Kapitel 26 - *Cara*

956 28 11
                                    

In mir fühlt sich endlich alles wieder warm an, als wäre die Sonne endlich zurück in meinem Leben, in meinem Körper. Ich muss Ethan noch so viel erzählen, ich habe ihn so unendlich vermisst und bin froh das er nun endlich wieder bei mir ist. Aber ist er das denn wirklich? Wird er mich mit zurück nehmen? Wird alles wie vorher werden? Liebt er mich noch genauso wie vor dem Kuss mit Aiden oder ist es lediglich die Eifersucht die ihn gerade übermannt? Was ist wenn es nicht seine Liebe zu mir ist, sondern lediglich sein gebrochener Stolz? Mir wird bewusst, dass es wohl doch nicht so einfach wird wie ich es vorhin noch dachte, als ich ihn endlich wieder in mir gespürt habe.
Ich nehme ein Knurren von Ethan wahr und schaue ihn sofort an. Hat er etwa meine Gedanken gehört? Spürt er meine Unsicherheit? Zweifelt er immer noch an unserer Liebe? Er zieht mich zu sich ran und ich kann einfach nicht aufhören sein Verhalten zu beobachten. Irgendwas stimmt doch nicht. Es macht mich verrückt, eben noch war es ein leichtes für mich in seinen Kopf zu spazieren und schon jetzt ist da wieder diese Mauer. Es macht mich wütend und frustriert mich. „Ethan? Rede mit mir! Sonst fangen wir wieder genau da an wo wir aufgehört haben!" Abrupt bleibt Ethan stehen und nimmt mein Gesicht in seine Hände. Oh wie ich es liebe wenn er das tut. Mit großen erwartungsvollen Augen schaue ihn an. „Ich überlege krampfhaft wie ich meine wunderschöne, aber Nackte Frau, gleich vor allen verstecken kann, so das meine Eifersucht nicht gleich einen Maßenmord verursacht!" direkt muss ich lachen. Ich hatte ganz vergessen, dass wir beide Nackt sind. Ich habe es einfach zu sehr genossen, dass wir endlich wieder gemeinsam in ein und die Selbe Richtung gehen, da habe ich es einfach verdrängt. Wir laufen noch ca. 1 1/2 Stunden weiter und ich genieße davon jede Sekunde, in der Ethan einfach nur bei mir ist. Da es nun anfängt zu dämmern und ich weiß das es nicht mehr weit zur Ranch ist, wird mir etwas mulmig. Verdammt wieso habe ich da nicht vorher dran gedacht! Ich bin Nackt! Oh Mannnnn ey. Wie soll ich das denn nun machen? Vor allem nehme ich Ethans Worte sehr ernst. Wenn ihn die Eifersucht erst einmal Packt, dann ist bei ihm kein halten mehr. Und sofort tauchen diese Gedanken wieder auf! Ist es lediglich die Eifersucht und das gekränkte Ego weswegen er hier ist? Ich meine er hatte jederzeit die Möglichkeit mich zu holen. Eine SMS und ich wäre zurück gekommen, doch ich musste erst jemand anderen Küssen. Er musste erst den Schmerz spüren, bevor er zu mir zurück gekommen ist. Plötzlich jault Ethan laut auf und ich weiß genau was er damit bezwecken will und hoffe es klappt. „Warte hier Cara! Ich gehe zum Auto, dort liegen meine Klamotten und ich habe eine Decke im Auto. Ich bin sofort wieder da!" ich bekomme noch einen flüchtigen Kuss auf die Stirn und schon ist er weg und meine Hand leer. Ich spüre das fehlen seiner Wärme sofort. Was mir einen kalten Schauer über den Körper jagt. Ich stehe hier völlig nackt, habe die Arme um meinen Körper geschlungen, ich friere jedoch nicht, denn Wölfe frieren so gut wie nie, dennoch fühlt es sich so an als wäre mir kalt. Ich versuche von weitem zu erkennen, ob Ethan schon angekommen ist und wieder auf dem weg zu mir ist. Ich habe so viele Fragen an Ethan und vor allem habe ich so viel zu berichten, wird mir in genau diesem Moment klar! Ich muss ihm von meinem Bruder erzählen! Meiner Familie! Aber wie genau ich das tun soll und ob ich es nicht doch lieber vorher besprechen sollte mit Hazel, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Vor allem sollte ich vorher klären, ob er mich nach Hause holt oder ob es sich wieder einmal nur um einen kurzen Besuch handelt. Bei