Kapitel 13 - *Ethan*

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Ich lege auf und habe absolut gemischte Gefühle. Ich mache mir große Sorgen um Cara. Das Gespräch eben war sehr beunruhigend. Sie wirkt so verloren und absolut kraftlos, doch was habe ich auch erwartet. Sie brauch Zeit und Abstand, ich bin noch immer der festen Überzeugung, diese Ranch wird sie heilen und danach wird sie wieder an meiner Seite sein. Und meine Aufgabe ist es in der Zeit meinen Scheiß auf die Reihe zu bekommen. Ich starte meinen SUV und blinke um wieder auf die Straße zurück zu fahren. Ich nehme die Nächste Abfahrt um wieder umzukehren und Richtung Anwesen zu fahren. Meine Sorge hat mich irgendwann so weit getrieben, das ich in mein Auto gesprungen und zu ihr gefahren bin. Ich schmunzle, als mir bewusst bin, das ich eigentlich nur noch eine knappe Stunde von Cara entfernt bin. Als ich in der Besprechung war und sie mir auf keiner meiner Nachrichten geantwortet hat, wurde ich immer nervöser. Ich kann mich kaum erinnern, was eigentlich alles Besprochen wurde, direkt nach dem wir fertig waren, bin ich rausgestürmt und habe wie ein Eifersuchtskranker mehrfach bei ihr angerufen, tausend Gedanken sind mir durch den Kopf geschossen. Meine Gefühle sind total durchgedreht, ich habe alles stehen und liegen lassen, nach dem ich auch nach 20 Minuten noch immer keinerlei Antwort hatte. Und dann sagt Cara mir, das sie Angst hat, das ich sie nicht liebe. Pfft. Was ein Schwachsinn, sie ist doch mein Leben, meine Luft zum Atmen. Diese Frau treibt mich noch in den Warnsinn.
Wieder zuhause angekommen, gehe ich direkt nach oben und springe schnell unter die Dusche. Als ich mit einem Handtuch um die Hüfte rauskomme und mir mit der Hand den Spiegel etwas vom Dampf befreie, wird mir klar das es soweit ist. Duschen ohne Cara ist normal geworden, es ist einfach nur noch normales duschen. Ich bringe es schnell und ohne jeglicher Gedanken an sie, hinter mich. Sauer umklammer ich das Waschbecken und knurre laut auf, mich überwältigt die leere die sie hinterlassen hat und ich breche das Waschbecken mit meinen bloßen Händen kaputt. Da ist sie wieder, diese unendlich Wut in mir, ich bin frustriert und das Telefonat von eben, spiele ich immer wieder im kopf durch. Ich fühle mich hilflos und zweifle. Wütend brülle, schreie und knurre ich. Ich schiebe mit dem Arm das Regal über dem kaputten Waschbecken leer und fetze alles durchs Badezimmer, dann hole ich aus und schlage in den Spiegel, mehrere Male. Immer und immer wieder, meine Faust blutet heftig. Doch ich kann nicht aufhören reinzuschlagen. Der Schmerz, die Verzweiflung, die Überforderung und die Trauer wird nicht weniger. Vom Spiegel ist nichts mehr über, doch die Wut ist noch da. Ich renne schreiend raus, runter in die Küche. Bilder von Cara wie sie lachend in ein Stück Pizza beißt erscheinen mir vor den Augen. Ihr wundervolles lachen, was ich so lange nicht gehört habe. „Was ist wenn sie.." sage ich leise vor mir hin. Dann renne ich raus auf die Terrasse, denn ich habe das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen. Ich atme tief ein und aus, doch eine wirkliche Erleichterung bringt es mir nicht. Ich  fasse mir mit beiden Händen in die Haare und versuche sie mir fast raus zu reißen, die Hilflosigkeit übermannt mich. Tausend Fragen quälen mich. Langsam sacke ich auf die Knie zu Boden, die Hände fallen auf meine Oberschenkel und ich schaue in meine leeren Handflächen. Tränen laufen über meine Wangen, als ich mich das erste mal dem Gedanken stelle, was ist wenn ich falsch Entschieden habe, in dem ich sie weggeschickt habe? Was wenn ich sie dadurch gezwungen habe alles in Frage zu stellen? Was ist wenn sie mich verlässt? Was zur fucking Hölle mache ich wenn sie aufhört mich zu Lieben? Wie? Was soll ich dann tun? Mein Herz springt bei den letzten Gedankengängen in tausend Teile, leere breitet sich schneller aus wie es mir lieb ist. In der Zeit wo sie im Koma war, habe ich mich so sehr darin verloren Rache zu suchen, mir an allem die Schuld zugeben und mich keinerlei wichtige Gefühlen zu stellen, dass jetzt alles über mich hinein bricht. Diese Frau macht mich verrückt, sie treibt mich wirklich in den Warnsinn! FUCK! Fuck! FUCK! FUCK! Verdammte Scheiße! Ich starre auf meine rechte Hand und drehe sie immer wieder etwas hin und her, sie blutet immer noch und es stecken Glasscherben drin. Der Schmerz betäubt etwas den innerlichen Schmerz, den ich fühle, doch es hält nicht lange genug an. Das tut es nie. Ich versinke in Gedanken und stelle mir vor wie Cara jetzt reagieren würde, was sie sagen und tun würde. „Ethan! Bei allen Mondgöttern, was hast du getan?! ..Geht es dir gut? ..Bist du verrückt geworden? ..Die Unordnung räumst du aber selber wieder auf! ..Komm wir müssen ins Krankenhaus, keine Wiederrede. Das muss sich ein Arzt anschauen!" ich schmunzle bei dieser Vorstellung und ganz automatisch, stehe ich auf. In der Küche hole ich ein Handtuch wickle es mir um die blutende Hand, nehme meine Schlüssel und fahre ins Krankenhaus. Die ganze Zeit über, habe ich dieses leichten Grinsen, weil es Cara ist die mich hier her geführt hat, obwohl sie nicht einmal da ist. Es sind die Worte meine Ehefrau, die sie nicht einmal ausgesprochen hat, die mich auf direktem Weg ins Krankenhaus führen und mir für einen Moment das Gefühl geben, sie wäre bei mir.

The Alpha and HER new future - Band 2Where stories live. Discover now