiegel etwas zu befreien und um ich anzuschauen. Was ich da jedoch sehe gefällt mir gar nicht. Doch wer kann es mir verübeln, ich bin wirklich erschöpft und einfach kaputt. *Kaputt..* sage ich laut vor mir hin.. bin ich etwas gebrochen? Bei diesem Gedanken, schweifen meine Gedanken kurz zu Aiden.. doch ich verbiete es mir direkt wieder. Doch dann direkt kommt mir Hazel in den Sinn. Ich muss Ethan da wohl noch einiges erklären. Doch irgendwas in mir, ist sich unsicher. Soll ich es ihm wirklich sagen? Vielleicht sollten wir erst einmal über Aiden reden. Unsere Ehe wieder in den Griff bekommen.
Ich käme meine Haare streng zurück und mache mir einen strammen Zopf, denn ich habe keine Lust meine Haare zu Föhnen. Kurz überlege ich mich zu schminken, denn das was da im Spiegel mich anschaut, kann nun wirklich eigentlich nicht ich sein. Ich gefalle mir so wirklich nicht! Entscheide mich dann aber dagegen. Nackt laufe ich ins Zimmer und ziehe mir gerade die Unterwäsche an, als Ethan durch die Tür kommt. Er hat ein Tablett in der Hand, wo Frühstück drauf ist. Ich schaue ihn an und er starrt mich an. Was ihm wohl gerade durch den Kopf geht? Ich lächle ihn liebevoll an, denn das ist wirklich süß von ihm. Doch ehrlich, es ist süß, doch mehr wie ein lächeln ist bei meiner Gefühlslage gerade nicht drin. Und er kann natürlich nicht wissen, das ich keinen Hunger habe.. Ich drehe mich um und ziehe mir Sport Kleidung an. „Hast du schon geduscht?" fragt Ethan mich etwas zu vorwurfsvoll für meinen Geschmack, doch er war es der mich alleine zurück im Bett gelassen hat, an meinem ersten Morgen wieder zuhause. Ich höre wie er dabei zum Bett läuft und das Tablett abstellt. „Ja ich bin aufgewacht und da du nicht da warst, dachte ich.." ich schlucke schwer beende dann aber die lange Pause mit „Naja ich dachte du hast bestimmt einiges zu tun und ich wollte meinen Kopf etwas abschalten und entspannen. Da ist Sport doch das beste!" Ich höre ein ganz leises knurren, doch als er mir Antwortet ist seine Stimme, sehr ruhig und bestimmt und das obwohl ich sehr vorwurfsvoll zu ihm war.. „Lass uns doch erst etwas essen zusammen. Du musst wirklich dringend was essen. Du bist doch nur noch Haut und Knochen." Ich drehe mich um, ziehe von meiner Sportjacke den Reißverschluss ganz hoch, laufe ums Bett zu Ethan und küsse ihn sehr flüchtig und kurz. Dann lächle ich flüchtig und gehe aus dem Raum mit den Worten „Übrigens gefällt mir der neue Spiegel und das neue Waschbecken, viereckig macht den Raum etwas, naja... größer.." dann laufe ich recht schnell die Treppe runter. Ich bin wirklich dumm! Das neue Waschbecken gefällt mir. Ja ne ist klar Cara! Was ein bla bla. Du bist jetzt wieder hier! Zuhause! Bei Ethan! Das ist es doch was ich die ganze Zeit wollte! Wieso kann ich es heute dann kaum aushalten in seiner Nähe? Wieso regt mich alles gerade auf? Was stimmt denn nicht mit mir.. Eine Träne entweicht mir, was mich noch wütender macht.
Ich jogge langsam los und atme die wunderbare Luft von Zuhause! Ich jogge an den Trainingsplätzen vorbei, wo mich ein paar Männer unseres Rudels von weiter Grüßen. Hazel jedoch kann ich nirgends entdecken. Ich jogge an der Bibliothek vorbei, am Gemeinschaftsgebäude und einige Straßen entlang, bis ich im Dorf lande. An jeder Ecke blitzen Erinnerungen mit Ethan vor meinem inneren Auge auf. Meine Lunge zieht sich langsam immer mehr zusammen, ich habe gar nicht gemerkt, dass ich mittlerweile nicht mehr jogge sondern renne. Und dann höre ich es, das Meer! Es dauert nur ein paar Sekunden und ich stehe völlig außer Atem vor dem Meer, im Sand. Ich ziehe meine Schuhe und Socken aus, Vergabe meine Füße im kühlen und so wohltunendem Sand. Spüre die Sandkörner zwischen den Zehen und plötzlich kommt alles raus. Ich stütze meine Hände auf die Knie und lasse den Kopf hängen. Und weine.. weine und weine. Ich bekomme schnapp Atmung, alles bricht über mich ein. Ich falle kraftlos auf die Knie in den Sand. Hebe den Kopf und schaue aufs Meer. Tränen laufen immer weiter über mein Gesicht, meine Lippen sind bereits angeschwollen vom ganzen weinen. Ich atme tief ein und höre dabei die Wellen, wie sie tief in mir drin Widerhallen. Es sind große Wellen, wunderschöne große Wellen. Ganz automatisch laufe ich auf die Wellen zu. Meine Füße werden nass und ich laufe weiter. Das kühle Wasser beruhigt meinen Körper. Jeden Schritt den ich weiter hineingehe, umso leerer werden meine Gedanken. Ein wundervolles Gefühl. So frei habe ich mich schon einige Zeit nicht mehr Gefühlt. Das letzte Mal bevor ich Ethan kennen gelernt habe. Der Gedanke ist auf einmal da.. *seit ich Ethan kenne* ..

The Alpha and HER new future - Band 2Where stories live. Discover now