dem letzten Gedanken schmerzt mein Herz sehr und erneut bekomme ich eine Gänsehaut. Ich hätte vielleicht erst mit ihm reden sollen und alles klären, bevor ich wieder direkt auf seinen Schwanz springe. Wie dumm ich wieder bin! Ein es tut mir leid und du bist meine Welt und schon vergisst die dumme Cara wieder alles! Doch ich bin seit langem nicht mehr diese Frau! Wut, Enttäuschung und Trauer toben in mir, mal wieder eine absolute Achterbahn der Gefühle. Ich stehe noch ein paar Minuten im dunklen, nackt und mit all diesen verwirrenden Gefühlen in mir, bis ich Ethan rieche und dann auch sehen kann. Er joggt auf mich zu, hat lediglich eine Jeans an und eine Decke in den Händen. Als er bei mir ankommt, ist sein Atem nur wenig beschleunigt, er ist eben einfach gut in Form. Ich greife nach der Decke doch ehe ich mich versehe, wirft er die Decke hinter mich und hüllt mich damit komplett ein. Er wickelt mich wie einen Burrito ein. Und zackt hebt er mich auf seine Arme. Was mich etwas zum schmunzeln bringt, was ich mir jedoch direkt wieder verkneife. Denn ich dumme Kuh will mir nicht erneut wieder Hoffnungen machen, wo eher wenig zu erwarten ist. Ich schaue direkt weg und versuche mich wieder auf das vorzubereiten was mich evtl. wirklich wieder erwarten wird. Er wird mich wieder verlassen. Das darf ich nicht aus den Augen verlieren. Ich spüre wie er mich näher an sich ran drückt und mich dann auf die Schläfe küsst. Wie gerne würde ich meinen Kopf zu ihm drehen und mich einfach wieder allem hingeben, doch ich ertrage einfach nicht noch mehr Schmerz! Denn jetzt wo er hier ist, bei mir. Mein Fels, meine Schützenden Hände, wird mir erst klar, wie viel ich die letzten Wochen ertragen habe, wie viel ich verdrängt habe und das ich noch lange nichts verarbeitet habe. Doch vor allem wird mir gerade klar, wie sehr Ethan mich verletzt hat, als er mich weggeschickt hat! Die Trennung von ihm hat mir mein Herz fast in tausend Stücke zerrissen und vom Verlust meines kleinen Babys will ich nicht mal anfangen! Ich muss jetzt stark bleiben, darf nicht wieder Naiv sein. Er kann schließlich jeder Zeit wieder gehen, so wie er es vorher auch getan hat. Ich spüre einen Kloß in meinem Hals und konzentriere mich auf den Weg vor uns. Gleich sind wieder da. Konzentriere mich darauf nicht zu Hoffen. Immer wieder sage ich in meinem Kopf. Bleib stark! Mach dir keine Hoffnungen! Er wird wieder gehen! Bleib stark! .. Immer und immer wieder. Bis wir im Eingangsbereich des Hauptgebäudes der Ranch angekommen sind und ich erwarte, dass er mich runter lässt. Doch sein griff wird stärker und er knurrt „Sag mir wo ich hin muss, wo ist dein Zimmer hier?" Ich spüre das irgendwas mit Ethan wieder einmal nicht stimmt, doch ich habe ihn zu lange nicht in meiner Nähe gehabt. Ich weiß nicht mehr was in ihm vorgeht oder was los ist. „Die Treppe hoch, dann rechts die zweite Tür den Gang runter." Er trägt mich bis in mein Zimmer, lässt mich dann runter und schließt die Tür hinter uns zu. Als ich ihn genau beobachte, sehe ich wie alles an ihm angespannt ist und er mich keine Sekunde aus den Augen lässt. Kommt es jetzt? Kommt jetzt das Gespräch, dass ..
Wieder bildet sich ein Kloß in meinem Hals, ich habe es gerade mal geschafft Unterwäsche anzuziehen, als ich mich kraftlos auf das Bettende fallen lasse und auf meine Hände starre. Ich versuche mich wieder drauf vorzubereiten mit einem Innern Mantra, doch dieses mal ist es etwas anders! Wehe du weinst Cara! Das hat er nicht verdient! Lass es! Keine Träne! Wehe du heulst! Doch eine kleine Träne kämpft sich den Weg durch und kullert mir die Wange runter. Ich versuche meinen Kopf so weit es geht vor ihm zu verbergen. Und dann ist es so weit, er räuspert sich. Jetzt wird er mir sagen wie es weiter geht. Stark sein Cara!

„Cara, was glaubst du machst du da gerade?" Ich höre eine absolute strenge in seinem Ton. Schnell wische ich die Träne weg, richte auf und sage „Was glaubst du denn? Sag du es mir du bist hier aufgetaucht und .. und was jetzt? Was willst du denn jetzt von mir?" Ich hebe den Kopf noch etwas um ihm zu zeigen das ich stark bin egal wie hart es gleich für mich wird! „Na zieh dich endlich an und pack deine Sachen! Du glaubst doch nicht im Ernst das ich dich hier nur noch eine Sekunde alleine lasse! Bei diesem Wixxer von Straßenkötter!!" Ich bleibe einen Moment einfach still, fast wie eine Statur. Weil ich nicht ganz verarbeiten kann was hier gerade passiert. Also ist es doch nur seine Eifersucht. Naja aber immerhin darf ich wieder nach Hause. Doch will ich es unter dieser Voraussetzung? Das ich nur geduldet bin, weil alles besser ist, wie das ich in Aidens nähe bleibe.. Weil er mich da besser unter Kontrolle hat? Ich höre erneut ein Knurren, doch dieses mal ist es deutlich aggressiver und schüchtert mich etwas ein. Für einen Moment schafft sein Knurren es, das ich meine Mauer fallen lasse und ein Gefühl der Traurigkeit kehrt sofort zurück, denn dieses Gefühl ist größer und stärker, wie alle anderen Emotionen die gerade durch meinen Körper fließen. Tränen rollen meine Wange runter und kaum wie ich sie weg blinzeln und weg wischen will, kniet er vor mir, drängt sich auf knien zwischen meinen Beinen. „Cara! Meine kleine Wölfin! Was ist? Habe ich was falsches gesagt?" verdutzt schaue ich ihn direkt in die Augen, doch jetzt sehe ich nur noch Zuneigung und Angst. Moment Angst? Ist es das was ich da sehe? Wieso Angst? Ich wische mir die Nase mit der Hand und bekomme kein Wort raus, weil dann wohl alle Dämme Brechen würden und ich so schnell nicht wieder aufhören würde zu weinen. Doch sein eindringlicher Blick dringt durch meine Mauer, die bereits sehr wackelig ist, dank ihn. Und dann spüre ich ihn in mir *Cara! Rede mit mir. Schließe mich nicht aus! Weißt du noch vorhin meintest du selber, wir dürfen einander nicht mehr ausschließen! Wir müssen mit einander reden!* Ich schniefe und versuche zu Antworten „Ethan!? Warum bist du hier? Weil deine Eifersucht und dein gekränktes Ego, deine untreue Ehefrau nachhause schleppen will um deinen Ruf und deine Ehre zu wahren?! Oder weil du mich doch noch liebst und mich wirklich wieder zuhause haben willst?" kaum habe ich es ausgesprochen, sehe ich in seinem Gesicht wie etwas in ihm absolut erschrocken ist. „Bei allen Mondgöttern dieser Welt! Meine kleine Wölfin! Wie kannst du das nur denken? Ich liebe dich! Ich meinte es vorhin ernst! Ich war dumm und du bist meine Welt, wie ich das vergessen konnte oder nicht sehen konnte, weiß ich nicht. Bitte verzeih mir und komm zu mir zurück nach Hause!! Bitte Cara!! Komm nach Hause!! Verlass mich nicht.." nun sind es seine Tränen die über seine Wangen laufen. Er küsst meine Hand und legt sie an seine Wange, schließt die Augen und klammert sich dann um meine Hüfte. Und immer wieder bittet er mich darum ihm zu verzeihen und ihn nicht zu verlassen. Ich bekomme kein Wort raus. Alles dreht sich. Der Teil der an ihm zweifelt ist deutlich kleiner geworden und deutlich leiser.
Es dauert etwas doch dann küsse ich seinen Kopf mit den Worten „Dann wird es endlich Zeit zurück nach Hause zu kehren. Jetzt sofort! Ich halte es ohne dich nicht mehr aus! Bitte nimm mich jetzt sofort mit nach Hause!" er hebt den Kopf und küsst mich, leidenschaftlich, Besitzergreifung und voller Freude. Grinsend steht er auf lehnt sich gegen die Tür und schaut mir zu wie ich nun all meine Sachen ganz schnell zusammen krame und in meine Koffer stopfe. Dann suche ich schnell eine Jeans und einen Hoodie raus, ziehe mich an und bin start klar. Start klar endlich nach Hause zu kommen! Nach Haus zu kommen, zu meinem Ehemann!

(Jetzt gibt es auch eine Playlist auf Spotify zum Buch 😋 - The Alpha and her..)

The Alpha and HER new future - Band 2Where stories live. Discover now